TSV Großbardorf II - TSV Trappstadt 1:2 (0:1). "Auswärtssieg" skandierten die einen bei sintflutartigen Niederschlägen zum Zeitpunkt des Abpfiffs von Schiedsrichter Björn Söllner, "Derbysieg" die anderen. Beide aus dem Trappstädter Fanblock, der bei lausigen Temperaturen den Umsatz am Großbardorfer Getränkestand hoch hielt. Es war dies aber auch die einzige positive Bilanz für die Gastgeber nach diesem ersten Bezirksliga-Derby der beiden Grabfeld-Mannschaften, das der TSV Trappstadt letztlich verdient mit 2:1 für sich entschied.
Trappstadt lässt in der Schlussphase gute Chancen liegen
Weil er den Aufwind des ersten Saisonsiegs (1:0 gegen Bergrheinfeld) acht Tage zuvor nutzte. "Bei der momentanen Personalsituation müssen wir uns aufs Kämpferische verlassen und das können wir schon", war Gäste-Trainer Martin Beck sehr zufrieden. Nach diesem Spielverlauf habe er natürlich nicht viel Grund zu meckern. "Wir haben zur richtigen Zeit die beiden Tore erzielt." Allerdings wurde nach der 2:0-Führung bei zwei Riesenchancen von Paul Seiler (70., zu überhastet) und dem eingewechselten Lukas Gerstner (70., kläglich) versäumt, allein auf weiter Flur vorzeitig den Sack zuzumachen und sich die nervigen Schlussminuten zu ersparen.
Es kam somit erst nach dem Zufalls-Anschlusstreffer (84.) für ein paar Minuten Zweifel am Gästesieg auf, als Jonas Böckler mit einem Abwehrschlag von der Linie seinen Mitspieler Lukas Häpp traf, von dessen Kopf der Ball ins Netz prallte. Dann freilich war Kampf pur angesagt, warfen sich die Trappstädter dem Gegner entgegen wie die Augsburger den Bayern, brachten die drei Punkte mit Glück und Geschick ins Trockene.
Fabian Hau verpasst bei einem Lattenschuss die Führung des TSV Großbardorf II
Nur die erste halbe Stunde spielten die Gastgeber den ihnen zugetrauten Part und setzten die Beck-Elf unter Druck. Wer weiß, wie es gelaufen wäre, hätte Fabian Hau (31.) nicht nur die Latte getroffen. Glücklicher war Elias Werner, der schon das kuriose 1:0 von der Mittellinie aus vor einer Woche erzielt hatte. Diesmal bekam der lange "Hotte" eine langen Ball und machte eine sehenswerte Kurzgeschichte daraus. Er stoppte ihn, sah, dass es zwar weit zum Tor, aber auch weder Freund noch Feind in der Nähe war und zog aus etwa 30 Metern einfach mal ab. Der Ball zischte über die glitschige Grasnarbe ins lange Eck zum 0:1. Kein Jubel bei Werner, nur die Arme raus und Schultern hoch, als wolle er sagen: "Ich wusste nicht wohin damit und musste es einfach mal versuchen."
So viel zum Thema Effizienz: Mehr geht nicht, es war der erste Schuss aufs Tor der Gallier. Und der zweite saß wieder. Interessant jetzt nicht von wo, sondern wann: Anstoß zur zweiten Halbzeit, ein paar Pässchen, das letzte von Elias Werner zu David Büschelberger und der justierte den Ball an Reichert vorbei zum 0:2. "Wir wollten raus und den Ausgleich so schnell wie möglich", zeigte sich Gallier-Coach Klaus Seufert hinterher gefasst. "Wenn du aber gegen diese Trappstädter ein Zweites kriegst, ist es schwer aufzuholen."
Trappstadt wirft kämpferisch alles in die Waagschale
In der Tat waren den jungen Galliern kaum Vorwürfe zu machen. Sie wurden nicht hektisch, nahmen den Kampf an, fanden aber gegen diese wie aufgeputscht auftretenden Gäste-Mannschaft einfach kein Durchkommen mehr. Die Beck-Truppe hatte die Zeichen der Zeit und die Signale der Tabelle erkannt und setzte die Erkenntnisse in extreme Laufbereitschaft und Zweikampfstärke bei diesem ihrem Fritz-Walter-Wetter um.
Die zwei neuen Lösungen für die Innenverteidigung Luca Derlet und Hannes Mauer hielten den Laden zusammen wie einst Daniel Werner und Jonas Böckler. Im Kasten schien Dominik Valtenmeier unüberwindlich. Und als Derlet, der schon mit Leistenproblemen angefangen hatte, doch raus musste, knüpfte jener Böckler als Wechselspieler an seine Glanzzeit an. "Natürlich ist man enttäuscht nach einer Derby-Niederlage", bekannte Seufert. "Wir werden aber damit umzugehen wissen."
Großbardorf II: Reichert – Alber, Albert (63. Mainberger), Schmitt, Demar (55. Leifer) – Mathias Leicht, Aumüller – Manuel Leicht, Brand, Hau (55. Umla) – Helmer (85. Bauer).
