
Die U-19-Fußballer des FC Schweinfurt 05 haben ihre Bundesliga-Ambitionen unterstrichen. Die Mannschaft von Trainer Marcel Kühlinger besiegte am Sonntagvormittag auf dem heimischen Sportgelände am Sachs-Stadion den unterfränkischen Rivalen FC Würzburger Kickers am Ende zwar knapp, aber verdient mit 1:0 (0:0) und bleibt damit Spitzenreiter der U-19-Bayernliga. Sollte das auch nach der Hinrunde so sein, spielen die "kleinen" Nullfünfer die Rückrunde in der DFB-Nachwuchsliga, die die bisherigen A- und B-Junioren-Bundesligen abgelöst hat.
Na, wer sagt es denn: Der FC Schweinfurt 05 kann also doch Derby. Keine 48 Stunden nachdem die Männer in der Fußballregionalliga am späten Freitagabend beim FC Würzburger Kickers mit 0:1 den Kürzeren gezogen hatten, besiegte die U19 der Schnüdel die Rothosen mit demselben Resultat und bleibt damit, wie auch das Männerteam von Cheftrainer Victor Kleinhenz Tabellenführer. Am Freitagabend hatte Marcel Kühlinger noch als Mitglied der sportlichen Leitung der Nullfünfer auf der Gästebank am Dallenberg gesessen und gelitten. Am Sonntag saß er kaum, stand meist und dirigierte "seine Jungs", wie er die Spieler nennt.
Schmitt erzielt das Tor des Tages
Und setzte nach ziemlich genau einer Stunde jubelnd, laut "Jaaaa!" rufend und die Faust ballend zum kurzen Sprint auf das Spielfeld an. Valentin Schmitt hatte Augenblicke zuvor die Gastgeber nach einer schnellen und guten Kombination über die linke Seite in Front geschossen. Es war, wie sich am Ende herausstelle, das goldene Tor dieses Nachwuchs-Derbys und damit der zweite Sieg für die U19 in dieser Saison nach dem Gewinn des Pokalduells nach Elfmeterschießen im vergangenen August.
"Wir haben verdient gewonnen, aber wir müssen den Sack früher zumachen", fasste Kühlinger die Partie zusammen. Die hatte sein Team stark begonnen, aber gute Möglichkeiten durch Schmitt (6., Kopfball), Niklas Schusser (17., Schuss vorbei) oder auch David Ritter (38., Schuss vorbei) nicht nutzen können, so wie auf der anderen Seite die Kickers nach einer guten halben Stunde etwa Pech bei einem Alutreffer hatten.

Kickers-Coach Feidel: "Wir hätten sie ärgern können"
Kickers-Trainer Jannik Feidel attestierte seiner Elf ebenfalls eine gute Leistung, haderte aber auch etwas mit dem Resultat. "Auch wenn Sieg am Ende in Ordnung geht, wir hätten sie ärgern und einen Punkt mitnehmen können. Das war möglich", so Feidel, dessen Spieler nach dem Abpfiff und einem letzten vergeblichen Anrennen auf das Schnüdel-Tor die Köpfe hängen und sich teils auf den Boden sinken ließen.
Traum von der DFB-Nachwuchsliga
Auf der anderen Seite war die Laune bei den Schweinfurtern natürlich deutlich besser, sind sie doch weiter auf dem Weg, sich 14 Extraspiele gegen namhafte Nachwuchsteams zu erspielen. "Wir sind wieder ein Spiel näher an der Bundesliga dran und haben es in der eigenen Hand", so Kühlinger. "Die Jungs träumen schon. Und das ist auch okay, denn wenn du Sportler bist, und nicht nach dem Höchsten strebst, wenn du merkst, du hast die Chance, dann bist du falsch hier." Ob's mit einer Rückrunde in der DFB-Nachwuchsliga klappt (nach diesem Sonntag beträgt der Vorsprung auf Memmingen vier Punkte, wird sich in den kommenden Partien entscheiden, Derby-Sieger sind die "kleinen Schnüdel" in jedem Fall.
Fußball: U-19-Bayernliga, Jungen
FC Schweinfurt 05 - FC Würzburger Kickers 1:0 (0:0)
Schweinfurt: Zorn – Ritter, Djalek, Markert, Schusser, Kalandia, Barget (84. Gensichen), Ibisi, Schmitt (88. Müller), Schneider, Mützel.
Würzburg: Glas – Stumpf, Beck, Le Davies, Ekama, Portnoy (45. Dolinskyi), Wolz, Wegert, Tetz, Knaus, Engler (65. Krasniqi).
Schiedsrichter: Martin Götz (Bamberg). Zuschauende: 200. Tor: 1:0 Valentin Schmitt (6o.).