Dem TSV Bad Königshofen II gelang in der Tischtennis-Regionalliga Süd der Männer ein 7:3-Erfolg gegen den TV Hilpoltstein II und damit die Revanche für die 4:6-Hinspielniederlage. In Bestbesetzung konnten beide Mannschaften nicht antreten. Im Team von TSV-Kapitän Christoph Schüller fehlte der japanische Punkte-Garant Yoshinobu Takeya, der bereits in seine Heimat gereist ist und für den Rest der Saison nicht mehr zur Verfügung steht. Bei den Mittelfranken fiel der Verzicht auf ihren Einser Hannes Hörmann nicht minder schwer ins Gewicht.
Die Jungspunde gewinnen im fünften Satz
Positiv wirkte sich aus, dass die beiden Jungspunde Akito Itagaki (16) und Maximilian Dreher (15) im Einser-Doppel die Gästepaarung Danzer/Hegenberger in den fünften Satz zwangen und dort selber siegreich (11:6) blieben. Für Itagaki waren es die ersten fünf von insgesamt 15 Sätzen. Christoph Schüller/Marcin Miszewski hatten gegen Fekete/Weber nur im zweiten Satz (2:11) einen Aussetzer, sorgten letztendlich aber dafür, dass man seit langem wieder einmal mit einer 2:0-Führung aus den Anfangsdoppeln heraus kam.
Christoph Schüller spielt mehrere wertvolle Rollen
Bemerkenswert waren in diesem Spiel der Auftritt und die drei Siege, die der Kleinbardorfer Christoph Schüller beitragen konnte, spielt er zurzeit neben dem Tischtennis beim TSV und neben seiner Arbeit in Wien mit der Aufbau-Mithilfe eines neuen Flüchtlings-Aufnahmelagers in Polen weitere wertvolle Rollen. Zudem kooperiert er mit dem Lionsclub Bad Königshofen in einer nachhaltigen Spendenaktion zur Ukraine-Hilfe. Innerhalb derer kauft er aus der Ukraine auf direkten Bedarf hin bestellte Hilfsgüter in Wien im Großhandel ein und begleitet einen LKW bei der Lieferung in die Ukraine, aus der er kürzlich seine Frau unter bedrohlichen Umständen zurückholen konnte.
Schüller gewann sein erstes Einzel gegen Soma Fekete mit 11:6, 12:10, 12:10 schon ziemlich überraschend. Der 30-jährige Ungar ist als Honorartrainer beim BTTV angestellt und Cheftrainer der ungarischen Jugendnationalmannschaft. Sein zweites Einzel (3:2) gegen Matthias Danzer fand auf exponiertem Regionalliga-Niveau statt.
Aber auch Akito Itagaki konnte Fekete in fünf Sätzen in die Knie zwingen, nachdem er Danzer, ebenfalls über fünf Sätze, unterlegen war. Marcin Miszewski hatte mit Jakob Weber keine Probleme, unterlag aber Sebastian Hegenberger mit 1:3. Und auch Maximilian Dreher konnte nach dem Doppel mit dem 3:0 gegen Weber seinen zweiten Sieg beisteuern.
Punkte für Bad Königshofen II: Itagaki/Dreher 1, Schüller/Miszewski 1, Christoph Schüller 2, Akito Itagaki 1, Marcin Miszewski 1, Maximilian Dreher 1.
Kaum nachvollziehbar, dass die zweite Mannschaft des FC Bayern München, sofern diese mit Longhino, Sampakidis, Deng und Qu ihre Standard-Besetzung war, nur Tabellenvorletzter mit 6:26 Punkten ist nach diesem 5:5-Unentschieden beim TSV Bad Königshofen II, der damit zwei Spiele innerhalb von zwei Tagen bestritt und den dritten Platz festigte. Christoph Schüller wusste die Antwort: "Sie haben heute in ihrer besten Aufstellung gespielt, die sie nur selten so zusammen haben. Gut möglich, dass wir Tabellennachbarn wären, wenn sie immer so antreten könnten." Die 18:18 Sätze und 357:347 Bälle weisen das Ergebnis als voll verdient aus. Bereits bei der Verteilung der Doppelpunkte war zu erwarten, was am Ende sehr wahrscheinlich sein könnte. Itagaki/Dreher hatten gegen Longhino/Sampakidis beim 0:3 nur im ersten Satz eine Chance, Schüller/Miszewski schlugen Deng/Qu.
Es gibt wichtigere Dinge im Leben
Im vorderen Paarkreuz musste sich Akito Itagaki nach harter Gegenwehr Nico Longhino beugen und zog auch in seinem zweiten Einzel gegen Sampakidis (1:3) den Kürzeren. Trotz aller Ausgeglichenheit ging es in keinem der zehn Spiele in den fünften Satz. Dass es nicht zum Sieg reichte, kreidete Christoph Schüller sich selber an: "Ich hätte gegen Longhino (1:3) etwas besser spielen sollen." Womit er sich zu Unrecht selber verantwortlich macht ("wenn man schon der Einser ist"), denn ihm fliegt zurzeit viel um die Ohren. Auch die unsportlichen Finessen seines ersten Gegners Petros Sampakidis zwischen den einzelnen Ballwechseln bzw. vor dem Aufschlag.
Dreher und Miszewski haben gute Nerven
Nach außen ließen sie ihn kalt, als würde er sie gar nicht wahrnehmen. "Ich hab's mir abgewöhnt, mich über so was aufzuregen. Es gibt wichtigere Sachen, sich aufzuregen und zum Glück überwiegend faire Gegner im Tischtennis." Glücklich war Maximilian Dreher, der beim Stand von 3:5 allerbeste Nerven gegen Kevin Qu bewies und mit 12:10, 13:11, 11:9 den vierten Punkt holte, Marcin Miszewski den fünften (3:1) gegen Nick Deng.
Punkte Bad Königshofen II: Schüller/Miszewski 1, Schüller 1, Miszewski 2, Dreher 1.