
Nach dem fünften Heimsieg in der Oberliga-Nord-Saison dürfen die Handballer des HSC Bad Neustadt immer noch auf den Klassenerhalt hoffen, während die Gäste von der SG Kernfranken nun neben dem SC Eching und dem SV Michelfeld als sicherer Absteiger feststehen. Bad Neustadt gewann das Spiel 35:25 (14:14).
Dabei durften die Mittelfranken am Samstagabend bis zur 20. Minute hoffen, denn da lagen sie mit 12:9 in Front. Bis zu diesem Zeitpunkt lieferten die Schützlinge von HSC-Trainer Michal Panfil eine Leistung ab, die man nur als gruselig bezeichnen konnte. Es mangelte an allem, was beim Handball wichtig ist. Es fing mit einer schwachen Torhüterleistung an, führte in eine löchrige Deckungsreihe über und mündete in eine Offensivleistung mit vielen Fehlwürfen und Fehlpässen.
Die Mannen von SG-Trainerin Cordula Wedrich nutzten die Schwächen erstaunlich geradlinig, verloren aber an Schwung mit der Einwechslung von Istvan Lengyel im HSC-Tor, der gleich einmal einen Siebenmeter parierte, und einer jetzt besseren Wurfquote der Heimsieben. Die verlor schon früh Diogo Alves wegen einer Sprunggelenksverletzung. Dies sollte sich diesmal als kein großer Nachteil erweisen, denn sein Nachfolger im halbrechten Rückraum, der etatmäßige Rechtsaußen Arsenij Kandaliuk, zeigte unerwartete Stärken auf der ungewohnten Position. Das war auch deswegen positiv, weil Nikola Egic einen gebrauchten Tag erwischt hatte.
Zur Halbzeit konnten die HSC-Fans immerhin ein Remis konstatieren, Kandaliuk brachte seine Farben mit dem ersten Angriff im zweiten Durchgang in Front. Die erste HSC-Führung im Match, das der einzig erschienene Unparteiische recht sicher leitete, verteidigte Bad Neustadt dann recht souverän. Bei den Gästen ging es nun schwer bergab.
Dies erlaubte es den Einheimischen, ungewohnt viele Tempogegenstöße zu laufen, die von Kandaliuk und dem erfolgreichsten HSC-Schützen, Noah Hahn, auch konsequent verwertet wurden. Der 24:18-Vorsprung (42.) erlaubte es Panfil ("Über die ersten 20 Minuten hülle ich den Mantel des Schweigens, danach war es zunehmend ordentlich"), alle Bankspieler einzusetzen. Unter anderem auch Benedikt Kleinhenz, der nach einer einjährigen Verletzungspause sein Comeback gab und wohl auch in acht Tagen beim Heimspiel gegen den ASV Cham an Bord sein sollte.
Handball: Oberliga Nord, Männer
HSC Bad Neustadt – SG Kernfranken 35:25 (14:14)
Bad Neustadt: Barbir (bis 18.), Lengyel (19. bis 50.), Zhuromskyi (ab 51.) – Finke 2, Stöhr 1, Aßmann 3, Gaul 1, Egic 2, Alves 3/1, Kandaliuk 7, Demmel, Hahn 9/3, Schröder, Mecky, Kleinhenz 1, Ivankovic 6.
Schiedsrichter: de Angelis (Rothenburg). Zuschauende: 207. Zeitstrafen: 10:14 Minuten (Disqualifikation Benjamin Schmidt/31.). Siebenmeter: 5/4:5/3.