Lange war es ein ausgeglichenes Duell im Relegationsspiel zwischen dem Zweiten der Schweinfurter A-Klasse 2, dem SV-DJK Oberschwarzach/Wiebelsberg II, und dem Tabellenvorletzten der zurückliegenden Saison in der Kreisklasse 2, dem TV Oberndorf.
Bis Sebastian Reinstein eine Viertelstunde vor Spielschluss am Pfingstmontag vor 400 Zuschauenden auf dem Sportgelände der DJK Traustadt ein wahrer Sonntagsschuss gelang: Reinsteins Flanke, fast auf Höhe der rechten Eckfahne, flog lang und weit über Oberndorfs Torhüter Daniel Eberlein hinweg ins lange Toreck zum 1:0 (75.).
Zwei Tore in der Schlussphase entscheiden die Partie für Oberschwarzach
Die Bezirksliga-Reserve nutzte das Momentum anschließend, legte durch den kurz zuvor wieder eingewechselten Simon Ruppstein nur drei Minuten später nach einer glänzenden Vorlage von Marcel Loos zum 2:0 nach (78.).
Spätestens mit diesem Doppelschlag war der Willen der zuvor diszipliniert und kämpferisch gut auftretenden Oberndorfer gebrochen. Ein letztes Aufbäumen in den Schlussminuten blieb für sie unbelohnt. Der designierte Kreisklassen-Aufsteiger erhöhte in der Nachspielzeit sogar noch auf 3:0 (90.+2). Oberschwarzachs Philip Heuß lupfte gekonnt den Ball bei einem Konter über Oberndorfs Torhüter Eberlein.
Erleichterung und Jubel machte sich nach Spielende freilich bei den Oberschwarzachern breit. Nach drei Relegationsauftritten innerhalb von acht Tagen, ist das große Ziel erreicht. Nach der unglücklichen 2:3-Niederlage im ersten Spiel gegen die SG Poppenhausen/Kronungen, meldete sich die Mannschaft von Trainer Julian Bördlein mit einem 2:0-Erfolg unter der Woche gegen den TSV Eßleben II zurück. Über den Umweg hat es für sie also doch noch geklappt.
Oberndorf muss noch zweimal gewinnen, um in der Kreisklasse zu bleiben
Für den TV Oberndorf ist nach zwei Niederlagen in drei Relegationsspielen dagegen noch einmal weiteres Nachsitzen angesagt. Die Elf von Trainer Heiko Windhagen benötigt nun zwei Relegationssiege, um am Ende doch noch die Klasse zu halten. Den ersten am Donnerstag, 9. Juni, um 18.30 Uhr gegen den SC Lußberg-Ruhendorf, der seinerseits klar mit 1:5 die zweite Begegnung an diesem Pfingstmontag gegen den TSV Burgpreppach verloren hat.
Trotz der Aufstiegsfreude sparte Bördlein nach Abpfiff nicht mit Kritik am Relegationsmodus: "Es ist ein Mammutprogramm", stellte er fest. Die "größte Angst" vorab sei eigentlich gar nicht gewesen, nicht aufzusteigen, das sei ohnehin für sein Team ein "Bonus" gewesen, sondern über das dann drohende Restprogramm mit weiteren (mindestens) 180 Minuten Fußball.
Aufstiegstrainer Bördlein freut sich auf die Aufgaben in der Kreisklasse
"Das ist Wahnsinn. Wir sind alles Amateure. Ich weiß nicht, ob man das im Vornherein nicht hätte anders lösen können", kritisierte Bördlein. Durch den in die Länge gezogenen Modus gehe ihm auch der eigentliche Relegationscharakter etwas verloren. "Eigentlich sind das doch Highlights", betonte er. Die vielen Spiele gingen aber unübersehbar zulasten der Zuschauerzahlen.
Am Ende des Tages konnte es Bördlein und seiner Mannschaft aber reichlich egal sein. Für sie ist die Relegation beendet – erfolgreich. "Es wird zwar jetzt schwer in der Kreisklasse, aber die Truppe hat es sich richtig verdient. Mal sehen, was wir da mit den 'wilden Kerlen' treiben", sagte der rundum stolze Aufstiegstrainer.