Ein kleines bisschen Hoffen und Bangen ist auch wieder dabei vor dem Duell des FC 05 Schweinfurt gegen den SV Schalding-Heining (Samstag, 14 Uhr). Schon das Hinspiel am zweiten Spieltag dieser Saison konnte ja nicht wie geplant Ende Juli angepfiffen werden, nachdem der FC 05 bei der Anreise auf der Autobahn stundenlang in einem Stau festgesteckt hatte. Ob am Samstag in anderer Richtung stets freie Fahrt herrscht, kann freilich niemand genau sagen. Eine größere Unbekannte könnte allerdings das Wetter darstellen. Denn durch die teils heftigen Regenfälle der letzten Tage ist der Platz im Sachs-Stadion tief, aber hoffentlich nicht so tief, dass er nicht als Untergrund für das Duell der Schweinfurter gegen das Kellerkind aus dem Passauer Stadtteil taugt.
„Wir wollen unbedingt spielen“, sagt FC-Trainer Marc Reitmaier vor dem Duell mit Schalding-Heining. Der Auftakt in die Rückrunde ist schließlich am vergangenen Wochenende mit dem 2:0-Auswärtssieg bei Viktoria Aschaffenburg bestens geglückt. „Diesen Schwung wollen wir mitnehmen. Wir sind gut in Schuss“, so der Coach. Der wohl nicht einfach zu bespielende Rasen ist laut Reitmaier kein Thema – und schon gleich keine eventuelle Entschuldigung: „Ich habe den Jungs nach der letzten Trainingseinheit mit einer klaren Ansprache alles genommen, was man in dieser Jahreszeit als Fußballer vielleicht an Alibis haben kann. Es muss nicht unbedingt schön sein, was wir spielen. Aber es muss effizient sein."
Auswärtsschwaches Schalding-Heining
Zumal aus dem Hinspiel ja noch eine Rechnung offen ist. Da verloren die Schweinfurter im August – quasi im zweiten Anlauf – in Sichtweite der Donau. „Wir sind gewarnt, wissen, was Schalding kann.“ Auswärts freilich konnte der SV bisher wenig Schrecken verbreiten, gerade mal zwei Zähler nahm er aus den bisherigen acht Partien mit nach Hause.
Im heimischen Stadion nicht für den FC 05 auflaufen werden am Samstag der angeschlagene Tom Feulner sowie der gesperrte Dominik N’gatie, dafür ist Torhüter Lukas Wenzel unter der Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und wird im Kader stehen. Ob auch gleich wieder im Tor? Das lässt Reitmeier offen. Denn Nico Stephan habe es zuletzt, gerade auch in Aschaffenburg, gut gemacht und mit dem Team die Null gehalten „Wir haben da ein gute Konkurrenzsituation.“
Taha Aksu blüht immer mehr auf
Die gibt es auch im Angriff, wo seit dieser Saison Taha Aksu immer mehr aufblüht. Der Stürmer war im Sommer von den Würzburger Kickers zum FC 05 gekommen. Mit mittlerweile drei Toren und vier Torvorlagen hat er eine beachtliche Entwicklung hingelegt. „Ich habe von Anfang an das Vertrauen des Trainerteams gespürt und Spielzeit bekommen. Das gibt einem Fußballer ja bekanntlich Selbstvertrauen.“ Das Aksu zurückzahlen will.
Der 21-Jährige weiß aber, dass er noch viel lernen muss. „Ich bin ja erst vor einigen Jahren zum Fußball gekommen und muss mich noch weiter entwickeln.“ Zuvor hat er Kampfsport betrieben. Jetzt ist er einer, der auf dem Platz ackert, grätscht, kämpft, schießt und vor allem dank seiner Schnelligkeit gut ins System von Marc Reitmaier passt. "Es hat sofort sehr gut gepasst mit Taha. Er hat Bock auf Fußball und haut immer alles raus – und das gefällt mir."
In Reitmaierschen System können aber auch andere die offensive Puzzleteile sein. „Man hat es ja sozusagen selber am Fuß, ob man spielt oder nicht", sagt Aksu zur Konkurrenzsituation in der Offensivabteilung der Nullfünfer, die zum Beispiel durch Severo Sturm oder Fabio Bozesan keine einfache ist. "Der Konkurrenzkampf ist gut, es geht ja vor allem um die Mannschaft“, zieht Aksu Motivation aus der Situation. Die Mannschaft, egal mit welchem Personal, müsse am Samstag jedenfalls wieder zu 100 Prozent funktionieren, so Reitmaier: „Dann haben wir eine gute Chance, das Spiel erfolgreich zu gestalten.“