zurück
Tischtennis: Bundesliga Männer
Tischtennis-Bundesliga: TSV Bad Königshofen hat an der Sensation gegen den Champions-League-Sieger nur geschnuppert
Der Tischtennis-Bundesligist bringt den favorisierten Champions-League-Sieger 1. FC Saarbrücken TT in große Bedrängnis.
Filip Zeljko errang den Ehrenpunkt für den TSV Bad Königshofen bei der 1:3-Heimniederlage gegen den 1. FC Saarbrücken TT.
Foto: Rudi Dümpert | Filip Zeljko errang den Ehrenpunkt für den TSV Bad Königshofen bei der 1:3-Heimniederlage gegen den 1. FC Saarbrücken TT.
Rudi Dümpert       -  SONY DSC
Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 13.09.2023 02:46 Uhr

Der Tischtennis-Bundesligist TSV Bad Königshofen hat sich auch unter den besonders ungünstigen personellen Bedingungen in die Saison hinein gekämpft und ist in ihr angekommen. Diesen Eindruck nahmen jedenfalls die 428 Zuschauerinnen und Zuschauer am Donnerstagabend nach zwei Stunden und 50 Minuten mit nach Hause.

Die Mannschaft von Headcoach Koji Itagaki hat dem amtierenden Champions-League-Sieger 1. FC Saarbrücken TT die Stirn geboten, zwar 1:3 verloren, war aber zwischendurch ganz nahe dran an einer Riesen-Überraschung. Die Saarländer waren fast in Bestbesetzung angetreten, mit den Nationalspielern Patrick Franziska (Weltrangliste-13.) und Darko Jorgic (WR-11.) sowie Cedric Nuytink (Belgiens Nr. 1). Während bei den Königshöfern der noch gesperrte Jin Ueda auf der Bank saß und Kilian Ort zeitgleich in München auf die Bandscheiben-Operation am Freitag vorbereitet wurde. Mit seiner Rückkehr ins Team kann voraussichtlich frühestens in der Rückrunde gerechnet werden.

Trainer Koji Itagaki tauscht die Postionen eins und drei

Itagaki hatte im Aufstellungs-Roulette die Positionen eins und drei wieder getauscht, Steger auf 1, Zeljko auf 3 gesetzt, Allegro blieb auf 2. Von der Intention her eigentlich ein gelungener Schachzug. Schließlich hatte der Ex-Königshöfer (2017/18) Darko Jorgic noch nie gegen Bastian Steger, einen seiner Nachfolger, gewonnen. Diesmal war es aber so weit, behielt der Slowene (25), mit herzlichem Applaus empfangen, erstmals, und das verdient, die Oberhand. Er musste im dritten Satz einen Satzball von Steger abwehren, brachte aber die Gäste mit 1:0 in Führung. Es blieb damit der Hoffnung erster Teil auf eine Überraschung unerfüllt.

Martin Allegro kämpft wie in Löwe, verliert im fünften Satz mit 9:11

Die wenigsten Chancen auf einen Einzel-Sieg hatten die Hausherren ihrem Zweier, dem Belgier Martin Allegro, zugetraut gegen den Gäste-Einser, den mehrfachen olympischen und WM-Team-Medaillengewinner Patrick Franziska. Allegro, seit bei ihm mit seinem ersten Einzelsieg in der TTBL in Mainz der Knoten geplatzt scheint, kämpfte gegen ihn wie ein Löwe, ließ die Fans bis auf zwei Pünktchen (9:11 im fünften Satz nach 9:8-Führung) an einer Sensation schnuppern.

Insgesamt betrachtet lag der besondere Reiz der hoch spannenden, phasenweise auf Weltklasse-Niveau befindlichen Partie darin, dass Franziska jeweils in der ersten Satzhälfte enteilte und Allegro dann zur Aufholjagd blies. Zweimal war der Belgier der Glückliche, dreimal Mal der Unglückliche. Allegro verließ als denkbar unglücklicher Verlierer die Box. Bei einem durchaus möglichen Sieg und dem folgenden durch Filip Zeljko wäre der TSV Bad Königshofen 2:1 vorne gelegen und hätte zumindest im Schlussdoppel beste Chancen auf eine Sensation gehabt.

Filip Zeljko unterstreicht seine bestechende Form

Filip Zeljko spielt gegenwärtig in bestechender Form, in der besten seiner acht Jahre in Bad Königshofen. Freilich hatte er es auch einen Tick leichter gegen den Belgier Cedric Nuytinck an Position 3 spielend. Nach 11:7 und 9:11 brachte der dritte Satz die Vorentscheidung. Was zunächst mit einem leichten Händchen gelungen war, das machte sich auf einmal auch bei diesem lockeren Typen aus Kroatien an einem schweren Arm bemerkbar. Psychologisch nachvollziehbar, denn diesen Punkt hatte man bei seiner Verfassung als wahrscheinlichsten eingeplant – und jetzt so eine Gegenwehr von Nuytinck. Den Filip Zeljko aber in diesem vorentscheidenden dritten Satz nach Abwehr von zwei Satzbällen mit 14:12 niederrang. Den vierten holte er sich mit 11:6.

Franziska gewinnt Generationen-Duell gegen Steger

Im vierten Einzel kam es zum Duell der Nationalspieler-Generationen Steger gegen Franziska, ehemaliger gegen den aktuellen, beide gemeinsam Gewinner olympischer Medaillen im Teamwettbewerb. Freilich war der 31-Jährige der klare Favorit gegen den 42-Jährigen. Doch Steger zeigte sein großes Kämpferherz, sorgte mit 13:11 für den 1:1-Satzausgleich und war im dritten (9:11) ganz nahe an der Führung. Im vierten stellte Franziska aber die derzeitigen Relationen wieder her, gewann 11:6 und sicherte seiner Mannschaft den 3:1-Sieg.

Tischtennis, Bundesliga Männer
TSV Bad Königshofen - 1. FC Saarbrücken TT  1:3

Steger - Jorgic 0:3 (9:11, 7:11, 10:12)
Allegro - Franziska 2:3 (8:11, 11:7, 8:11, 12:10, 9:11)
Zeljko – Nuytinck 3:1 (11:7, 9:11, 14:12, 11:6)
Steger - Franziska 1:3 (3:11, 13:11, 9:11, 6:11)
Zuschauende: 428.
Oberschiedsrichter: Gerhard Trautwein.

Anzeige für den Anbieter KISaD über den Consent-Anbieter verweigert
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bad Königshofen
Rudi Dümpert
1. FC Saarbrücken
Kilian Ort
Sensationen
TSV Bad Königshofen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top