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Fußball: Kreisliga Rhön
Spannung im Saisonendspurt der Kreisliga Rhön garantiert: Fünf Teams träumen noch vom Aufstieg
Am Wochenende startet der Spielbetrieb in der Kreisliga Rhön ins letzte Saisondrittel. Wir werfen einen Blick auf das Aufstiegsrennen und den Abstiegskampf.
Die beiden Bezirksliga-Absteiger SV Rödelmaier (rechts Markus Koch) und TSV Großbardorf II (links Sven Gottwald) haben gute Chancen auf den direkten Wiederaufstieg.
Foto: Anand Anders | Die beiden Bezirksliga-Absteiger SV Rödelmaier (rechts Markus Koch) und TSV Großbardorf II (links Sven Gottwald) haben gute Chancen auf den direkten Wiederaufstieg.
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 10.03.2025 02:37 Uhr

Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren sind die meisten Teams aus der Kreisliga Rhön diesmal ohne eine Vielzahl an Nachholspielen im Gepäck in die Winterpause gegangen. Einzig der FC Eibstadt hat nach zwei Absagen im neuen Jahr ein etwas strafferes Programm zu absolvieren. Wieder los geht es für die 16 Mannschaften an diesem Wochenende mit dem 20. Spieltag.

Nach etwas mehr als der Hälfte der Saison hat sich in der Tabelle dafür ein klares Bild ergeben. Während an der Spitze noch mindestens fünf Mannschaften zum engeren Kreis der Aufstiegsaspiranten gehören, haben die drei letztplatzierten Teams den Anschluss an das rettende Ufer schon etwas verloren. Wir haben das bisherige Geschehen in der Kreisliga Rhön in sechs Punkten zusammen gefasst. 

1. Die Aufstiegsaspiranten

Für Rödelmaiers Spielertrainer Christoph Rützel kommt die Tabellenführung zur Winterpause etwas überraschend.
Foto: Anand Anders | Für Rödelmaiers Spielertrainer Christoph Rützel kommt die Tabellenführung zur Winterpause etwas überraschend.

Ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Bezirksliga-Absteiger TSV Großbardorf II (zwölf Nennungen) und dem Vorjahresvizemeister FC Thulba (neun) hatten die Vereine bei unserer Umfrage vor Saisonbeginn erwartet. Die beiden Meisterschaftsfavoriten gehören als Vierter und Zweiter zwar zur Spitzengruppe, ganz oben thront aktuell mit dem SV Rödelmaier aber ein anderer Bezirksliga-Absteiger. "Man hofft natürlich immer, möglichst erfolgreich zu sein. Erwartet hatte ich allerdings nicht, dass wir als Tabellenführer in die Winterpause gehen würden", sagte SV-Spielertrainer Christoph Rützel Ende November im Interview mit dieser Redaktion. Schließlich musste er nach dem Abstieg im Sommer sein Team neu aufstellen und einige junge Neuzugänge einbauen. "Wie schnell das geht, weiß man nie. Daher war unser Ziel vor Saisonbeginn, zwischen Platz drei und sechs zu landen."

Dass die beiden Ex-Großbardorfer Christoph Petri und Rufus Brandt echte Verstärkungen sein würden, war Rützel klar. Überraschender kam für ihn da schon die Entwicklung von Markus Koch (SG Eußenhausen/Mühlfeld) und Tim Peters (SV Herschfeld), die bis dahin nur in der A-Klasse gespielt hatten und mittlerweile feste Stützen beim SVR sind. "Unsere Neuzugänge haben sich sehr schnell und gut entwickelt", lobt Rützel, der somit einen spannenden Mix aus erfahrenen und jungen Spielern in seinem Kader hat. In die Karten spielte dem SV Rödelmaier, der an allen Spieltagen auf einem der ersten drei Tabellenplätzen zu finden war, zudem der starke Saisonstart.

"Wenn man so weit oben steht, will man da natürlich auch bleiben. Für die jungen Spieler sind diese Erfolgserlebnisse unheimlich wichtig und daher ist die Kreisliga in dieser Saison für deren Entwicklung wahrscheinlich auch besser als die Bezirksliga", meint Rützel. Der sofortige Wiederaufstieg sei für ihn trotz der guten Ausgangssituation kein Muss. "Wir haben absolut keinen Druck und somit können wir weiter befreit aufspielen", sagt er. Für den SV-Coach, der am Saisonende aus beruflichen Gründen aufhören wird, sind die Favoriten weiterhin Thulba und Großbardorf II. Auch der SV Riedenberg (Dritter) und der FC Untererthal (Fünfter) haben gute Chancen, bis zum Ende um den Aufstieg mitzuspielen. Zumal in dieser Saison erneut auch der Tabellendritte in die Relegation darf.

2. Der Abstiegskampf

Eine Saison zum Vergessen ist es bisher für den TSV Bad Königshofen (von links Torhüter Andreas Hofmann, Simon Beer und Philipp Aumüller).
Foto: Anand Anders | Eine Saison zum Vergessen ist es bisher für den TSV Bad Königshofen (von links Torhüter Andreas Hofmann, Simon Beer und Philipp Aumüller).

Am Tabellenende hat sich ein Trio gebildet, das den direkten Abstieg wohl unter sich ausmachen wird. Die schlechtesten Karten hat die SG Oerlenbach/Ebenhausen, die in 18 Spielen gerade einmal sechs Punkte holte. Nicht viel besser sieht die Situation beim TSV Bad Königshofen (15./11 Punkte) und dem Aufsteiger SG Herbstadt/Irmelshausen (14./11) aus. Immerhin hat das Duo aus dem Grabfeld auch schon zehn Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Somit wird es für die drei letztplatzierten Teams im Frühjahr vor allem darum gehen, als Drittletzter in der Relegation eine zusätzliche Chance auf den Klassenerhalt zu bekommen.

