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Aubstadt
Warum der TSV Aubstadt in Buchbach auf sein Vorbild trifft
Im Duell der beiden Dorfvereine ist der TSV Aubstadt trotz des jüngsten 4:0-Erfolgs gegen Aschaffenburg nur Außenseiter. Vor welcher unangenehmen Aufgabe Aubstadts Trainerteam steht.
Joshua Endres (am Ball) erzielte gegen Viktoria Aschaffenburg seine ersten beiden Pflichtspieltreffer im TSV-Trikot und dürfte auch in Buchbach ein Kandidat für die Startelf sein.
Foto: Rudi Dümpert | Joshua Endres (am Ball) erzielte gegen Viktoria Aschaffenburg seine ersten beiden Pflichtspieltreffer im TSV-Trikot und dürfte auch in Buchbach ein Kandidat für die Startelf sein.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:25 Uhr

Wo bitte liegt denn Buchbach? Diese Frage stellt sich ein Teil der Mannschaft des TSV Aubstadt seit dem 18. August 2019 nicht mehr. Da verloren die Grabfelder in dem 3100-Seelen-Markt im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn mit 1:2. Der andere Teil, die Neuzugänge, ist unbelastet, soll aber nicht unvorbereitet auf das besondere Flair vor dem Gastspiel des TSV Aubstadt an diesem Samstag (17 Uhr) in der SMR-Arena sein. "Unbelastet", das war für den Aubstädter Chef-Trainer Victor Kleinhenz bei der Auswahl seiner Startelf für das Dienstagsspiel gegen Aschaffenburg schon einmal eines der Kriterien. Da holte er Spieler ins Boot, die bei der Niederlage in Schweinfurt drei Tage zuvor nicht auf dem Feld waren.

Aubstadts Kader ist breit genug für Rotationen

Dass er das überhaupt kann, verdankt er seinem adäquat großen Kader, bezogen auf die momentane Über-Belastung durch sechs Englische Wochen am Stück und die 38 Spieltage der 20er-Liga. Gegenbeispiel war die Aschaffenburger Mannschaft bei ihrem "überforderten, weil übermüdeten Auftritt" am Dienstagabend. Das sagte zumindest ihr Trainer Jochen Seitz. Der Ex-Profi weiß, wovon er spricht, wenn er solche Worte gebraucht. Ein paar Verletzte und drei Grippe-Kranke, und schon saßen nur noch vier Feldspieler auf der Bank. Das könnte Victor Kleinhenz derzeit nicht passieren.

Vergleichbar breit und stark, wenn nicht gar ein Stück stärker aufgestellt ist die Mannschaft der beiden Buchbacher Trainer Andreas Bichlmaier und Marcel Thallinger. Die startete mit einem 1:1 gegen den FC Schweinfurt 05 in die Saison und verlor am zweiten Spieltag in Aschaffenburg mit 0:1. Aber dann ging die Post ab: 1:0 in Illertissen (Tor Winklbauer), 4:0 gegen Rain (Winklbauer, Mattera, Steinleitner, Sztaf) und am Dienstag 3:0 bei Greuther Fürth II (Bahar, Orth, Wieselsberger). Sieben verschiedene Torschützen, die beste Abwehr der Liga und die letzten drei Spiele zu null gewonnen. Mit zehn Punkten ist der TSV Buchbach in dieser frühen Phase der Saison in der Spitzengruppe der Regionalliga Bayern angekommen.

Besondere Stimmung in der Buchbacher SMR-Arena

Der Vorjahres-Siebte gehört zum Establishment der Liga und spielt seit 2012 in der Regionalliga Bayern. Und hat traditionsgemäß ein Publikum im Rücken, das den Beinamen "Zwölfter Mann" verdient. Im Gegensatz zu dem, was den Gästen in der SMR-Arena bevorsteht, gleicht der Geräuschpegel in der Aubstädter NGN-Arena einem Seniorengeburtstag: Hier geht es sehr brav und kultiviert zu, gibt es ab und zu Beifall, sogar bei Auswechslungen. Ansonsten räsoniert der Aubstädter eher, hält sich mit Lob zurück. Abgestimmte, kollektive, lautstarke Anfeuerung  - Fehlanzeige.

Auch für Victor Kleinhenz ist Buchbach Neuland. "Es ist ein sehr unangenehmer Gegner mit sehr viel Regionalliga-Erfahrung, was den Verein, aber auch die einzelnen Spieler angeht. Sie leisten dort seit Jahren hervorragende Arbeit und sind so eine Art Vorbild für uns in Aubstadt." Aus Videos weiß er, "dass sie eine sehr stabile Defensive haben, aus der heraus sie sehr schnell umschalten." Die Emotionalität im Stadion müsse man annehmen und für sich nutzen. "Es ist natürlich eine Herausforderung, an die wir aber mit Freude herangehen."

Dellinger und Heinze stehen wieder zur Verfügung

Typisch Kleinhenz: Aus jeder Situation das Positive herausholen. Den Blick nach hinten nur richten, wenn er einem nach vorne hilft. "Wir haben jetzt fünf Spiele gespielt, drei sehr gute daheim, ein gutes in Rosenheim, einen Ausrutscher in Schweinfurt und drei Mal zu null. Und das bei diesem Auftakt-Programm", bilanziert der TSV-Coach gar nicht so unzufrieden. "Das ist eine Hausnummer und okay. Trotzdem hat uns das Erfolgserlebnis am Dienstag sehr gut getan. Es hat uns Vertrauen gegeben und bestätigt, dass das, was wir machen, in eine gute Richtung geht."

Der Kicker, die größte deutsche Sportzeitung, schreibt bei der Statistik der Regionalligaspiele in der Aufstellung in der Regel die drei besten Spieler mit gefetteten Buchstaben. Ist eine Mannschaft besonders gut, dürfen es auch mal vier sein. Bei Aubstadt waren es nach dem Aschaffenburg-Spiel vier. Es hätten auch elf oder sogar 16 sein können. "Ja", so die Bestätigung von Victor Kleinhenz, "es war wirklich eine runde Mannschaftsleistung, bei der alle Spieler ihre Aufgabe, ob mit oder gegen den Ball, erfüllt haben." In Buchbach stehen dem TSV-Coach Michael Dellinger und Leon Heinze zwei weitere Optionen wieder zur Verfügung. "Eine der unangenehmen Aufgaben, die wir momentan im Trainerteam haben, ist, dass wir vor jedem Spiel Entscheidungen treffen müssen, wer nicht im Aufgebot sein wird." Der Mannschaftsbus startet Samstag früh um 10 Uhr. Eine Gruppe von TSV-Fans ist sogar schon am Freitag angereist.

 

 
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