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Fußball: A-Klasse SW 3
Die SG Forst II/Hausen setzt hinten auf ein Klassiker-Comeback und vorne auf den Dosenöffner
Der Tabellenführer der A-Klasse Schweinfurt 3 schenkt dem Gegner alle 18 Minuten einen ein. Hinten sorgt der eigentlich nicht mehr "freie Mann" für mehr Sicherheit. Reicht es zum Titel?
Torjäger Marco Sobotta (links) sowie Co-Trainer und 'Ab-und-zu-Libero' Moritz Baum schwören sich auf die Restrückrunde ein. Diesmal soll es keinen Einbruch geben. Die SG TSV Forst II/SG Hausen will die Spitzenposition in der A-Klasse 3 nicht mehr hergeben.
Foto: Steffen Krapf | Torjäger Marco Sobotta (links) sowie Co-Trainer und "Ab-und-zu-Libero" Moritz Baum schwören sich auf die Restrückrunde ein. Diesmal soll es keinen Einbruch geben.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:34 Uhr

Bewahrheitet sich die alte US-Sport-Weisheit "Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften", könnte es für die Spielgemeinschaft TSV Forst II/SG Hausen nach der Winterpause vielleicht noch einmal eng werden. Oder vielleicht doch nicht? Der Tabellenführer der A-Klasse Schweinfurt 3 ist eine wahre Tormaschine mit bislang 75 erzielten Treffern aus 14 Spielen (plus drei Tore durch einen Sieg am "Grünen Tisch").

Alle 18 Minuten darf die seit 2018 zusammenspielende SG also einen Torerfolg bejubeln. Gerade an den ersten Spieltagen der Saison ließ es die Mannschaft von Trainer Pascal Memmel auf heimischem Platz richtig krachen: Kantersiege gegen den VfR Hermannsberg-Breitbrunn II (7:0), die SG Sennfeld II (10:0), die SG Limbach/Eltmann II (9:0) und den SV Sylbach II (9:1) zeigten die Torgefahr der SG.

Ein großer Einbruch nach der letzten Winterpause

"Wir hätten auch nicht gedacht, dass es so extrem gut läuft diese Saison", verrät Memmels Co-Trainer Moritz Baum. Die Elf wechselte nämlich die Spielgruppe. In der Saison 2021/22 spielten Forst II/Hausen noch in der A-Klasse Schweinfurt 4. Nach einem starken ersten Halbjahr mit Platz vier zur Winterpause folgte im Frühjahr 2022 der große Einbruch – es ging fast gar nichts mehr. Sechs von sieben Spielen wurden verloren – fast allesamt klar und deutlich, vier sogar ohne eigenen Treffer. Am Ende stand – den guten Ergebnissen 2021 sei dank – immerhin noch ein ordentlicher Tabellenplatz fünf zu Buche.

Nun, kurz vor Jahreswechsel können die Protagonisten auf ein fast etwas sportlich-schizophrenes Jahr blicken. Ohne große personelle Veränderungen (Urgestein Sven Kornetzki kehrte zurück) glückte ab dem Sommer der Wandel vom Verlierer- zum Siegerteam.

Der Toptorjäger hat seine Verletzung überwunden

Ohne Verletzungspech, mit einer guten Trainingsbeteiligung und der Rückkehr des Top-Torjägers stehen die Zeichen nun auf Meisterschaft. Marco Sobotta, der in dieser Runde bereits 21 Treffer erzielt hat, fehlte die komplette Rückrunde der Vorsaison verletzt. "Dieses Jahr sind wir einfach auch effizienter", erklärt CoTrainer Baum. Mit Sobotta habe man den perfekten "Dosenöffner".

In Rückstand brechen die Gegner in der neuen Spielgruppe, meist zweite Mannschaften, oft schnell ein. "Wenn die Köpfe bei den Gegnern runtergehen, hören wir trotzdem nicht auf Fußball zu spielen", so Baum. Der Spitzenplatz soll jetzt auf jeden Fall verteidigt werden.

Meisterschaft oder mindestens Relegation

Im ersten Spiel nach der Winterpause steht gleich das richtungsweisende gegen den drei Zähler zurückliegenden Verfolger SG Stadtlauringen/Ballingshausen II auf dem Programm. Mindestens ein Platz unter den ersten Drei, also Relegation oder Meisterschaft, müsste letztlich rausspringen. "Normal dürfen wir uns das nicht mehr nehmen lassen", findet Torjäger Sobotta, der bei der ersten Mannschaft als Torwarttrainer fungiert. "Ich bin positiv gestimmt, dass es nicht wieder zu so einem extremen Leistungsabfall kommen wird", glaubt Baum.

Auf dem Weg zum Titel braucht es ja bekanntlich zudem eine stabile Defensive. Auch die hat die SG zu bieten – und zwar mit heutzutage eher ungewohnten, offensichtlich aber erfolgreichen Mitteln. Mit nur 16 Gegentreffern stellt man die zweitbeste Abwehr der Liga.

Das Comeback des Libero als defensive Feuerwehr

Nach dem erfolglosen ersten Halbjahr mit einer löchrigen Viererkette stellten Memmel und Baum um auf eine Abwehr mit einem ganz klassischen Libero, den meist Fabian Bauriedl oder Baum selbst spielt. Das Revival der eigentlich längst verschwundenen Spielposition in Forst und Hausen würde sich wohl auch eine Klasse höher fortsetzen, glaubt Baum, der den Defensivkniff noch aus seiner Zeit bei den Freien Turnern Schweinfurt kannte. "Da stiegen wir mit Libero in die Kreisklasse auf".

In der Viererkette fehle den Abwehrspielern oft schlicht die Sicherheit, erklärt Baum, der vor ein paar Jahren im Trikot des TSV Bergrheinfeld als Innenverteidiger in der Bezirksliga kickte. Durch Angst entstünden dann Fehler. Mit einem "freien Mann", der hinten eben diese Fehler auch mal ausbügeln kann, läuft es einfach besser. "Wir haben die Gegner defensiv ganz gut im Griff. Und vorne machen wir immer eins." Da gilt es eigentlich nur noch den Schwung mit ins neue Jahr zu nehmen.

 
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