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Fußball: Landesliga Nordwest
Adrian Gahns Abschiedstour beim Fußball-Landesligist FT Schweinfurt startet
Mit dem Nachholspiel gegen die DJK Hain, das auf den Kunstrasenplatz im Sachs-Stadion verlegt ist, beginnt am Samstag die Abschiedsreise des Trainers der FTS.
Nach ein Dutzend Spiele, dann ist für Adrian Gahn (Mitte) nach acht Jahren Schluss als Cheftrainer des Fußball-Landesligisten FT Schweinfurt.
Foto: Julien Becker | Nach ein Dutzend Spiele, dann ist für Adrian Gahn (Mitte) nach acht Jahren Schluss als Cheftrainer des Fußball-Landesligisten FT Schweinfurt.
Kai Dunkel
Kai Dunkel
 |  aktualisiert: 08.03.2025 02:39 Uhr

Der Ball rollt wieder in der Fußball-Landesliga Nordwest. Einer der Vereine, die als erste wieder gegen selbigen treten, ist die FT Schweinfurt (8./32 Punkte), die am Samstag, 1. März, den Tabellensechsten DJK Hain (37 Punkte) zum Nachholspiel empfängt. Das wird, da die Stadt Schweinfurt den Rasenplatz an der Maibacher Höhe am Donnerstagmittag gesperrt hat, auf dem Gelände des Sachs-Stadions auf Platz sieben (15 Uhr) stattfinden.

Die Partie ist gleichzeitig der Beginn der Abschiedstournee von Cheftrainer Adrian Gahn, dessen im Sommer auslaufender Vertrag nicht mehr verlängert wird, wie diese Redaktion im Dezember als erste berichtet hatte. Auch Co-Trainer Marco Forner, erst zu Saisonbeginn verpflichtet, wird zum Ende der Spielzeit FTS-Geschichte sein. Ein Dutzend Spiele also hat Gahn, der nicht nur acht Jahre als Trainer beim Landesligisten agierte, sondern zuvor auch als Spieler für die Turner aktiv war, noch vor sich. Grund genug, sich mit dem 44-Jährigen über seine Abschlussrunde zu unterhalten.

Frage: Herr Gahn, im Sommer endet Ihr Engagement an der Maibacher Höhe. Mit welchen Gedanken gehen Sie in die letzten zwölf Ligaspiele als Trainer der FT Schweinfurt?

Adrian Gahn: Es ist ja ein Abschied. Und ein Abschied ist für mich grundsätzlich eher etwas Negatives. Aber ich freue mich auch, alles nochmal auszuleben, ohne da jetzt Tränen zu vergießen. Im Gegenteil: Ich genieße jede Trainingseinheit mit den Jungs. Selbst bei schlechtem Wetter gehe ich mit einem guten Gefühl und einem Lächeln zum Platz. Nachdem wir zunächst nur auf Kunstrasen trainiert haben, sind wir seit letzter Woche auch wieder auf dem Rasen. Das fühlt sich gut an.

Es wird also auch eine emotionale Restsaison?

Gahn: Ich gehe wehmütig in diese letzten Spiele. Und die Acht ist schon eine spezielle Zahl, das war früher meine Rückennummer bei den Turnern. Vielleicht ist das jetzt symbolisch und irgendwie passend für das Ende im Sommer nach dann eben acht Jahren. Natürlich sind viele Emotionen im Spiel bei allem, was ich bei den Turnern als Spieler und Trainer mitgemacht habe. Aber man sollte auch aufpassen, dass man sich da nicht zu emotional leiten lässt, sondern an viele Themen einfach rational rangeht. Das gilt natürlich auch für die Trennung, die ansteht.

Wie lief unter diesen doch speziellen Umständen die Vorbereitung?

Gahn: Etwas schwierig, was aber nichts mit dem Abschied zu tun hat. Wir hatten viele und längere Ausfälle mit Erkältungen und Grippe. Dazu hat sich Joe Mock im Spiel gegen die U19 des FC Schweinfurt 05 einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen. Ich hoffe, dass er diese Saison überhaupt nochmal spielen kann. Wir hatten dann so eine Gruppe von neun, zehn Mann, die immer da waren. Die müssen die, die jetzt langsam zurückkommen, mitziehen.

