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Schonungen
"Das Zelt hat für mich gebebt": Kickboxer Oliver Grebe wird deutscher Meister im Profi-Vollkontakt
Der Löffelsterzer triumphiert in einem würdigen Titelkampf bei der Schonunger Kirchweih. Auch sonst bot die "Fightnight" spannenden Kämpfe.
Champion aus Löffelsterz: Oliver Grebe kürte sich gegen Jan Lender zum Meister.
Foto: PresseFoto Evans/ Ryan Evans | Champion aus Löffelsterz: Oliver Grebe kürte sich gegen Jan Lender zum Meister.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 12.08.2024 02:40 Uhr

Im Schonunger Kirchweihzelt flogen die Fäuste. Rund 450 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen eine spannende "Fightnight" mit neun Kickboxkämpfen und einem Boxkampf. Das Highlight des Abends war der Titelkampf im Vollkontakt-Kickboxen um die deutsche Meisterschaft der WAKO Pro im Super-Welter-Weight. In einem spektakulären Kampf triumphierte am Ende der Löffelzsterzer Oliver Grebe.

Als der 21 Jahre alte Grebe zu später Stunde gefolgt von seinem Trainer Manuel Leist bei lauter Techno-Musik in das Zelt einlief, hielt es keinen mehr auf seinem Platz. Im Titelkampf gegen den sieben Jahre älteren Hamburger Jan Kerem Lender wollte sich der Kickboxer des Fightclub Schonungen nach dem K1-Profititel im vergangenen Jahr die nächste deutsche Meisterschaft sichern. Vor heimischer Kulisse, die ihn lautstark über alle sieben Runden hinweg unterstützte, brauchte Grebe – aber auch sein Gegner – nicht lange, um in den Kampf zu finden. 

Der Titelkampf im Vollkontakt-Kickboxen um die deutsche Meisterschaft der WAKO Pro im Super-Welter-Weight: der Löffelsterzer Oliver Grebe (rechts) gegen den Hamburger Jan Kerem Lender.
Foto: PresseFoto Evans/ Ryan Evans | Der Titelkampf im Vollkontakt-Kickboxen um die deutsche Meisterschaft der WAKO Pro im Super-Welter-Weight: der Löffelsterzer Oliver Grebe (rechts) gegen den Hamburger Jan Kerem Lender.

Nach drei ganz engen Runden erreichte der Kampf in Runde vier seinen vorläufigen Höhepunkt. Erst raubte Lender mit einem Kick zum Körper Grebe die Luft, doch der Löffelsterzer kam zum Rundenende mit starken Schlagkombinationen zurück. Der Hamburger wackelte, aber fiel nicht. In den folgenden drei Runden boten sich die Kontrahenten weiter einen absolut würdigen Titelfight.

Nach der Urteilsverkündung gab es kein Halten mehr: Grebes Arm ging nach oben, die Punktrichter werteten den Kampf mit 2:1 für ihn. Sinnbildlich für die sportlich faire Veranstaltung war, als die zwei Kickboxer, die sich zuvor im Ring nichts geschenkt hatten, gegenseitig respektvoll und herzlich gratulierten und unterhielten. "Er konnte wirklich gut einstecken und ist auch ein sehr guter Kickboxer", sagt Grebe über Lender. Der Gürtel blieb jedoch in Schonungen. "Das Zelt hat für mich gebebt, es war einfach geil."

Für das Toptalent des Fightclub Schonungen steht schon der nächste große Kampf bevor. Am 14. September tritt er in Herborn um den Europameistertitel im K1 gegen einen griechischen Kämpfer an.

Publikum sorgt für ohrenbetäubende Lautstärke

Interessante Fights boten aber auch die restlichen 18 Kämpferinnen und Kämpfer. Wie die Schonungerin Luisa Quicker, die sich souverän gegen die Debütantin Leonie Klug vom Verein Geka aus Mellrichstadt nach drei Runden und einem einstimmigen Punktsieg durchsetzte. "Am Ende hat es die Kampferfahrung geregelt", sagte die 22-Jährige hinterher. Unterstützt wurde Sportlerin, die schon seit ihrer Kindheit Kickboxen trainiert, von ihrer Familie und Freunden. "Das war stark, es gibt kein besseres Gefühl", schwärmte sie.

Getragen vom Publikum wurden vor allem auch die beiden Schonunger Kämpfer Gabriel Bengoi und Omar Mohammad. Während sich Bengoi eine wilde Schlacht, technisch freilich nicht immer sauber, dafür umso leidenschaftlicher, mit dem Mellrichstädter Kevin Klein lieferte und 2:1 nach Punkten gewann, siegte Mohammad gegen Nils Hertlein von Ludus aus Kitzingen bei ohrenbetäubender Lautstärke im Zelt nach einer ausgeglichenen ersten Runde souverän mit 3:0.

Der Schonunger Gabriel Bengoi (rechts) lieferte sich einen leidenschaftlichen Kampf mit dem Mellrichstädter Kevin Klein.
Foto: PresseFoto Evans/ Ryan Evans | Der Schonunger Gabriel Bengoi (rechts) lieferte sich einen leidenschaftlichen Kampf mit dem Mellrichstädter Kevin Klein.

Eine der technisch stärksten Leistungen zeigte Miguel Insam vom Schweinfurter Verein Superior-SW bei seinem Sieg gegen den Schonunger Maik Justus nach Punkten. Im einzigen Boxkampf des Abends unterlag Stefan Schlundt trotz Heimvorteil nach Split-Decision mit 1:2 gegen Bennet Beer von Westend Boxing aus Nürnberg.

Knapp und umstritten siegten die Schonunger Mowsar Batykaev (gegen Julian Strygun) und Alin Raclia (gegen Christos Panagiotidis) in ihren K1-Kämpfen. Im Leichtkontakt besiegte die erst 15 Jahre alte Selina Kühl vom Fightclub Schonungen ihre zwei Jahre jüngere Gegnerin Hanna Hessler vom Verein Videnin Dojo aus Schweinfurt. Im Eröffnungskampf, der ohne Punktwertung absolviert wurde, standen sich die Fightclub-Teamkollegen Yannis Gerstner und Kenan Ceylan gegenüber.

 
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