
"Wir haben es auf die nette Weise versucht – ab jetzt wird ein anderer Wind wehen", machte Mighty-Dogs-Trainer Semjon Bär nach der 2:6-Niederlage in Schongau aus seinem Herzen keine Mördergrube. Die Auswärtsniederlage bescherte dem ERV nach dem 3:6 im Heimspiel gegen Peißenberg ein Null-Punkte-Wochenende und besiegelte damit einen schwachen Start in die noch junge Saison in der Eishockey-Bayernliga.
"Wir sind in beiden Partien keinesfalls vom Gegner dominiert worden. Es waren fast ausnahmslos individuelle Fehler, die zu den zwölf Gegentoren geführt haben", sagte Bär. Somit wollte er auch die Ausfälle von Dylan Hood, Tomas Cermak,, Kevin Heckenberger und Pavel Bares am Freitag nicht als Ausrede gelten lassen, auch wenn diese natürlich spürbar seien. Und da auch der Fitnesszustand der Mannschaft hervorragend sei, sieht er in den Fehlleistungen eine "Kopfsache". "Jeder versucht plötzlich Dinge zu tun, die wir nicht besprochen und nicht geübt haben. Da wird dann die Scheibe quer durchs eigene Drittel gespielt, man verliert den gegnerischen Stürmer komplett aus den Augen oder die Scheibe wird dem Gegner direkt auf die Kelle gespielt."
Dafür gebe es dann regelmäßig die Quittung. Als Beleg dafür kann auch die Tatsache dienen, dass der ERV in jedem der letzten drei Spiele ein Gegentor in eigener Überzahl hinnehmen musste. "Wir werden da jetzt rigoros durchgreifen. Die Statistiken zeigen ganz genau, wer die Fehlpässe spielt, die Plus-Minus-Statistik, wer bei den Toren auf dem Eis steht. Anhand dessen werden wir unser Training gestalten und auch die Zusammenstellung der Reihen unabhängig von Namen und Befindlichkeiten anpassen, um schnellstmöglich wieder in die Erfolgsspur zu kommen."
Es wird also bereits nach fünf Spieltagen ungemütlich beim ERV, was vor allem dem vergangenen Wochenende und dabei besonders dem Auswärtsauftritt geschuldet ist. "Klar war ich auch gegen Peißenberg nicht zufrieden, weil wir uns da durch blöde Fehler um zählbares gebracht haben." Dass aber genau diese Fehler beim Spiel in Schongau, das der Trainer zuvor zurecht zu einem Sechs-Punkte-Spiel erklärt hatte, wiederholt wurden, wurmte ihn mächtig.
Doppelte Zeitstrafe sorgt für frühen Rückstand
Im Heimspiel hatten die Schweinfurter eine halbe Stunde gut mitgehalten, einen zweimaligen Rückstand egalisiert und gerieten dann durch einen Doppelschlag rund um die 30. Minute ins Hintertreffen. In Schongau war es dann eine doppelte Strafzeit gleich zu Spielbeginn gegen Georg Pinsack und Philipp Faulhaber, die schnell zum 0:1 in 3-5-Unterzahl führte.
"Die zwei Minuten gegen Georg sind ok, aber wofür Philipp eine Strafe bekommen hat, weiß bis heute keiner", ärgerte sich Bär nicht nur über seine Mannschaft, sondern auch über die Unparteiischen, "weil wir im ganzen Spiel auch wieder Stockschläge bekommen, die dann nicht gepfiffen werden".
Eishockey: Bayernliga, Männer
ERV Schweinfurt – TSV Peißenberg 3:6 (2:2, 0:2, 1:2)
Tore: 0:1 Dejan Vogl (4.), 1:1 Alexander Asmus (5., Petr Pohl, Michal Bezouska), 1:2 Anton Engel (9., Vogl, Ryan Murphy), 2:2 Nils Melchior (15., Daniel Herzog, Bezouska), 2:3 Sinan Ondörtoglu (30., Simon), 2:4 David Hrazdira (31., Vogl), 2:5 Murphy (42., Vogl 4-5), 3:5 Pohl (51., Bezouska, Melchior 4-5), 3:6 Hrazdira (58., Ondörtoglu). Strafzeiten: 6/10. Schiedsrichter: P. Sintenis/L. Knapp (D. Reimann/M. Verhoeven). Zuschauende: 474.
EA Schongau – ERV Schweinfurt 6:2 (2:1, 2:1, 2:0)
Tore: 1:0 Grayden Gottschalk (7., Dominic Krabbat, David Egle 5-3), 2:0 Krabbat (10., Clay Ellerbrock, Philipp Keil), 2:1 Asmus (16., Lucas Kleider), 3:1 Tim Mühlegger (31., Krabbat, Luis Hegner), 4:1 Gottschalk (34., Egle 4-5), 4:2 Kevin Adam (35., Bezouska, Finn Teubner 5-4), 5:2 Krabbat (45., Ellerbrock, Hegner), 6:2 Egle (50., Keil, Yanik Schweinberger). Strafzeiten: 8/12. Schiedsrichter: F. Fröhlich/D. Miel (J. Richter/K. Weidinger).