Was können die Fans in der Restrunde von der FTS erwarten?

Gahn: Wir wollen natürlich unsere Heimbilanz aufpolieren, die ja wirklich alles andere als in unserem Sinne war. Dafür haben wir zwar auswärts gut performt, aber an der Maibacher Höhe müssen wir noch mehr Punkte einfahren. Wir wollen eine bessere Rück- als Hinrunde spielen. Dafür werden mein Assistent Marco Forner und ich alles tun. Aber es gehört auch immer ein Gegner dazu und die Liga ist gut. Zudem haben sich viele Teams, auch von denen, die hinter uns stehen, in der Winterpause gut verstärken können. Am Ende bauen wir darauf, dass es sich auszahlt, dass wir eine über viele Saisons eingespielte Truppe haben.

In der vergangenen Saison hat die FTS lange auf einen Relegationsplatz um den Bayernliga-Aufstieg hoffen können. Warum läuft es heuer bisher nicht ganz so gut?

Gahn: Zum Beispiel ist der Kader der zur Verfügung stehenden Spieler in der 1. Mannschaft heuer dünner. Wir hatten einige berufliche und schulische Veränderungen im Kader, die wir so nicht eingeplant hatten. Dazu ist mit Simon Mai der wohl beste Keeper der Liga verletzt ausgefallen. Auch wenn Leon Miller im Kasten es dann gut gemacht hat – und uns etwa das Hinspiel gegen die DJK Hain gewonnen hat – merkt man das natürlich. Aber: Ich habe mir zur Weihnachtsfeier mal die Mühe gemacht und die Saisons verglichen. Und da haben wir jetzt ziemlich genau so viele Punkte, wie wir sonst zu diesem Zeitpunkt auch hatten. Die letzte Saison war eben Wahnsinn, da haben wir über performt. Aber das darf dann insgesamt nicht der Maßstab sein, auch wenn die vergangene Spielzeit natürlich auch Erwartungen geweckt hat.

Die sind unerfüllt geblieben. Und vielleicht auch ein Grund für die Trennung zum Saisonende?

Gahn: Naja, man vergleicht halt immer. Und vielleicht umso mehr, wenn man dann einen so großen Ausreißer nach oben hat. Es gab aber keine sportlichen Gründe. Eigentlich sind die Gründe auch unspektakulärer, als die Trennung an sich. Der Blick geht erstmal auf die Rückrunde, wir sollten deshalb mehr über die Mannschaft als über die Trennung reden. Aber es wird sicher den Zeitpunkt geben, das noch zu tun. Marco und ich freuen uns auf die letzten Spiele mit der Mannschaft sehr.

Sie wollten ja weitermachen bei der FTS…

Gahn: Ich will es so sagen: Es gab Zeiten, da waren die Zeichen dafür deutlich klarer, dass das Ende näher rückt. In dieser Saison war das Ende eigentlich weiter entfernt als die Jahre zuvor. Ich war überrascht, als man mir im Dezember gesagt hat, dass man sich trennt. Aber nochmal, acht Jahre sind sicher ungewöhnlich, das bleibt hängen.

Haben Sie schon neue Pläne?

Gahn: Ich mache erstmal Pause und freue mich auf noch mehr Zeit mit den Kids. Und erhole mich (lacht).

Das Verhältnis zwischen Ihnen und der Mannschaft war ja immer ein gutes. Werden sich die Jungs jetzt nochmal besonders reinhauen?

Gahn: Alles andere wäre eine Frechheit (lacht). Wenn mein Trainer nach acht Jahren gehen würde, dann würde ich mir schön den Allerwertesten aufreißen, um ihm einen geilen Abschied zu bereiten. Man merkt bei den Jungs, die beim Training sind, dass sie alles reinwerfen. Auch die Spieler, die den Verein verlassen werden, haben Bock, sich mit einem positiven Gefühl zu verabschieden. Und die sind genauso in der Pflicht wie auch Marco und ich als Trainerteam, um am 17. Mai den bestmöglichen Abschied feiern zu können.

 
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