Seit 15. Juni ist die Dokumentation "Schwarze Adler" in der ZDF-Mediathek zu finden, am 18. Juni läuft das Werk von Regisseur Torsten Körner um 23.30 Uhr im Free-TV. Schwarze Spielerinnen und Spieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erzählen ihre persönlichen Geschichten und berichten über ihre Erfahrungen mit Rassismus. Wir haben die emotionalsten Zitate zusammengefasst.
1. Erwin Kostedde
"In Deutschland musst du so sein wie Berti Vogts, dann kommst du gut durch."
2. Jimmy Hartwig
"Mein Großvater hat, glaub' ich, Adolf Hitler die Schuh' geputzt. Irgendwas hat er gemacht. Der war ja total besessen. Der war total besessen von diesem Mann. [...] Ich hab' immer nur Angst gehabt, dass er mir nicht gleich wieder eine aufs Maul haut, wenn er mich sieht."
3. Shary Reeves
"Man wächst in diesem Land auf, aber man gehört nicht dazu. Man soll aber dazu gehören, wenn alle da draußen wollen, dass man die Hymne mitsingen soll. Das geht nicht. Das steht im Widerspruch zu den eigenen Emotionen."
4. Ojokojo Torunarigha
"Ich wurde geliebt als Fußballer und gehasst als Mensch."
5. Guy Acolatse
"Manchmal sahen sie mich an, als ob ich sie gleich fressen werde."
6. Gerald Asamoah
"Du fühlst dich einfach leer. Allein. In einem Stadion, in dem du das Gefühl hast, alle sind gegen dich."
7. Steffi Jones
"Der Verein, mein Trainer und die Spieler, auch die Eltern, waren für mich Familie. Das hat man hier noch sehr, sehr groß gelebt. Und das lieb' ich auch am Amateursport. Der Fußball wiederum hat hier beim SV Bonames für mich angefangen, ein Auffangbecken zu sein. Ich hab' hier Stärke gewonnen, Mut gewonnen, Selbstvertrauen gewonnen."
8. Anthony Baffoe
"Es gab die typischen Sprüche, wie: ,Husch, husch, husch - Neger in den Busch.' Oder diese Affengeräusche. Ich kann mich noch erinnern, da haben wir im DFB-Pokal in Plattling gespielt. Da bin ich permanent beleidigt worden von den Zuschauern. Ich stand auch nah an den Tränen. Da bin ich dann nach Hause gefahren und hab' lange überlegt: ,Was soll der ganze Scheiß? Warum immer wieder, immer wieder?'"
9. Jordan Torunarigha
"Ich weiß, dass das (Rassismus, Anm. d. Red.) ein schweres Thema ist, aber ich als Fußballer muss oder sollte was dazu sagen, dass Rassismus im Fußball, aber auch im Alltag, nichts zu suchen hat. Und wenn nicht Fußballer mit so einer großen Reichweite das machen, wer sollte das sonst machen?"
10. Jean-Manuel Mbom
"Ich denke, dass wir schon einen weiten Weg gegangen sind. Mein Leben ist schon ganz anders als das Leben einer Schwarzen Person früher. Aber wir müssen noch weitergehen und zusammen viel dafür tun, dass irgendwann, eines Tages, hoffentlich die Leute einfach wissen, was richtig und falsch ist - und der Mensch nur noch als Mensch gesehen wird."