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Tischtennis: Bundesliga
Sieg im Spitzenspiel in Ochsenhausen: Die Stärke des TSV Bad Königshofen kommt erneut zum Tragen
Der Tischtennis-Bundesligist aus dem Grabfeld trägt seinen Teil zu einer hochklassigen Begegnung bei. Ein Match verläuft so verrückt wie kaum eines zuvor.
Bastian Steger (links) und Martin Allegro besiegelten mit ihrem Sieg im Schlussdoppel den 3:2-Auswärtssieg des TSV Bad Königshofen bei den TTF Ochsenhausen.
Foto: Rudi Dümpert (Archivbild) | Bastian Steger (links) und Martin Allegro besiegelten mit ihrem Sieg im Schlussdoppel den 3:2-Auswärtssieg des TSV Bad Königshofen bei den TTF Ochsenhausen.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 12.03.2025 02:39 Uhr

Zwei Einzelsiege von Hugo Calderano, der Nummer fünf der Tischtennis-Weltrangliste, genügten den TTF Ochsenhausen nicht, um sich nicht eine 2:3-Heimniederlage gegen den TSV Bad Königshofen im Spitzenspiel der Tischtennis-Bundesliga der Männer (TTBL) einzufangen. Kein Faschingsscherz: Der TSV Bad Königshofen hat sich am Donnerstagabend als ernsthafter Kandidat um die deutsche Meisterschaft etabliert, schließlich hat er Ochsenhausen in Hin- und Rückspiel (jeweils 3:2) besiegt. De facto könnte es dieses Duell auch in den Play-offs geben.

Freilich hat Ochsenhausen mit Shunsuke Togami noch einen Joker im Ärmel, den es diesmal nicht zog. Hugo Calderano an Position 1 sollte und konnte beide Einzel gewinnen. Das erste mit 3:1 gegen Martin Allegro, dem TSV-Coach Itagaki diesmal den Vorzug vor Filip Zeljko gab: Respektable Gegenwehr des Belgiers, aber die erwartete 1:0-Führung für die Gastgeber.

Dem folgte das Schlüsselspiel, eines der hochklassigsten Matches der Saison, auf jeden Fall das verrückteste. Bad Königshofens Plan: Jin Ueda musste Simon Gauzy, schlagen, danach Bastian Steger den jungen Leonardo Iizuka. Dann dürfte Ueda gegen Calderano verlieren und das Schlussdoppel den Sack zumachen. So stand es auf der Agenda der Grabfelder.

Jin Ueda verwandelt den neunten Matchball

Was Jin Ueda dann gegen den Simon Gauzy bei seinem 3:2-Sieg auf den Tisch zauberte, war der helle Wahnsinn, brachte den Franzosen zur Verzweiflung. Überraschend der erste Satz, 11:8 für Ueda. Überragend der zweite und dritte. Im zweiten lag Ueda 5:0 vorne. Binnen zwei Minuten stand es 5:5 und am Ende 11:6 – absoluter Weltklasse-Sport von beiden. Im dritten Durchgang führte Ueda 10:5, hatte fünf Matchbälle, aber 10:10. Es folgten der sechste und siebte Matchball: abgewehrt. Satzball eins und 14:12 für Gauzy, der im vierten sogar zum 2:2 ausglich. Im fünften nutzte Ueda den insgesamt neunten Matchball zum 11:8. Der Verlauf verzückte die TSV-Fans in der Halle, dieser Leckerbissen war die Fahrt alleine wert.

Dass Bastian Steger anschließend die Unterfranken in Oberschwaben in Führung bringen sollte, war nach diesem Traumpass von Ueda Pflicht und Schuldigkeit, aber auch maximaler Druck. Mit dem der 43-Jährige in dem virtuellen Vater-Sohn-Duell gegen den Brasilianer Leonardo Iizuka (17) aber erst mal fertig werden musste. "Der erste Satz war sehr schwierig." Er musste zwei Satzbälle abwehren. "Dann wurde es etwas leichter", sah Steger hinterher die Entwicklung zur 2:1-Führung seines Teams.

Am Montag geht es gegen Bad Homburg weiter

Jetzt war Ueda im Einser-Duell gegen Calderano ohne jeden Erwartungsdruck, aber auch ohne wirkliche Siegchance, obwohl er ihm sogar einen Satz abnahm: 2:2 und rein ins Schlussdoppel. In dem sich Steger/Allegro gegen Abiodun/Iizuka im ersten Satz ähnlich schwertaten wie Steger im Einzel gegen Iizuka: Satzball abgewehrt – und den zweiten zum 13:11 verwandelt. Damit war Ochsenhausen der Zahn gezogen. Der zweite und dritte Satz gingen klar an Bad Königshofen. Der Sieg war perfekt. Ja, diese Doppelstärke der Bad Königshöfer (9:2-Bilanz) und die Ausgeglichenheit des TSV-Teams hinter dem Top-Einser Ueda (17:9) sind das Geheimnis der erfolgreichen letzten zwei Jahre – was schon am Montag (17.30 Uhr) im Heimspiel gegen TTC OE Bad Homburg zu bestätigen wäre.

Tischtennis: Bundesliga, Männer
TTF Ochsenhausen – TSV Bad Königshofen 2:3

Hugo Calderano – Martin Allegro 3:1 (11:13, 11:6, 11:8, 11:6)
Simon Gauzy – Jin Ueda 2:3 (8:11, 6:11, 14:12, 11:7, 8:11)
Leonardo Iizuka – Bastian Steger 1:3 (11:13, 13:11, 6:11, 9:11)
Calderano – Ueda 3:1 (11:5, 9:11, 11:4, 11:9)
Iizuka/Abiodun – Steger/Allegro 0:3 (11:13, 6:11, 4:11)

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