Mindestens die Hälfte aller 16 Teams wird sich nach der Winterpause noch mit dem Thema Abstiegskampf beschäftigen müssen. Selbst die DJK Salz/Mühlbach auf Rang acht, die am Ende der Vorrunde noch Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen hatte, ist nur noch sechs Punkte von der Abstiegszone entfernt. 31 Punkte wie in der vergangenen Spielzeit dürften diesmal mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht für den direkten Klassenerhalt reichen.

3. Die Trainer

Erst während der Winterpause hat es den ersten Trainerwechsel der laufenden Saison gegeben. So hat sich Aufsteiger SG Herbstadt/Irmelshausen nach nur einem halben Jahr und elf Punkten aus 18 Spielen von Jan Harich getrennt. Bis Saisonende übernimmt nun der gebürtige Irmelshäuser Martin Naber, der die Herbstädter bereits zwischen 2018 und 2022 gecoacht hatte.

Mehr Bewegung auf den Trainerbänken wird es hingeben am Saisonende geben. Beim Tabellenführer SV Rödelmaier hört Spielertrainer Christoph Rützel aus beruflichen Gründen aus, sein Nachfolger wird der Trainerneuling Marcel Schmitt aus Ramsthal. Beim FC Eibstadt wird im Sommer die Ära Jochen Tüchert nach sechs Jahren zu Ende gehen. Tücherts Nachfolge tritt Frank Dölling an, der bis Oktober noch die SG Waldberg/Stangenroth in der Kreisklasse Rhön 1 trainiert hatte. Einen Trainerwechsel wird es nach dieser Saison auch beim TSV Bad Königshofen geben, wo Manuel Aumüller auf Christoph Fischer folgt.

4. Die Torjäger

Daniel Fürst (rechts) vom FC Eibstadt führt aktuell die Torjägerliste an.
Foto: Anand Anders | Daniel Fürst (rechts) vom FC Eibstadt führt aktuell die Torjägerliste an.

In der vergangenen Saison lieferte sich Daniel Fürst vom FC Eibstadt mit Schondras Spielertrainer Yanik Berberich lange ein enges Rennen um die Torjägerkanone. Mit 33 Treffern hatte Fürst, dem gegen Aura unter anderem auch ein Sechserpack gelungen war, am Ende erstmals in der Kreisliga die Nase vorn. Der 31-Jährige hat gute Chancen, den Titel in dieser Spielzeit zu verteidigen. Allerdings hat Fürst diesmal gleich drei Spieler im Nacken, die ihm den Titel noch streitig machen können. Allen voran David Hippler, der mit dem Aufsteiger SV Garitz bisher eine starke Saison spielt und wie Fürst aktuell 20 Treffer auf dem Konto hat. Es folgen der Riedenberger Tim Stecklein (19 Treffer) sowie Daniel Reuß vom TSV Großbardorf II und Christoph Petri vom SV Rödelmaier mit jeweils 18 Toren.

5. Die spektakulärsten Spiele

Wer ein Fan von Offensivfußball und vielen Toren ist, der muss sich eigentlich nur ein Spiel mit Beteiligung des FC Eibstadt anschauen. So waren die Eibstädter gleich an vier der fünf torreichsten Spiele beteiligt. Gegen Schlusslicht Oerlenbach/Ebenhausen feierten die Schützlinge von Trainer Jochen Tüchert sowohl in der Hinrunde (7:2) als auch vor wenigen Wochen in der Rückrunde (8:2) Schützenfeste. Deutlich machte es der FC auch beim 7:2-Erfolg gegen den FV Rannungen/Pfändhausen/Holzhausen am siebten Spieltag. Weniger zu lachen hatte der FC Eibstadt Mitte September in Steinach, als er nach gut einer Stunde bereits mit 4:1 führte und am Ende nur 4:4 spielte. Apropos Steinach: Das Team von Werner Feder war auch am torreichsten Spiel der bisherigen Saison beteiligt, als es beim Mitaufsteiger in Herbstadt 5:5-Unentschieden spielte.

6. Die kuriosesten Statistiken

Für die beiden kuriosesten Serien empfiehlt sich ein Blick auf die Tabelle nach dem sechsten Spieltag. Zu diesem Zeitpunkt rangierte der TSV Bad Königshofen mit zehn Zählern auf Rang sechs und hatte gerade einmal drei Punkte Rückstand auf den Zweiten SV Rödelmaier. Der SV Riedenberg hatte zur gleichen Zeit hingegen als Drittletzter mickrige drei Zähler auf dem Konto. Während die Bad Königshöfer in den folgenden 13 Spielen nur noch ein einziges Pünktchen holten, bliesen die Riedenberger mit zehn Siegen und zwei Unentschieden zur erfolgreichen Aufholjagd. Die erlitt erst am letzten Spieltag vor der Winterpause durch die 1:2-Niederlage in Thulba einen Dämpfer.

Die Unentschieden-Könige der Liga kommen unterdessen aus Rottershausen und Steinach, die sich beide bisher schon neun Mal die Punkte teilten. Während die Steinacher als einziges Team neben Schlusslicht Oerlenbach/Ebenhausen in der Fremde noch ohne Sieg sind, blieben der SV Rödelmaier, der TSV Großbardorf II und der FC Untererthal auf heimischen Platz ungeschlagen.

 
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