Auch wenn ERV-Trainer Andreas Kleider Fortschritte im Vergleich zu den vergangenen Partien gesehen hatte, ging seine Mannschaft auch im letzten Heimspiel der Vorrunde gegen Geretsried als Verlierer vom Eis. Schuld daran war vor allem ein verschlafenes erstes Drittel, nach dem die Hausherren mit 0:3 im Rückstand lagen, was sich im Verlaufe der weiteren Partie als zu große Hypothek erwies.
"Wir waren sowohl vom Kopf her, als auch körperlich nicht da", fasste Kleider den ersten Spielabschnitt kurz und treffend zusammen. Bereits nach 34 Sekunden schlug es im diesmal von Back-up-Goalie Leon Pöhlmann gehüteten Tor erstmals ein. Daraus, dass er bei dem Schuss aufs kurze Eck keine gute Figur machte, machte Pöhlmann keinen Hehl: "Ich hatte anfangs ein paar Probleme in die Partie zu kommen und war ziemlich angespannt", gab der Schlussmann, der in dieser Saison erst sein zweites Spiel über 60 Minuten absolvierte, unumwunden zu.
Abhaken und weitermachen
"Als die Mannschaft dann besser ins Spiel kam, ging es auch bei mir besser", analysierte er zu Recht, denn spätestens ab dem zweiten Drittel zeigte er immer öfter auch souveräne Abwehraktionen. "Er hat insgesamt ein ordentliches Spiel gemacht" befand auch sein Trainer und betonte, dass er ihm bereits im Verlaufe der Saison gerne mehr Einsatzzeit gegeben hätte, wenn sich ergebnistechnisch die Gelegenheit dafür ergeben hätte.
"Solche Spiele sind wichtig für mich, um mich an das Niveau in der Bayernliga zu gewöhnen", betonte Pöhlmann, der zeigte, dass er schnell lernt und seinen Patzer beim 0:1 schnell wegsteckte. "So etwas muss man einfach abhaken und weitermachen."
94 Strafminuten auf beiden Seiten
Ein Motto, dass auch für den Rest der Mannschaft gelten sollte, um möglichst schnell wieder in die Spur zu kommen. Denn wieder sammelten die Schweinfurter zu viele Strafzeiten und machten sich damit selbst das Leben zusätzlich schwer. Wobei einige der insgesamt 94 Strafminuten auf beiden Seiten auch auf eine teils abenteuerliche Spielleitung des Schiedsrichtergespannes ging.
So befand auch Gäste-Trainer Hans Tauber: "Was da im zweiten Drittel an Entscheidungen getroffen wurde – da ist es schwer ein ordentliches Bayernliga-Spiel zu spielen." Doch auch, wenn sich die fragwürdigen Entscheidungen gleichmäßig verteilten, trafen sie die Schweinfurter als zurückliegendes Team heftiger. "Wenn du immer wieder in Unterzahl bist, zehrt das natürlich auch an der Muskulatur", so Pöhlmann.
Noch entscheidender war auf Seiten der Mighty Dogs aber die wieder einmal schwache Chancenverwertung. Zwar kamen die Gastgeber durch Treffer von Nils Melchior (26.) und Alexander Asmus (29.) nochmal auf 2:3 heran. Den postwendenden Gegentreffer zum 4:2 für Geretsried konnten sie aber trotz guter Gelegenheiten nicht mehr kontern, weil auch bei Top-Scorer Dylan Hood derzeit Sand im Getriebe ist.
"Uns fehlt insgesamt die Leichtigkeit, was sich auch im Abschluss bemerkbar macht", so Kleider. Genau diese gelte es über Trainingseinheiten und möglichst auch über einen Sieg im abschließenden Vorrundenspiel in Waldkraiburg zurückzugewinnen. Dies muss ohne Verteidiger Sean Fischer gelingen, der nach einem Faustkampf mit Gästestürmer Ondrej Horvath ebenso wie sein Konkurrent mit einer Spieldauerstrafe belegt wurde.