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Fußball: Regionalliga Bayern
Der FC 05 korrigiert seinen Stil: mit Kampf Siege erzwingen
Die Schweinfurter wenden sich in ihrer Ergebnis-Krise ab von reiner Schönspielerei. Warum sie auf wilde Personal-Rochaden verzichten und auf die Verantwortung der Mannschaft bauen.
So sieht Entschlossenheit aus: FC-05-Trainer Tobias Strobl fordert von seiner Mannschaft ein Maximum an Laufbereitschaft und -intensität.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | So sieht Entschlossenheit aus: FC-05-Trainer Tobias Strobl fordert von seiner Mannschaft ein Maximum an Laufbereitschaft und -intensität.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 18.02.2024 17:52 Uhr

Das wichtigste vorweg: Das Spiel zwischen dem FC 05 Schweinfurt und dem SV Schalding-Heining am Samstag (14 Uhr, Sachs-Stadion) findet statt. Der Gegner vom vergangenen Freitag, der FC Pipinsried, hatte unter der Woche sein Punktspiel gegen Rosenheim wegen Corona-Fällen absagen müssen, und die Nullfünfer waren Kontaktpersonen. Die Schweinfurter testeten – allesamt negativ. Und so können sie sich der Aufarbeitung eines anderen Pipinsried-Mitbringsels widmen: Der schwachen ersten Halbzeit, die maßgeblich für das 2:2 und die damit verbundene Ergebniskrise aus den letzten beiden Partien  verantwortlich war. Und folglich der anvisierten Trendwende.

Dass er in der ersten nicht-englischen Woche seit Mitte Juli erstmals im normalen Modus mit der Mannschaft arbeiten konnte, kam Trainer Tobias Strobl zupass. "Wir haben in Pipinsried in der ersten Halbzeit keine fußballerischen Lösung gefunden, nach der Pause hatten wir aber bis zu der unberechtigten Gelb-Roten Karte viele gute Momente in der gegnerischen Hälfte und haben, bis auf das Gegentor, auch leidenschaftlich verteidigt" – man habe die Lehren also bereits während des Spiels gezogen und vor den "sehr intensiven ersten drei Trainingseinheiten" in dieser Woche nur noch "einige Video-Sequenzen" benötigt.

Keine Leichtigkeit ohne positive Ergebnisse

"Wir haben daran gearbeitet, was wir in den nächsten Wochen sehen wollen: Laufbereitschaft und -intensität in beide Richtungen", so Strobl. Kämpfen bis zum Umfallen? Strobl bestätigt: "Es hilft uns einfach nicht mehr weiter, wenn Jemand sagt: Ihr habt gut gespielt, aber..." Intern habe man lang die Ergebnisse verdrängt, sich an den Leistungen orientiert, die rein fußballerisch oft gut waren. "Du bekommst keine Leichtigkeit, wenn du nicht die Ergebnisse auf deine Seite ziehst. Und deswegen zählt jetzt nur noch ein Wort: gewinnen." Dass es in Schweinfurt angesichts der bewusst hoch angesiedelten Ziele und des fordernden Umfeldes schwerer als anderswo in der Liga ist, mit diesem Druck umzugehen, sei angekommen in der Mannschaft: "Für Viele ist es eine noch nicht dagewesene Situation, jedes Spiel gewinnen zu müssen. Aber wir haben mit allen Spielern über ihre Verantwortung geredet."

Selbstredend zählt aktuell gegen den Tabellen-17. Schalding-Heining nur ein Sieg. Eine Mannschaft, die längst nicht mehr mit Fünfer-Kette mauert und nur rennen kann. Auch ohne Trainerwechsel, Stefan Köck ist seit 2017 am Ruder, hat sich der Passauer Stadtteil-Klub moderner aufgestellt. Und damit mehrfach die Großen der Liga geärgert: 1:0 in Burghausen gewonnen, 2:1 gegen den FC Bayern München II, 5:4 gegen Unterhaching – und beim 0:1 gegen Bayreuth vor Wochenfrist den Gegentreffer erst in der 82. Minute kassiert. "Es kommt eine fußballerische Mentalitäts-Mannschaft auf uns zu, gegen die wir nicht im Vorbeilaufen die Punkte mitnehmen."

Strobl will nicht einzelne Spieler verantwortlich machen

Um den FC 05 von Schönspielerei auf Kampfmodus umzupolen, will Strobl aber nicht zu einem branchenüblichen Mittel greifen: zu einer wilden Personal-Rochade. "Wir haben Anfang der Woche die Uhren auf Null gestellt. Aber es wäre nicht richtig, einzelne Spieler verantwortlich zu machen. Meine Mutter hat mir fürs Leben beigebracht, jeden Tag maximal an den Werten zu arbeiten, zu denen man steht. Damit man abends ins Bett gehen kann, ohne sich etwas vorwerfen zu müssen – weder privat noch arbeitstechnisch." Deswegen verzichte er darauf, an Einstellungsproblemen "der Jungs herumzunörgeln". Stattdessen nutzte er die Trainingswoche, um jedem die Tür aufzumachen. Und die Mannschaft habe das in ganzer Breite angenommen. 

Neue Alternativen bieten sich derweil kaum an: Für Amar Suljic, der sich noch vorwiegend im Lauftraining befindet, käme ein Einsatz zu früh – vielleicht nicht für den seit Wochen an einer Schulterblessur laborierenden Stammtorwart Luis Zwick, bei dem sich Strobl jedoch trotz Schmerzfreiheit und "positivem Gefühl" nicht zu einer exakten Prognose für Samstag versteigen mag. Das war bei Martin Thomann in den ersten Wochen schief gegangen. Der Mittelfeldspieler, der mit seinen herausragenden physischen und mentalen Qualitäten genau jetzt fehlt, dürfte 2021 kein Comeback mehr geben. Kurzfristig ausfallen wird für Samstag Malik McLemore mit einer Zehenprellung. Und Tim Kraus ist nach seiner Gelb-Roten gesperrt.

 
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