Trappstadt: Valtenmeier – Benkert, Derlet, Mauer, Schultheis – Lukas Häpp, Wagner – Seiler (58. Böckler), Schirling (70. Gerstner), Elias Werner (63. Dittmann) – Büschelberger.
Tore: 0:1 Elias Werner (41.), 0:2 David Büschelberger (46.), 1:2 Eigentor Lukas Häpp (84.).
Schiedsrichter: Björn Söllner (Schonungen).
Zuschauende: 140
TSV Münnerstadt - SV Rödelmaier 0:2 (0:1). Die erste Heimniederlage der Saison (1:3 gegen Oberschwarzach) steckte der SV Rödelmaier im Derby der Bezirksliga Ost beim TSV Münnerstadt gut weg und verließ als 2:0 (1:0)-Sieger das Spielfeld am Sportzentrum "Am Kleinfeldlein". "Wir haben uns in allen Mannschaftsteilen verbessert präsentiert", sagte SV-Coach Werner Feder.
Die besseren Chancen gab es zunächst für die Gastgeber zu notieren. So tauchte Diego Rosero Quinones frei vor Keeper Sven Ulsamer auf, der den zu unplatzierten Schuss entschärfte (5.). 20 Minuten später traf Sebastian Schubert nach Flanke von Lukas Katzenberger per Kopf den Pfosten, den Nachschuss von Niklas Sperlich klärte Christoph Koob auf der Linie.
Christoph Rützel mit dem Kopf zur Stelle
"Diese vergebenen Möglichkeiten waren der Knackpunkt, das hätte Rödelmaier zur Lockerung seiner Defensivtaktik gezwungen", meinte TSV-Co-Trainer Simon Snaschel. "Diese defensive Gangart war so nicht gewollt, wir haben uns zu sehr zurückdrängen lassen", monierte Feder. Er konnte sich aber nach einer halben Stunde über den Führungstreffer seiner Schützlinge freuen. Nach einer Ecke des sehr lauffreudigen Nico Rauner, die dieser mit Schnitt an die Latte setzte, landete das Leder auf dem Kopf des am zweiten Pfosten einlaufenden Christoph Rützel, der unbedrängt einnickte.
SV Rödelmaier mit größerer Effektivität
Ansonsten setzte die Storchsberg-Elf Nadelstiche über Rauner. Nach der Pause lief der Gast höher an. "Das war der ursprüngliche Plan", so Feder. Prompt wurde der Spielaufbau der Platzherren sehr gestört. Diese verzeichneten bei einem Nachschuss von Samuel Radi eine gute Ausgleichsmöglichkeit, doch diesmal verhinderte David Mayer einen Einschlag (62.).
Und wieder trifft Christoph Rützel mit Köpfchen
Effektiver zeigten sich kurz darauf die Gäste. Nach einer Freistoßflanke von Michael Schultheis durfte neuerlich der am zweiten Pfosten postierte Rützel einnicken. Der Widerstand der Hausherren war gebrochen. Weitere Treffer für die Gäste verpassten Benedikt Hess bei einem zu unplatzierten Schuss (83.) und Rützel bei einer Direktabnahme nach Kopfballverlängerung von Marcel Mölter.
Rödelmaier: Ulsamer - Mayer, Schultheis, Koob, L. Hess (90. Sahyoun) - B. Hess, Mölter, Rützel, Krizanovic (84. Mangold) - Rauner (86. Merkl), Beker (75. Serifou). Schiedsrichter: Maximilian Graf (Mellrichstadt). Zuschauende: 73. Tore: 0:1, 0:2 Christoph Rützel (33., 66.).
Außerdem spielten
SV-DJK Oberschwarzach - SG Heidenfeld/Hirschfeld 5:1 (3:0). Tore: 1:0 Lorenz Dülk (18.), 2:0 Jonas Edwards (27.), 3:0 Eric Renno (30.), 3:1 Jannik Lutz (50.), 4:1, 5:1 Sven Friedrich (50., 78.)
TSV Abtswind II - TSV Eßleben 2:2 (2:2). Tore: 0:1 Nico Schraud (18.), 1:1 Leon Beßler (23.), 2:1 Patrick Gnebner (44.), 2:2 Julian Hart (45.).
TSV Ettleben - SG Stadtlauringen/Ballingshausen 3:1 (1:1). Tore: 1:0 Simon Michel (8.), 1:1 Julian Braun (22.), 2:1, 3:1 Marcel Faulhaber (49., 85.).
TSV Bergrheinfeld - FC 06 Bad Kissingen 3:3 (2:0). Tore: 1:0 Niklas Kromer (10.), 2:0 David Fleischmann (17.), 2:1, Florin Popa (53.), 2:2 Vincent Kiesel (60.), 2:3 Julius Albert (74.), 3:3 David Fleischmann (87.).
TSV Unterpleichfeld - TSV Forst 1:2 (0:1). Tore: 0:1 Yannick Reinhart (2.), 1:1 Andre Schmitt (49.), 1:2 Stefan Bickel (89.).
DJK Altbessingen - SV Rapid Ebelsbach 4:1 (2:0). Tore: 1:0 Kai Herold (9.), 2:0 Sascha Brauner (18.), 3:0 Kai Herold (67.), 3:1 Jason Bugner (75.), 4:1 Michael Winkler (90. + 1).