Der TSV Großbardorf hat das Spiel der Fußball-Bayernliga Nord gegen den ATSV Erlangen mit 1:2 (1:1) verloren. Selten hat der TSV Großbardorf eine Partie so unverdient verloren wie diese gegen einen Gegner, der sein Glück kaum fassen konnte.
"Mir fehlen die Worte", sagte der Großbardorfer Trainer Andreas Brendler, dessen Elf nach starken 90 Minuten geschlagen vom Platz gegangen waren. Wie die Niederlage zustande gekommen war, war auf dem anschließenden Mannschaftsabend eines der beherrschenden Themen. Brendlers Meinung: "Es war wieder ein super Heimspiel von uns, in dem wir einen Meisterschaftsanwärter an die Wand gespielt haben. Das einzige, was wir uns heute vorwerfen lassen müssen, ist die Chancenverwertung."
Schon in der dritten Minute gerät der TSV Großbardorf in Rückstand
Das Spiel begann für den TSV Großbardorf denkbar schlecht. Kaum 100 Sekunden waren gespielt, da kam Julius Landeck im eigenen Strafraum gegen Lucas Markert zu spät, den Foulelfmeter verwandelte Christopher Kracun abgeklärt gegen Leon Zwickl, der wie beim 1:1 am vergangenen Wochenende bei der DJK Gebenbach im TSV-Tor stand. Mit einer Fußparade gegen Tim Strohmenger konservierte auf der Gegenseite Manuel Jurkic zwei Minuten später die Führung für den ATSV Erlangen.
Diese Aktion zeigte den Großbardorfern, dass sie sich nicht zu verstecken brauchten vor dem Titelanwärter. Sie merkten, dass sie Erlangen mit konsequenter Zweikampfführung und klugem Umschaltspiel in Bedrängnis bringen konnten. Wie beim Ausgleich, als Alban Peci den Ball gewann und Tim Strohmenger überlegt abschloss (33.).
Alban Peci trifft den Ball nicht und verpasst die Führung für den TSV Großbardorf
Der zweite Durchgang gehörte dem TSV Großbardorf. Dass Shaban Rugovaj nach erfolgreichem Torabschluss wegen einer Abseitsstellung beim Jubeln ausgebremst wurde, erzürnte die Zuschauenden (49.). Wenige Sekunden später rieben sie sich verwundert die Augen, dass Alban Peci den Ball passieren ließ, anstatt ihn aus Kurzdistanz ins Netz zu befördern.
Zeugnis der Großbardorfer Überlegenheit oder Erlanger Hilflosigkeit - ganz wie man es sehen möchte: Eine Serie von vier Ecken in Folge, die Shaban Rugovaj mit einem etwas zu hoch angesetzten Kopfball beendete (67.). Xaver Müller scheiterte wenig später mit einer Direktabnahme von der Ecke des Fünfmeterraums (71.).
Der TSV Großbardorf ist emotionaler bei der Sache als Titelanwärter ATSV Erlangen
Schon seltsam, dass es die Spieler des TSV Großbardorf waren, die sich mit dem 1:1 nicht zufriedengeben wollten. Von Erlangen kam spielerisch wie emotional wenig bis nichts. Der ATSV hatte Glück, dass sich Torwart Jurkic gegen einen Strohmenger-Kopfball einmal mehr auf dem Posten war (80.). Genauso wie bei einem Freistoß des eingewechselten Maximilian Weiß (86.).
Applaus, auch von Schweinfurt-05-Sportdirektor Robert Hettich hinter der Bande, gab es schließlich noch für den zukünftigen Nullfünfer Julius Landeck für dessen beherzten Einsatz im Mittelfeld samt 18-Meter-Abschluss. Besser machte es - so grausam kann Fußball sein - Sebastian Marx, der Erlangens einzigen Torschuss im zweiten Durchgang aus 18 Metern versenkte.
Großbardorf: Zwickl - Schories, Mangold, Alawami (73. Binder), Schwab - Illig, Landeck - Müller, Peci (60. Göller), Strohmenger (85. Stecklein) - Rugovaj (74. Weiß).
Erlangen: Jurkic - Messingschlager, Marx, Ort, Woleman - Rexhepi (73. Döring), Ayvaz (77. Jasarevic), Kracun, Lawson (77. Lustig) - Markert, Janz (67. Visnjic).
Schiedsrichter: André Denzlein (Hochstadt).
Zuschauende: 150.
Tore: 0:1 Christopher Kracun (3., Foulelfmeter), 1:1 Tim Strohmenger (33.), 1:2 Sebastian Marx (90. + 3)