Bayreuth gegen Aschaffenburg 4:0. Da hat der größte Kontrahent des FC 05 Schweinfurt in den Play-offs um die Regionalliga-Meisterschaft am Dienstagabend einen raus gehauen. 05-Trainer Tobias Strobl nahm's vor dem Gipfeltreffen zwischen Bayreuth und Schweinfurt am Samstag (14 Uhr) gelassen („wir können es aus eigener Kraft ziehen"), trotz des zeitgleichen eigenen 0:2 im Ligapokal-Viertelfinale beim VfB Eichstätt – mit einer B-Elf, in der zunächst außer Kevin Fery kein Spieler aus der Aschaffenburg-Startelf stand.
Sperre für Ramser und monatelange Pause für Scheithauer
Strobl philosophierte zunächst, die erste Niederlage 2021 hätte keine moralischen Auswirkungen: "Das war eine andere Sportart. Auf diesem Acker konnte man keinen Fußball spielen. Es gab eklige Momente, aber die haben 0,0 Bezug zum Bayreuth-Spiel.“ Personell freilich blieb der desaströse Pokal-Abend nicht ohne Folgen für die Schweinfurter. Innenverteidiger Vitus Scheithauer hatte sich auf diesem hoppeligen, tiefen Platz ohne Gegnereinwirkung das Knie schlimm verdreht, seine Schreie waren über den ganzen Platz zu hören. Der 22-Jährige musste ins Krankenhaus und wird aufgrund der Schwere der Verletzungen mehrere Monate ausfallen. Nichtsdestotrotz gab der Klub am Mittwoch bekannt, den Vertrag mit Scheithauer um zwei Jahre bis 2023 verlängert zu haben.
Lukas Ramser kassierte eine zu hart bemessene Rote Karte wegen Foulspiels und ist ob der wettbewerbsübergreifenden Zählweise von Karten in Bayreuth gesperrt. Beide Akteure zählten in den Play-offs nicht zum Stammpersonal, Ramser traf, kurz vorher eingewechselt, in der Schlussphase in Aschaffenburg aber zum 2:0-Endstand.
Im Bayreuther Hans-Walter-Wild-Stadion könnten die Nullfünfer bereits mit einem Unentschieden bei dann sieben Punkten den Gewinn der Play-off-Serie und die Qualifikation für die Drittliga-Relegation gegen den Nord-Vertreter TSV Havelse eintüten, weil sie den direkten Vergleich mit den Bayreuthern für sich entschieden hätten. Trotzdem dünnes Eis: Bei einer Niederlage mit 0:1 (Bayreuth hatte beim 1:2 in Schweinfurt ja ein Auswärtstor erzielt) beziehungsweise mit mindestens zwei Toren Differenz wäre Schweinfurt wegen des schlechteren direkten Vergleichs fast schon raus. Theoretisch kann auch noch Aschaffenburg ein Wörtchen mitreden: Wenn Schweinfurt in Bayreuth verliert und die Viktoria ihre Partien in Schweinfurt und gegen Bayreuth gewinnt, ist der direkte Vergleich obsolet, weil dann jeder gegen jeden einmal gewonnen und einmal verloren hätte. Dann käme es aufs Torverhältnis an.
Möglicher Pokal-Marathon startet gegen Aubstadt
Derweil hat der Bayerische Fußball-Verband das Ligapokal-Halbfinale der Trostrunde, in das der FC 05 nach der Hauptrunden-Niederlage gerutscht ist, terminiert: Am Samstag, 5. Juni (14 Uhr), empfangen die Schweinfurter Liga-Konkurrent TSV Aubstadt. Der Gewinner spielt dann im Trostrunden-Finale gegen den Sieger der Partie Wacker Burghausen gegen Viktoria Aschaffenburg um einen Platz im Toto-Pokal-Viertelfinale. Der Sieger des Toto-Pokals ist für die erste DFB-Pokal-Hauptrunde qualifiziert.