Der Coup des vergangenen Wochenendes in der Fußball-Bayernliga Nord ist dem TSV Großbardorf gelungen, der sich beim hohen Favoriten DJK Vilzing mit 2:1 durchsetzte. "Das war die beste Saisonleistung meiner Mannschaft. Es war ein wichtiger Dreier und der war auch verdient", zeigte sich TSV-Trainer Andreas Brendler auch Tage nach der Partie begeistert. "Dieser aufopferungsvoll erarbeitete Sieg zeigt, dass wir uns mit unserer extrem jungen Mannschaft in die richtige Richtung entwickeln", fügt Sportvorstand Andreas Lampert hinzu.
Der entscheidende Spieler in Vilzing war sicherlich Tim Strohmenger mit seinen zwei den Sieg bringenden Toren. "Das war ein Supergefühl und ich war schon stolz auf mich selbst. Insgesamt war es ein perfektes Spiel: Drei Punkte für die Mannschaft und selbst zwei Tore erzielt, was willst du mehr? Da hat alles funktioniert", beschreibt der 23-Jährige sein Empfinden.
Nun steht für Strohmenger und den TSV das Heimspiel gegen den TSV Karlburg (Samstag, 14 Uhr) auf dem Spielplan, das für ihn sicher keine normales ist. Strohmenger wohnt in Gemünden-Seifriedsburg, keine 20 Kilometer von Karlburg entfernt. Wieso fährt Strohmenger dreimal pro Woche zum Training die mehr als 50 Kilometer nach Großbardorf und spielt nicht beim Bayernligisten vor Ort?
Dem TSV Karlburg hat Tim Strohmenger abgesagt
"Es gab zwar Kontakte zum TSV Karlburg, aber ich habe abgesagt. Das Probetraining beim TSV Großbardorf ist gut gelaufen und letztendlich war Großbardorf für mich die bessere Option. Das Umfeld ist klasse. Dort passt einfach alles. Da macht Fußballspielen Spaß. Das heißt aber nicht, dass das in Karlburg schlecht ist", sagt der Angreifer. Er prophezeit seinem jetzigen Verein am Saisonende einen einstelligen Tabellenplatz. Und: "Für Karlburg ist der Klassenerhalt durchaus machbar."
Nur allzu gerne würde er sein Erfolgserlebnis von Vilzing wiederholen. "Ein Sieg in diesem Spiel ist wichtig. Dann würden wir den Dreier aus Vilzing vergolden, den Abstand nach hinten noch vergrößern und möglicherweise sogar endlich einen einstelligen Tabellenplatz erreichen. Auf jedem Fall sind wir auf einem guten Weg. Sollte das Match wie am letzten Spieltag verlaufen, würde ich das sofort unterschreiben. Aber wichtiger als eigene Tore wären drei Punkte für meine Mannschaft", stellt Strohmenger klar.
Großbardorf will Fehler des Gegners erzwingen
Für Brendler ist der sechsfache Torschütze ein wichtiger Spieler, der aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken ist: "Was er in Vilzing geleistet hat, ist Wahnsinn. Zusammen mit Xaver Müller ist er der Akteur, der sich am meisten weiter entwickelt hat." Brendler hat Karlburg beobachtet und war beeindruckt: "Sie stehen kompakt und schalten schnell um. Wir aber spielen daheim und wir wollen sie zu Fehlern zwingen und diese dann auch ausnützen. Wir brauchen aber einen guten Tag, um sie schlagen zu können."
Brendler rechnet mit einem schweren Spiel. "Unser Gast hat erst fünf Niederlagen erlitten und zuletzt gut gepunktet. Wir aber wollen nach dem letzten erfolgreichen Spiel nachlegen und unser Heimspiel unter allen Umständen gewinnen. Das ist auch möglich, denn meine Jungs sind gut drauf. 16 Punkte aus den letzten neun Spielen sind doch ordentlich. Jetzt noch ein Dreier, und wir könnten fast schon für eine weitere Bayernligasaison planen."