"Es lief nicht gut", gab Andre Krauß, Trainer des SV Stammheim, nach der 0:3-Niederlage in der Schweinfurter Fußball-Kreisliga 1 gegen den FC Gerolzhofen unumwunden zu, "wir hätten die Partie spannender gestalten können und müssen". Noch vor zwei Spieltagen thronten die Gastgeber ungeschlagen an der Tabellenspitze. Aber zwei Niederlagen, in der Vorwoche gegen den Bezirksliga-Absteiger Unterspiesheim und nun gegen den bisherigen Tabellennachbarn Gerolzhofen, hatten das Abrutschen in der Tabelle auf den sechsten Platz zur Folge. Die Bilanz von 0:7 Toren aus den letzten zwei Partien sorgte obendrein für lange Gesichter. "Gerolzhofen hat es gut gemacht und verdient gewonnen", erkannte Krauß an.
Keine Frage, für die Hausherren lief es alles andere als rund. Fehlendes Glück im Abschluss der durchaus vorhandenen Torchancen und zuweilen fehlender Biss machten den Unterschied. "Gerolzhofen wollte den Sieg mehr als wir", bestätigte Krauß. Bestens eingestellt hatte Dominik Schmitt, Trainer des FC Gerolzhofen, seine Mannschaft auf die von Stammheim bekannten langen Bälle und hart geführten Zweikämpfe. "Ich bin stolz, wie mein Team dagegengehalten hat", lobte er. Wie Krauß schon richtig analysiert hatte, war den Gästen in jeder Aktion anzumerken, dass sie unbedingt die Punkte auf ihrem Konto verbuchen wollten.
Andre Schmitt trifft nach langer Leidenszeit
Sie legten große Disziplin und Einsatzwillen an den Tag. Das Rezept ging auf. Während Stammheim seine Form suchte und nicht richtig in Tritt kam, gelang ausgerechnet Andre Schmitt nach langer Fußballabstinenz aufgrund von Problemen mit der Achillessehne das 0:1 (18.). Er netzte per Kopf nach einer Ecke ein. "Ein toller Erfolg nach seiner langen Leidenszeit", freute sich Dominik Schmitt für seinen Spieler. Nur wenige Minuten später erzielten seine Mannen das 0:2 nach einem Konter. Austine Okoro stand völlig frei am zweiten Pfosten und verwandelte die heransegelnde Flanke auch wieder per Kopf (22.).
Nun kam die Heimelf, die aufgrund einiger angeschlagener und im Urlaub weilender Spieler nicht mit letzter Konsequenz agierte, was Krauß aber nicht als Ausrede bemühte, ein wenig mehr auf. Und schon boten sich Möglichkeiten: Noch vor der Pause setzte Frank Wirsching den Ball auf die Latte, später landete ein Freistoß auf dem Lattenkreuz. Auch Frank Hartmann hatte für die Hausherren seine Einschusschancen, aber Gerolzhofens Torwart Marius Wilhelm parierte jeweils prächtig. Markus Johnke scheiterte mit dem Kopf.
Nachdem Heimtorwart Matthias Schaar dem heraneilenden Gästetürmer zu nahe kam, einen Foulelfmeter verursachte, den Timo Jopp zum 0:3 (64.) verwandelte, war die Messe gelesen. "Wir haben unsere Möglichkeiten, das Ergebnis günstiger zu gestalten, nicht genutzt", haderte Krauß. Für die Hausherren gilt es nun im Angesicht des anstehenden knackigen Programms am nächsten Spieltag gegen Tabellennachbarn Grettstadt, auf die Rückkehr der Urlauber zu hoffen, die verletzten Spieler auszukurieren und vor allem den Kopf wieder frei zu bekommen.