Der Schrecken der Schweinfurter hatte einen Namen: Tobias Bauerschmidt. 75 Minuten hielt der Keeper des SV Friesen beim 0:3 (0:0) in der zweiten Toto-Pokal-Runde auf Verbandsebene alles, was auf sein Tor kam. Mit den Händen, Beinen oder Füßen – der Schlussmann des Fußball-Landesligisten brachte die Offensivabteilung des Regionalliga-Meisters zum Verzweifeln. Hätte die Kraft bei den grün gekleideten Gastgebern in der Schlussphase nicht noch nachgelassen, Meris Skenderovic und Florian Pieper hätten vielleicht sogar schlecht geträumt.
Klar, der FC 05 war spielbestimmend, doch bis zu Minute 76 war bei Bauerschmidt Endstation, wenn die Nullfünfer vor dem Kasten auftauchten. Lösungen fand das Team von Trainer Tobias Strobl, der darauf gehofft hatte, sein Team würde die am Dienstag beim 4:0 gegen Eltersdorf gezeigte Stabilität gegen den Ball wieder an den Tag legen, bis dahin keine. Es hakte aber am letzten Pass – oder beim Abschluss. "Weil wir die Chancen nicht gemacht haben, haben wir den Gegner ins Spiel gelassen und auch den Torwart stark gemacht", resümierte Strobl.
Der Friesener Keeper vereitelt beste Chancen
Denn selbst beste Chancen wie eine Direktabnahme von Jannik Schuster mündeten nicht in ein Happy End – Bauerschmidt wehrte per Riesenreflex ab (22.). Bei einem starken Pieper-Kopfball nach einer Flanke von Edin Hyseni hatte der Keeper die Finger dran und lenkte die Kugel über das Tor (35.).
Tatsächlich spielte der tief stehende SV, dem sechs Stammspieler fehlten, auch noch mit – und das richtig gut. Lukas Pflaum (41.), der einen halben Meter vorbeischoss, und Rico Nassel, der gleich zwei Mal in aussichtsreicher Position zum Abschluss kam (42., 45.), sorgten für Raunen bei den 470 Zuschauern. Hätte Hannes Nützel, der kurz nach Wiederanpfiff am Schweinfurter Strafraum zu lange zögerte, das 1:0 erzielt, wäre der Jubel wohl groß gewesen. "Es war das Ziel, sie lange zu ärgern. Dass wir dann doch noch die Tore bekommen haben, war ärgerlich. Wir hätten uns schon gerne ins Elfmeterschießen gerettet", erklärte Pflaum.
Die Treffer fielen, weil die Unterfranken besonders nach den Wechseln, die Stabilität brachten, fast schon stoisch weiter drückten. Letztendlich köpfte der eingewechselte Kristian Böhnlein über den Keeper hinweg – 1:0 aus Sicht der im neuen schwarzen Ausweichtrikot angetretenen Schweinfurter (76.). Zwei Minuten später legte Pieper mit einem schönen Heber nach. Das Spiel war gelaufen, Friesen gab nicht auf, fing sich aber noch Ferys Tor (87.), das die Kugellagerstädter in die nächste Runde katapultierte.