So hatten sich die Großbardorfer Verantwortlichen, Spieler und Fans den Auftakt in die im besten Fall vier Spiele dauernde Fußball-Bayernliga-Relegation vorgestellt. Gegen den Ligakonkurrenten DJK Don Bosco Bamberg feierte der TSV Großbardorf im Hinspiel der ersten Runde einen deutlichen 4:1-Heimerfolg. "Unser Plan ist voll aufgegangen. Wir wollten unbedingt ein schnelles Tor und dann kompakt stehen. Zudem waren wir diesmal wirklich brutal effektiv und haben unsere Tore genau zum richtigen Zeitpunkt gemacht", freute sich TSV-Trainer Markus Bach über den vierten Heimsieg in Folge.
Bereits nach vier Minuten geht der TSV Großbardorf in Führung
Vor knapp 700 Zuschauerinnen und Zuschauern erwischten die Grabfelder einen Traumstart und nutzten nach vier Minuten ihre erste Torchance gleich eiskalt aus: Einen Freistoß klärten die Bamberger genau vor die Füße von Elias Reiher, dessen flache Hereingabe TSV-Kapitän Xaver Müller ins kurze Ecke beförderte. Bis kurz vor der Pause war dies allerdings auch die einzige Torannäherung der Großbardorfer in den ersten 45 Minuten.
Vielmehr drückten die Gäste in der Folge dem Spiel ihren Stempel auf, bissen sich aber immer wieder an der von Abwehrchef Ronny Mangold dirigierten TSV-Defensive die Zähne aus. Dennoch lag der Ausgleich zu diesem Zeitpunkt gleich mehrmals in der Luft: Eine Kopfball-Bogenlampe von Luis Grasser lenkte Keeper Leon Zwickl über die Latte und bei einem Pass in die Tiefe zog der TSV-Schlussmann außerhalb des Strafraums gerade noch rechtzeitig die Hand zurück und klärte stattdessen mit der Brust.
Mit einem Traumtor sorgt Elias Reiher für die 2:0-Pausenführung
Die größten Chancen hatte aber Philipp Hörnes, der mit einer Volleyabnahme vom Sechzehner-Eck nur knapp das Tor verfehlte (37.) und wenig später die Kugel nach einem langen Ball am Großbardorfer Tor vorbeispitzelte (41.). Im direkten Gegenzug folgte dann der große Auftritt von Elias Reiher, der sich am linken Strafraumeck blitzschnell drehte und den Ball mit Hilfe der Unterkannte der Latte sehenswert in den Winkel drosch.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst wenig am Spielgeschehen. Die Bamberger hatten weiterhin deutlich mehr Ballbesitz, kamen nun aber nur noch selten zu gefährlichen Abschlüssen. Anders die Großbardorfer, die mit ihrer dritten Torchance auf 3:0 erhöhten. Nach Vorarbeit von Jannik Göller behielt Tim Strohmennger allein vor dem Tor die Nerven und vollendete überlegt (69.). Fünf Minuten später hätte Strohmenger sogar nachlegen müssen, doch nachdem er den Gäste-Keeper bereits umkurvt hatte, hob er den Ball aus kurzer Distanz über das leere Tor.
Das Rückspiel in Bamberg findet am Samstag auf Kunstrasen statt
Das sollte sich kurz darauf rächen, denn nach einer schnellen Umschaltaktion verkürzte Nico Ott mit einem sehenswerten Distanzschuss auf 1:3 (81.). Die Großbardorfer hatten an diesem Abend jedoch schnell die passende Antwort parat: Nach einem einfachen Ballverlust der Bamberger war der enorm zweikampfstarke Xaver Müller allein durchgebrochen und erzielte den 4:1-Endstand.
"Das vierte Tor war enorm wichtig, denn wir brauchen diesen Drei-Tore-Vorsprung für das Rückspiel", sagte Bach. Trotz des deutlichen Heimerfolgs will er sich noch nicht mit der zweiten Runde beschäftigen, wo nach einem 7:0-Erfolg in Fuchsstadt wohl die SpVgg Bayern Hof warten würde. "Auf Kunstrasen erwartet uns in Bamberg erst noch einmal eine ganz andere Hausnummer."
Um mit dem ungewohnten Untergrund besser vertraut zu sein, werden die Großbardorfer vor dem Rückspiel am Samstag (Anpfiff 16 Uhr) auf ihrem Kunstrasenplatz noch einmal eine Trainingseinheit einlegen. "Dabei steht neben Regeneration das Passspiel zum Gewöhnen an den Kunstrasen im Vordergrund", sagte Bach.