Im Relegationsspiel zwischen der SV-DJK Oberschwarzach/Wiebelsberg II gegen die SG Poppenhausen/Kronungen gewann nicht die spielerisch bessere, sondern die letztlich abgezocktere Mannschaft: Die SG Poppenhausen/Kronungen bleibt Kreisklassist.
Die Partie zweier junger Mannschaften hätte mehr als die nur 370 Zuschauenden auf dem Sportgelände in Sulzheim verdient gehabt. Vielleicht nicht aufgrund der ersten 60 Minuten, in denen Marcel Köberlein (8.) den Drittletzten der abgelaufenen Saison in der Kreisklasse Schweinfurt 1 in Führung brachte, aber unbedingt aufgrund des Spektakels, dass die "jungen Wilden" auf beiden Seiten nach etwas mehr als einer gespielten Stunde ablieferten.
Vor allem der Tabellenzweite der A-Klasse Schweinfurt 2, die SV-DJK Oberschwarzach/Wiebelsberg II, bot ansehnlichen, rasanten Angriffsfußball. Einziges Manko: Die Chancenverwertung. In der 65. Minute war dann trotzdem grün-schwarzer Jubel angesagt. Oberschwarzachs Stürmer Marco Steinruck köpfte die maßgenaue Flanke von Jonas Dülk zum überfälligen 1:1 in die Maschen.
Der A-Klassist hielt den Druck weiter hoch, stürmte und stürmte. Doch es jubelte zunächst wieder die Elf von Trainer Alexander Hümpfer. Ein perfekt genutztes Umschaltspiel nutzte Jan Wolf mit einem technisch anspruchsvollen Heber über Oberschwarzachs Schlussmann Louis Stumpf zur neuerlichen Führung (77.).
Luca Roth trifft aus spitzem Winkel ins Glück
Und wieder schlugen die Grün-Schwarzen zurück. Wieder war es Steinruck. Wieder per Kopf (83.). Doch einmal mehr – es war der krönende Schlusspunkt eines starken Relegationsspiels beider Teams – antwortete Poppenhausen/Kronungen eiskalt und abgezockt. Luca Roth schoss den Ball aus spitzen Winkel von rechtsaußen im Strafraum zum 2:3 ins lange Toreck – unhaltbar für Stumpf (87.).
"Anfangs merkte man schon, dass beide Teams vor dieser Relegationsatmosphäre nervös waren", sagte Alexander Hümpfer, Trainer der SG Poppenhausen/Kronungen, in seinem Resümee. In seiner Beurteilung über die Schlussphase des Spiels fehlten ihm ein wenig die Worte: "Das kann man nicht beschreiben. Wir haben nie aufgehört, haben immer versucht weiter zu kämpfen", sagt er und gibt zu: "Bei solchen KO-Spielen gewinnt vielleicht nicht immer die spielerisch bessere Mannschaft, aber diejenigen, die es einfach mehr wollen. Und das waren am Ende wir."
Oberschwarzach/Wiebelsberg II spielt nun gegen den TSV Eßleben II
Für den Verlierer, der nicht spielte wie einer, geht es am kommenden Mittwoch weiter in der Relegation gegen den TSV Eßleben II. Bis dahin gilt es für Coach Julian Bördlein, seine Truppe wieder aufzurichten. "Es ist gerade unglaublich bitter", erklärt er. "Es tut mir sehr leid für die Jungs, da sie es eigentlich verdient hatten zu gewinnen."