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Skispringen
Trainer und Lehrer: Deshalb gibt Maximilian Lange Skispringer Janis Kansog Sprachunterricht
Die Kreuzbergschanzen waren am Wochenende Schauplatz des Bayerischen Schülercups der Skispringerinnen und Skispringer.
Foto: Barbara Enders | Die Kreuzbergschanzen waren am Wochenende Schauplatz des Bayerischen Schülercups der Skispringerinnen und Skispringer.
Barbara Enders
 |  aktualisiert: 27.04.2023 13:27 Uhr

Die Kreuzbergschanze oberhalb von Haselbach hat eine lange Tradition und ist Deutschland weit bekannt. Am Wochenende nutzten sie junge Skispringerinnen und Skispringer aus Bayern für den Auftaktwettkampf des Bayerischen Schülercups 2022/23. Die jungen Rhönadler des RWV Haselbach und des WSV Oberweißenbrunn hatten ihr Heimspiel.

Ursprünglich befand sich die Sprungschanze südlich des aktuellen Standorts, knapp anderthalb Kilometer Luftlinie entfernt. 1952 wurde an heutiger Stelle neu gebaut und am Dreikönigstag 1953 eingeweiht. Ein letzter großer Umbau endete 1998, der die Schanze auf den neuesten Stand der Technik brachte. Heute wird hier unter der Regie des Rad- und Wintersportvereins (RWV) Haselbach während der schneefreien Zeit ganzjährig auf Matten gesprungen, da die Winter nicht mehr schneesicher sind.

Die Naturschanze in Haselbach macht es dem Skisprung-Nachwuchs einfach

Was die Kreuzbergschanze von Anfang an auszeichnet, ist die Tatsache, dass sie eine Naturschanze ist. Das heißt, hier starten die Skispringer nicht von einem hohen windigen Anlaufturm, sondern von einem normalen Berghang. Das kommt dem Skisprung-Nachwuchs sehr entgegen und so finden sich immer wieder Vereine aus der weiteren Umgebung mit ihren Jugendlichen zum Trainingslager auf den Kreuzbergschanzen ein. Es sind mittlerweile vier Schanzen: K50, K30, K16 und die K5 für die ganz jungen Sportlerinnen und Sportler.

Im Jahre 2020 wurde ein Stromanschluss gelegt und bis Ende 2022 soll ein Lift als Aufstiegshilfe gebaut werden. Hierfür gibt es Zuschüsse aus dem Förderprogramm LEADER, falls die Arbeiten dieses Jahr abgeschlossen werden sollten.

Nico Chlebowy dreht die Wasserzufuhr auf. Ohne Wasser funktioniert das Skispringen auf Edelstahlanlaufspur und Matten nicht.
Foto: Barbara Enders | Nico Chlebowy dreht die Wasserzufuhr auf. Ohne Wasser funktioniert das Skispringen auf Edelstahlanlaufspur und Matten nicht.

Die Schanzenanlage muss ganzjährig gepflegt werden, hier ist ausschließlich Handarbeit gefragt. Das kann schon zur Knochenarbeit werden, die Mattenbeläge am steilen Aufsprunghang auszubessern oder die Anlaufspuren zu kehren. Vor dem Wettkampfwochenende mähten emsige Helfer unter Regie von Schanzenwart Hans Beck (RWV) die steilen Hänge, fegten, erneuerten Stufen und schnitten die Hecken.

Zu den Helfern gehören auch immer wieder die jungen Skispringerinnen und Skispringer mit ihren Familien und Trainer Maximilian Lange. Am Start-Bakken der K-50-Schanze geriet Lange regelrecht ins Schwärmen. Es gebe nirgendwo so komfortable Bakken wie diese, die mit einem griffigen Kantholz belegt sind, findet er. Woanders müssten die Springer auf runden Rohren als Bakken balancieren und dabei ihre Ski in den rutschigen Anlaufspuren ruhig halten.

Maximilian Lange ist im achten Jahr Trainer der Rhöner Skispringerinnen und Skispringer

Lange trainiert die Nachwuchsspringer des RWV Haselbach und des WSV Oberweißenbrunn. Er ist übrigens sein achtes Jahr als Trainer und er ist somit länger hier als seine Vorgänger Adolf Baldauf und André Eichel. Als Jugendlicher begann Lange hier mit dem Skispringen und schwärmt heute noch von "der schönsten Zeit seiner Jugend".

Seine Schützlinge kann er ebenfalls begeistern. Anna Chlebowy (RWV) und Janis Kansog (WSV) trainieren mittlerweile im Landeskader, dem Schülerteam Bayern. Mehrmals im Jahr dürfen sie an Lehrgängen teilnehmen.

Abschiedsfoto mit Janis Kansog, der ans Sportgymnasium Oberhof wechselt (von links): Stellvertretender Landrat Josef Demar, Michael Beer (Vorsitzender RWV Haselbach), Maximilian Lange (Trainer), Nico Chlebowy (Sprunglaufwart RWV Haselbach), Janis Kansog, Ewald Simon (Vorsitzender WSV Oberweißenbrunn), Anna Chlebowy und Marlene Günther.
Foto: Barbara Enders | Abschiedsfoto mit Janis Kansog, der ans Sportgymnasium Oberhof wechselt (von links): Stellvertretender Landrat Josef Demar, Michael Beer (Vorsitzender RWV Haselbach), Maximilian Lange (Trainer), Nico Chlebowy ...

Janis Kansog wird ab dem 15. August mit dem Training in Oberhof beginnen, wo er ab Ende August das Sportgymnasium besuchen wird. Die Siegerehrung des Bayerischen Schülercups nutzten die Rhönadler mit einem lachenden und einem weinenden Auge, um ihrem Teamkollegen alles Gute für den neuen Lebensabschnitt zu wünschen.

Dieser Abschnitt hat bereits begonnen. Auf dem Gymnasium hat er künftig Unterricht im Fach Französisch. Sein Trainer Lange, der selbst Lehrer ist, übt mit ihm täglich und innerhalb einer Woche haben die beiden bereits den Stoff eines halben Jahres durchgearbeitet.

Mit Begeisterung haben drei der Rhönadler am Bayerischen Schülercup teilgenommen. In der Gesamtwertung erreichte Janis Kansog den siebten Platz der Klasse S 14/15 männlich (Lauf: Platz 13/Sprung: Platz 3), Anna Chlebowy wurde Gesamtsiegerin der S 14/15 weiblich (Lauf: Zweite/Sprung: Erste) und Marlene Günther Gesamtzweite der Jugend 16w (Lauf: Zweite/Sprung: Dritte).

 
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