Der TSV Aubstadt ist mit dem Auftrag an seine zweite Mannschaft per Fünf-Jahres-Plan vorzeitig ins Ziel gekommen. Die TSV-Zweite startet an diesem Sonntag um 15 Uhr mit einem Heimspiel gegen den TSV Abtswind II in die Fußball-Bezirksliga-Saison. Es war an die vormalige Kreisklasse-Truppe mit dem Erreichen der Bezirksliga definiert als adäquatem Unterbau zum Regionalliga-Team und wurde durch zwei Aufstiege hintereinander in überzeugender Manier Punkten als Kreisliga-Meister erreicht.
Bedeutet das nun "gut gemacht, weiter so – mit Aufstiegen" oder "gut gemacht, jetzt stabilisieren in der Ziel-Liga?" David Noack (34), einst Stammspieler in der Bayernliga beim TSV, nunmehr gleichberechtigter Trainer im Duo mit Dominik Grader (33), vorher 198 Bayernliga- und 34 Regionalliga-Einsätze, sieht das ganz entspannt und realistisch: "Ganz klar der Klassenerhalt. Mehr Druck gibt es nicht von Vereinsseite aus."
Jungspunde und erfahrene Erste-Mannschafts-Spieler
Zur Entspannung beigetragen hat auch die Vorbereitungsperiode mit erfolgreichen Testspielen gegen gleich- und höherklassige Teams wie die DJK Dampfach (Landesliga, 2:1) oder den TSV Großbardorf II (2:1) und den FC Strahlungen (3:1, beide Bezirksliga). In denen nicht weniger als 24 Spieler zum Einsatz kamen. Beobachter dieser drei Vergleiche haben besonders den Jungspunden rund um die Stützen des Gerüsts, die ehemaligen Erste-Mannschaft-Spieler Lennart Seufert, Philipp Kleinhenz, Patrick Kirsten und Dominik Grader, bestätigt, große Fortschritte gemacht zu haben.
Es gebe genügend gleichwertige Zähne am Zahnrad Reservemannschaft, die einen reibungslosen Betrieb ermöglichen. "Es ist eine Freude zu sehen, wie die jungen Burschen zur Sache gehen, sich reinhängen und der Spaß doch nicht zu kurz kommt. Es ist ja schließlich nur ihr Hobby."
Externe Neuzugänge sind Linus Weißenseel (FC Schweinfurt 05), Luca Atzori (TSV Großbardorf), Lukas Merkl (aus Rödelmaier zurück), Patrick Warmuth (TSVWülfershausen), Florian Würll (SG Urspringen-Sondheim/Rh.) und Keeper Daniel Eppler (SV Milz). "Wir brauchten Stürmer, weil Luca Maric fest hochgezogen wurde und Jannik Reubelt auf einem sehr guten Weg dorthin ist." Noch unklar sei die Rolle von Torhüter Marvin Walter, wie überhaupt Noack, Grader und Torwarttrainer Sascha Bäcker sich noch nicht für eine Rangfolge im Tor entschieden haben. "Das hängt auch damit zusammen, wie sich das Thema in der Ersten weiter entwickelt und welches Feedback von Sascha kommt."
Hauptaugenmerk ist und bleibt die eigene Jugend
Zur Bedeutung der Routiniers im Team Grader, Kleinhenz, Seufert und Kirsten meint Noack, der selber nicht mehr als Spieler eingreifen will: "Es sind jene, um die herum du eine Mannschaft baust, die die jungen Leute auffangen, damit sie auch mal Fehler machen können, sie führen und anleiten. Das Hauptaugenmerk bleibt nämlich auch in den nächsten Jahren unsere eigene Jugend. Wir haben aus der U 19 fantastische junge Spieler gekriegt, mit den Brüdern Lenny und Yannik Kraus oder Tobias Mönch. Da freue ich mich extrem darauf, weil die Jungs von Jahr zu Jahr besser werden. Die haben richtig Bock. Es ist für sie schon ein Reiz, Bezirksliga zu spielen." Was Noack noch bestärkt: "Wir sind zusammen geblieben, sind eine sehr coole, lustige Truppe mit viel Ehrgeiz. Und die Jungen und Neuen haben sich sehr schnell integriert."
Vom Spielsystem her gebe es beim TSV sehr wohl Absprachen mit der U 19 und der Regionalliga-Truppe. "Was nicht bedeuten muss, dass immer und überall dasselbe gespielt wird. Jeder Trainer hat seine Vorstellungen. Aber die Spieler beherrschen sie, weil die Abläufe ähnlich sind." Mit der Bezirksliga hat sich Noack in der Aufstiegssaison nicht sonderlich um Teams und Tendenzen gekümmert.
David Noack freut sich auf die prestigeträchtigen Lokalderbys
"Es ist Neuland für mich. Man weiß natürlich, dass Forst, Oberschwarzach, aber auch Münnerstadt und Bad Kissingen gute Mannschaften haben. Worauf ich mich besonders freue: , auf die Lokalderbys mit Strahlungen, Rödelmaier, Bad Kissingen, Münnerstadt, Großbardorf II. Wo unsere Position sein wird, dazu fehlen mir momentan die Kenntnisse. Man hat natürlich immer Ziele: Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre ein Erfolg im ersten Jahr."
David Noacks Realitätssinn sagt ihm aber auch: "Wir haben jetzt in drei Jahren insgesamt vielleicht fünf Niederlagen bezogen. Was passiert, wenn wir vielleicht ein paar Mal verlieren? Man muss erst mal schauen, wie man in der Liga ankommt. Ich bin aber guter Dinge, dass wir uns in dieser für unsere Jungen genau richtigen Liga stabilisieren." Gespielt wird nicht mehr in Waltershausen, sondern die ganze Saison in Aubstadt.
Der Kader des TSV Aubstadt II in der Saison 2023/24
Zugänge: Luca Atzori (TSV Großbardorf), Daniel Eppler (SV Milz), Andreas Kraus (SV Ramsthal – bereits in der Winterpause), Lukas Merkl (SV Rödelmaier), Patrick Warmuth (TSV-DJK Wülfershausen), Florian Würll (SG Urspringen-Sondheim/Rh.), Linus Weißenseel (FC Schweinfurt 05), Lenny Kraus, Yannik Kraus, Tobias Mönch,Louis Zoch (alle eigene Jugend).
Spielerkader
Tor: Erik Posluschny, Marvin Walter, Daniel Eppler.
Abwehr: Patrick Kirsten, Linus Weißenseel, Dominik Grader, Lennart Seufert, Jonas Ludwig, Yannik Kraus, Jannik Lutz, Oliver Nier, Johannes Israelyan, Tobias Mönch.
Mittelfeld: Louis Zoch, Jannik Reubelt, Florian Würll, Clemens Neubert, Nicolas Roth, Sascha Bäcker, Lenny Kraus, Philipp Kleinhenz, Joe Etzel, Michael Damm, Luca Atzori, David Noack.
Angriff: Patrick Warmuth, Nils Voigt, Lukas Merkl.
Spielertrainer: Dominik Grader (neu) und David Noack (seit Dezember 2020), Co-Trainer: Andreas Kraus (neu).
Saisonziel: gesicherter Mittelfeldplatz.
Meistertipp: TSV Forst.