Nach dem zwischenzeitlichen Absturz in die Fußball-Kreisliga gehören die Freien Turner Schweinfurt längst wieder zum Inventar der Landesliga Nordwest. Auf Platz sechs im Rückkehr-Jahr 2019/21 folgte Platz vier in der Aufstiegsrunde 2021/22 und ein solider neunter Platz in der zurückliegenden Spielzeit 2022/23. Nun wünscht man sich an der Maibacher Höhe eine sorgenfreie Saison. Das könnte, auch dank der Verstärkungen, glücken.
Die Vorbereitung
"Normal", antwortet FTS-Trainer Adrian Gahn kurz und knapp auf die Frage, wie die diesjährige Saisonvorbereitung verlaufen sei. Der ein oder andere Verletzte, teils noch aus der Vorsaison, war zu beklagen. Die Spieler, die zur Verfügung standen, zogen vielleicht sogar noch intensiver als sonst mit, glaubt Gahn. "Wir haben uns gut entwickelt und die neuen Jungs wurden gut integriert." Der Großteil der Vorbereitung fand aufgrund von Umbauarbeiten auf der eigenen Anlage ungewohnt im Sachs-Stadion statt. Vier der fünf Testspiele gewann die Gahn-Elf – unter anderem mit 3:1 gegen den Ligarivalen TSV Karlburg. Einzig gegen Regionalligist TSV Aubstadt (0:4) zog die FTS den Kürzeren.
Die Mannschaft
Die FTS musste nur einen Abgang verzeichnen. "Das ist ein Ausrufezeichen, dass wir alle halten konnten. Das spricht für den Verein", freut sich der Trainer. Der einzige Abgang wiegt dafür schwer. Routinier Fabian Reith beendete im Sommer seine Karriere, in der er in den letzten Jahren absoluter Führungsspieler der FTS war und im zentralen Mittelfeld eine Lücke hinterlässt, die möglichst durch die zwei Neuzugänge Simon Rambacher (TSV Forst) und Julian Brückner (FC 05 Schweinfurt U 19) geschlossen werden soll. Für die nötige Kaderbreite sollen Linksaußen Kenan Yeniay (TSV Forst) und Offensivmann Yasir Almagrahi (FC Geesdorf) sorgen. Bleiben die Turner von größerem Verletzungspech verschont, steht Coach Gahn ein breiter, qualitativ starker Kader zur Verfügung. Prunkstück ist sicherlich die Offensive mit dem Trio Tyrell Walton und Tim Stühler auf den Außen und Torjäger Dominik Popp im Sturmzentrum. Die drei waren in der vergangenen Saison für 47 der 70 Saisontreffer verantwortlich. Auch in der aktuellen Vorbereitung zeigten sich vor allem Popp (sieben Tore) und Walton (5) bereits wieder in Torlaune.
Der Königstransfer
Da sind keine Neuen, sondern zwei Mann zu nennen, die gefühlt schon ewig da sind und auch weiterhin für die FTS die Knochen hinhalten werden. Urgestein Ercan Öztürk, seit über 17 Jahren im Verein, liebäugelte, nachdem er zum dritten Mal Vater wurde, mit dem Karriereende. Der Leitwolf und Defensivspezialist ließ sich aber letztlich doch für eine weitere Saison begeistern. Fast beim Lokalrivalen FC 05 Schweinfurt in der Regionalliga wäre Stürmer Dominik Popp gelandet, der seit 2015 in 200 Spielen 181 Tore für die Turner erzielt hat. Popp wird aber weiterhin an der Maibacher Höhe auf Torejagd gehen.
Die Konkurrenz
Absteiger TSV Großbardorf und die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach erwartet Gahn sicher vorne. Auch den FC Lichtenfels sieht der Turner-Trainer weit oben. "Die haben eine super Truppe." Ebenso traut er dem TSV Karlburg, Don Bosco Bamberg, Alemannia Haibach und dem ASV Rimpar einiges zu. "Auch die Aufsteiger sind top", fügt er an.
Die Aussicht
Die FTS wäre mit einem einstelligen Tabellenplatz zufrieden. "Das ist keine Tiefstapelei", betont Gahn. "Wenn wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden – in einer Liga, die enger zusammengerückt ist, wäre das Weltklasse. Wir freuen uns auf diese Mega-Landesliga."