So richtig wollte am Samstagnachmittag im Bamberger Stadtteil Wildensorg keine Relegationsstimmung aufkommen. Gerade einmal gut 300 Zuschauerinnen und Zuschauer, davon etwa die Hälfte aus Großbardorf, hatten sich auf der schmucken Anlage der DJK Don Bosco Bamberg eingefunden, um sich das Rückspiel der ersten Bayernliga-Relegationsrunde zwischen den gastgebenden Oberfranken und dem TSV Großbardorf anzusehen. Was sicherlich auch am Hinspiel lag, das die Grabfeld-Gallier am vergangenen Mittwoch überraschend deutlich mit 4:1 gewonnen hatten.
Der DJK Don Bosco Bamberg fehlt in der Offensive die Durchschlagskraft
Mit dem gleichen Ergebnis gewannen die Großbardorfer drei Tage später dann auch das Rückspiel und dürfen somit weiterhin auf den Bayernliga-Klassenerhalt hoffen. In der Addition der beiden Spiele stand am Ende ein überdeutliches 8:2 für die Grabfeld-Gallier zu Buche. "So einseitig, wie es jetzt aussieht, war es aber nicht. Im Hinspiel waren die Bamberger beispielsweise in der ersten Halbzeit sogar die bessere Mannschaft. Wir waren an dem Tag einfach gnadenlos effektiv", bilanzierte TSV-Trainer Markus Bach.
Den Schlüssel zum Erfolg sah er darin, "dass wir in beiden Spielen sehr wenig zugelassen haben. So hätte ich mir das die ganze Saison gewünscht". Auf dem schwer zu bespielenden Kunstrasenplatz in Bamberg agierten die Gäste trotz des deutlichen Hinspielerfolgs von der ersten Minute an zudem hoch konzentriert. Die Bamberger waren zwar durchaus bemüht, mit einem schnellen Treffer doch noch einmal für Spannung zu sorgen. Wie am Mittwoch fehlte ihnen ohne ihren seit einigen Wochen verletzten Torjäger Dominik Sperlein aber die Durchschlagskraft.
Der TSV Großbardorf trifft kurz vor und unmittelbar nach der Pause
Vielmehr hätten die Großbardorfer bereits früh in Führung gehen können, doch Jannik Göller scheiterte nach drei Minuten in aussichtsreicher Position an DJK-Keeper Thomas Schuberth. Das war bis zum Ende der ersten Halbzeit zugleich die einzige nennenswerte Torchance der Partie. Nachdem die Bamberger in der Folge nur zu einigen Halbchancen gekommen waren, konnten die Gäste spätestens nach dem 1:0 kurz vor der Pause vorzeitig für die zweite Relegationsrunde planen. Feiern lassen durfte sich Tim Strohmenger, der einen Konter mit einem überlegten Flachschuss ins lange Eck vollendete (40.).
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel hatten die Großbardorfer erneut Grund zum Jubeln. Nachdem der Bamberger Schlussmann bei einem Rückpass ausgerutscht war, bekam er den Ball nur noch mit den Händen zu fassen. Den anschließenden indirekten Freistoß drosch Göller aufs Tor und kurz vor der Torlinie verlängerte Osama Alawami den Ball ins Tor (48.). Spätestens jetzt war der Widerstand der Hausherren endgültig gebrochen und die Partie glich mehr einem Freundschaftsspiel.
Bereits am Mittwoch ist der TSV Großbardorf in Hof gefordert
Die Großbardorfer bekamen immer mehr Räume und hätten am Ende sogar noch höher gewinnen können. Angesichts der deutlichen Führung wechselte Bach auch einige seiner Stammspieler vorzeitig aus, um Kräfte für die Partie am Mittwoch zu schonen. Dann geht es für den TSV Großbardorf erneut nach Oberfranken. Um 18.30 Uhr steigt das Hinspiel der zweiten Relegationsrunde bei der SpVgg Bayern Hof, die nach dem 7:0-Erfolg in Fuchsstadt im Rückspiel ebenfalls Kräfte schonte und am Ende nur zu einem 1:1 kam.
Nur der Sieger dieser Partie wird auch in der kommenden Saison in der Bayernliga spielen. "In Hof erwartet uns noch einmal eine ganz andere Qualität und eine Mannschaft mit unglaublich viel Wucht. Das haben wir bei den beiden Niederlagen in den Punktspielen in dieser Saison schon zu spüren bekommen", sagte Bach.