Die Tischtennis-Bundesliga (TTBL) und damit der TSV Bad Königshofen kehren Ende August aus der Sommerpause zurück. Der Startschuss für die Saison 2022/23 fällt mit dem ersten Spieltag am Sonntag, 28., und Montag, den 29. August. Es ist dies sieben Tage nach den Tischtennis-Europameisterschaften in München. Was neu am Spielplan ist: Er konnte bisher nur für die ersten vier der insgesamt 22 Spieltage erstellt und veröffentlicht werden. Der Grund, so die Mitteilung der TTBL, liege darin, dass der Rahmenterminplan der ITTF (Internationale Tischtennis-Föderation) mit sämtlichen internationalen Turnieren nur so weit vorliegt. Der seinerseits öffnet die Zeitfenster, in denen die nationalen Verbände ihre Ligaspiele und Meisterschaften austragen können.
Neu ist weiterhin, dass die Spieltage, entgegen den bisherigen Gepflogenheiten, mit Ausnahmen, auf mehrere Tage und zu unterschiedlichen Anfangszeiten angesetzt sind. Zur Erklärung hier die ersten vier Spielansetzungen des TSV Bad Königshofen: 1. Spieltag: Sonntag, 28. August, 16 Uhr, daheim gegen den SV Werder Bremen; 2. Spieltag: Montag, 5. September, 19 Uhr, beim TTF Liebherr Ochsenhausen; 3. Spieltag: Samstag, 10. September, 17 Uhr, daheim gegen den ASV Grünwettersbach; 4. Spieltag: Montag, 19. September, 19 Uhr, beim TTC Neu-Ulm.
Fast wie in der Fußball-Premier-League in England
Bisher wurde ja ein terminliches Ausklinken aus dem Sonntag-15-Uhr-Modus von der Liga nahezu geächtet, wurde die Konformität wie ein Sonderstellungsmerkmal der TTBL gehütet. Das krasse Gegenteil ist nun mit dieser Verzerrung der sechs Spiele pro Spieltag erreicht, indem diese möglichst nicht parallel, sondern zeitversetzt ausgetragen werden, etwa dem Format der Fußball-Bundesliga, noch mehr der englischen Premier-League entsprechend. Es ist dies der Neuvergabe der Übertragungsrechte geschuldet, die der TTBL auch mehr Geld in die Kasse spülen sollen.
Bisher übertrug der Streaming-Sender "sportdeutschland.tv" kostenlos sämtliche Spiele. Die Kommentatoren stellte der Verein. In der kommenden Saison werden die Tischtennis-Fans die Spiele woanders im Netz suchen müssen. Diese Runde überträgt übergangsweise der Streaming-Kanal "Spontent" die Tischtennis-Bundesliga. In der darauf folgenden Saison übernimmt der Sender "S-Nation". Es ist ein dies eine Startup-Plattform, die von Christian Seifert, einem Wirtschaftsmanager, der bis vor einigen Monaten Chef der DFL (Deutsche Fußball-Liga) war, und dem Medien-Konzern Axel Springer neu gegründet wurde.
Wahrnehmung anderer Sportarten deutlich steigern
Dieses Sport-Streaming-Portal will dann Ligen-Wettbewerbe und Meisterschaften aller möglichen Sportarten außerhalb des Fußballs übertragen und hat sich außer Tischtennis bereits Handball, Basketball und Volleyball erschlossen. Ziel des Streaming-Portals sei es, die Wahrnehmung und Wertschätzung von Sportarten außerhalb des Fußballs deutlich zu steigern. Um möglichst viele TTBL-Spiele, ohne dass die sich gegenseitig in Konkurrenz treten, auf den Bildschirm zu bringen, sei dieses Splitting der Spieltage nötig.
Einen Leitfaden für die Fans des TSV Bad Königshofen entwickeln
Wie bisher durchgesickert ist, seien die TT-Übertragungen in der kommenden Saison noch kostenlos. Dann dürften, wie im Bezahl-Fernsehen üblich, Verträge nötig werden. Wie weiterhin vom TSV Bad Königshofen zu erfahren war, gerate man durch diese Veränderung in verschiedene Zwänge. Einen davon wolle man, so der TSV Manager Andy Albert, schnellstmöglich lösen. "Wir werden uns, sobald Planungssicherheit besteht, zusammensetzen und über die Medien und Plakate eine Art Leitfaden entwickeln, wie die Fans, die sich inzwischen an "sportdeutschland.tv" gewöhnt hatten, Zugriff zum übertragenden Streaming-Portal bekommen." Noch lieber wird man die Fans natürlich in der Shakehands-Arena begrüßen. Doch bei Auswärtsspielen und zu Zeiten der Corona-Beschränkungen hat man die Bedeutung des Livestreams zu schätzen gelernt.
Welche Probleme Lokalmatador Kilian Ort sieht
"Für uns ist es natürlich schwierig wegen der Halle", macht sich TSV-Lokalmatador Kilian Ort Gedanken um die Machbarkeit. "Der TSV hat ja nicht wie manch andere TT-Bundesligisten eine eigene Halle, über deren Nutzung er nach Belieben verfügen kann." Es gebe andere Belegende und vor allem die drei Schulen, für deren Sportklassen am Folge-Werktag um 7.45 Uhr die Halle besenrein übergeben werden muss.
"Ich habe ja jahrelang mitbekommen, wie die Auf- und Abbau-Gruppe die Halle nach Unterrichtsende am Nachmittag für den Werktag-Abend herrichten und für den Schulbetrieb am nächsten Morgen wieder zurück gestalten soll. Die fleißigen Helfer sind ja alle berufstätig." Außerdem gibt es ja zum Beispiel noch einen Badminton-Verein, der ebenfalls seinen gesamten Spiel- und Trainingsbetrieb dort ausrichten muss.