Hätte, wäre, wenn - beim FC 05 Schweinfurt wurde in den letzten fünf Wochen viel geredet über nicht gegebene Tore und Elfmeter, über einen zweifelhaften Handelfmeter des Gegners, über Verletzungspech und schlechte Böden. Aber es wurde zu wenig geredet über die wahren Gründe der Herbst-Krise.
- Und hier der Spielbericht zum Derby TSV Aubstadt - FC 05 Schweinfurt
Die Manschaft zeigt sich nicht erst seit dem Pokal-Aus in Aschaffenburg und den folgenden fünf sieglosen Punktspielen hinten anfällig und vorne harmlos. Schon vorher gab es neben überzeugenden Siegen auch glücklich gewonnene Partien gegen Gegner unterhalb der Augenhöhe. Am augenfälligsten: Das Stürmerproblem, das Präsident, Sportleiter und Trainer beharrlich weg diskutieren. Die Realität zeigt: Weder Pieper, Suljic, Maderer noch Awata haben das für einen Meisterschaftsanwärter nötige Mittelstürmer-Format. Da ist nur Jabiri - und der braucht mit 35 Jahren naturgemäß Pausen.
Da ist auch kein routinierter Zehner. Kein Leitwolf. Das Derby in Aubstadt zeigte: Auch das kriegt nur Jabiri hin, mit Abstrichen Korb. Und warum fehlt auf diesen Schlüsselpositionen adäquates Personal, am besten in Doppelschicht? Weil das, anders als für München, das Winter-Transfers bereits angekündigt hat, für Schweinfurt zu teuer ist. Das zeigt, dass Markus Wolf mehr oder weniger alleine eben doch nicht einen Drittliga-Aufstieg stemmen kann. Ohne eine breitere Finanz-Basis bleibt der wohl ewig ein Traum.
Und das wirft Fragen auf: Wird Wolf doch Risiko gehen und nachlegen? Oder wird er notfalls noch einen Anlauf nehmen? Wird Trainer Wenzel unantastbar bleiben? Wird die Mannschaft an der mächtigen Aufgabe zerbrechen? Die Antworten braucht es schnell - in der Führungsetage wie auf dem Platz. Wer hohe Ziele formuliert, muss auch die damit verbundene Verantwortung tragen.