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Fußball: Kreisliga Rhön
Kreisliga-Meister TSV Aubstadt II stürmt viel schneller als gedacht in die Fußball-Bezirksliga
Worin Trainer David Noack das Geheimnis für den Höhenflug sieht, welche Lektion heilsam war und was seine Mannschaft noch lernen muss.
Überschwänglich feierte der TSV Aubstadt II die Meisterschaft in der Kreisliga Rhön und den damit verbundenen Durchmarsch von der Kreisklasse in die Bezirksliga.
Foto: Anand Anders | Überschwänglich feierte der TSV Aubstadt II die Meisterschaft in der Kreisliga Rhön und den damit verbundenen Durchmarsch von der Kreisklasse in die Bezirksliga.
Rudi Dümpert       -  SONY DSC
Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:27 Uhr

Eine etwas ungewöhnlich fordernde Zielstellung für eine Kreisklassen-Mannschaft wurde vor drei Jahren beim TSV Aubstadt ausgegeben, der mit der 1. Mannschaft gerade in die Regionalliga Bayern aufgestiegen war. Die Reservemannschaft solle innerhalb von fünf Jahren zwei Aufstiege schaffen und in der Bezirksliga den adäquaten Unterbau für die Regionalliga-Mannschaft darstellen.

Dann solle sie die ureigenen Aufgaben einer Reservemannschaft erfüllen: Sprungbrett und hohes Niveau für talentierte U-19-Spieler sowie Spielpraxis und Wieder-Heranführung von verletzten oder außer Form geratenen Spielern an die erste Mannschaft. Das Trainer-Duo Julian Grell/David Noack, zwei ehemalige Bayernligaspieler, war die interne Lösung.

Meistertrainer David Noack signiert eine extra bestellte Meisterschale.
Foto: Anand Anders | Meistertrainer David Noack signiert eine extra bestellte Meisterschale.

Souveräner Durchmarsch von der Kreisklasse in die Bezirksliga

"Dass uns das schon nach drei Jahren gelungen ist, umso schöner", freute sich der Strahlunger David Noack. Julian Grell war im Zuge des Trainerwechsels von Victor Kleinhenz zu Josef Francic am 27. März dieses Jahres zum Co-Trainer der Ersten befördert worden, "sodass ich", so David Noack, "für den Rest der Saison das allein machte." Da hatte die Aubstädter Zweite soeben einen der zwei hartnäckigsten Verfolger FC Rottershausen (neben dem FC Strahlungen) auswärts 3:1 besiegt und den Vorsprung an der Spitze der Kreisliga Rhön weiter ausgebaut. Der Durchmarsch von der Kreisklasse in einer Saison in die Bezirksliga war auf dem Servierbrett bereit. Inzwischen ist Aubstadt II längst Meister, augenblicklich mit einem rekordverdächtigen Vorsprung von 17 Punkten auf den Tabellenzweiten.

Viele Spieler beim TSV Aubstadt II mit Bayernliga-Erfahrung

"Auf jeden Fall", räumt Noack spontan ein, "war der Kader für diese Saison so aufgestellt, dass wir unser Ziel im dritten Jahr schon erreichen konnten. Wir wollten Erster werden oder mindestens in die Relegation. Der Kader war mit erfahrenen Spielern verstärkt worden, die wissen, wie man so eine junge Truppe führt. Dass es gleich im ersten Jahr geklappt hat, ist sehr gut."

Gewiss: Patrick Kirsten, Dominik Grader, Lennart Seufert, Philipp Kleinhenz, Sascha Bäcker und er selber, David Noack brachten Bayernliga-Erfahrung mit. Hin und wieder kam ein Spieler der Ersten zum Zug, insgesamt acht, mit insgesamt 13 Einsätzen. Dafür durften Luka Maric und Jannik Reubelt "oben" schon mit trainieren und in die Regionalliga hinein schnuppern.

David Noack wünscht dem FC Strahlungen den Aufstieg

"Es waren aber andere wie Strahlungen da, die den Aufstieg auch auf dem Schirm hatten." Dass die möglicherweise über die Relegation mit hochgehen, "würde mich als Strahlunger überglücklich machen", gesteht Noack die zwei Herzen in seiner Brust. Ein Selbstläufer sei der Durchmarsch aber nicht gewesen. "Sechs externe Neuzugänge, so ein Kader muss sich ja auch erst mal finden."

Doch schon in der Vorbereitung habe man gesehen, dass es zusammenpasst. Aber am zweiten Spieltag, beim Spitzenspiel in Strahlungen, "bekamen wir gleich mal die Flügel gestutzt, verloren 1:2. Das war eine gute Lektion, darüber waren Julian und ich uns einig. Da ist in den Köpfen Klarheit entstanden, dass wir hier nichts geschenkt bekommen."

Was die Meistermannschaft noch lernen muss

Der Knackpunkt sei das Rückspiel gegen Strahlungen gewesen. "Wir konnten uns um vier Punkte bei einem Spiel weniger absetzen. Da wussten wir, okay, jetzt haben wir es in der eigenen Hand. Wir ließen uns das auch nicht mehr aus der Hand nehmen, während die Verfolger immer weiter abreißen ließen. Wir waren in jedem Spiel top konzentriert, das hat man den Spielern angemerkt."

Größte Stärke der Meistermannschaft: "Wir haben den Leuten sehr viel abverlangt, aber sie haben es auch sehr gut umgesetzt. Wir waren für unseren Ballbesitz-Fußball, in manchen Spielen um die 80 Prozent, taktisch und technisch sehr gut gerüstet." Was die Mannschaft, die, wie David Noack selber auch, komplett zusammen bleibt, noch lernen muss, ist, geduldig zu sein, wenn es mal nicht gleich läuft. In der Bezirksliga, wo andere ähnlich gut gerüstet sein werden, wird manches Spiel aber auch über den Kampf zu gewinnen sein.

 
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  • M. S.
    Zitat Rudi Dümpert: "ine etwas ungewöhnlich fordernde Zielstellung... Die Reservemannschaft solle innerhalb von fünf Jahren zwei Aufstiege schaffen und in der Bezirksliga den adäquaten Unterbau für die Regionalliga-Mannschaft darstellen."

    Was ist daran ungwöhnlich? Die zweite Mannschaft hat jahrelang auf dem Niveau einer üblichen Dorfmannschaft gespielt mit ebensolchen Spielern!

    Mit dem Geld im Rücken ist so eine Zielsetzung in unteren Klassen ohne Probleme möglich wenn man meint die zweite Mannschaft aufwerten zu wollen. Aber bestimmt spielen die Spieler der zweiten Aubstädter Mannschaft nur wegen der guten Bratwürste und des hübschen Dorfes in Aubstadt (Ironie aus).

    Letztlich dienen viele Spieler hier rein als Mittel zum Zweck und werden aussortiert wenn sie nicht mehr mithalten können oder qualitativ bessere Spieler eingekauft werden. Ein Schicksal das ihnen ihn ihren Heimatvereinen erspart würde, ganz abgesehen vom Zusammenhalt wenn man sich seit Kindesbeinen an kennt.
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