Erfurt ist einer der Gastgeber für die erste und zweite Spielrunde der Frauenschach-Bundesliga. Die neue Saison 2022/2023 startet an diesem Samstag, 15. Oktober, um 14 Uhr für die Mannschaft aus Bad Königshofen gegen den SV Weißblau Allianz Leipzig im Erfurter Sportplatzgebäude. Am Sonntag sitzt man den "Rodewischer Schachmiezen" an den Brettern gegenüber. Mit dem ehemaligen Reisepartner pflegen die Bad Königshöfer ein fast freundschaftliches Verhältnis, gleichzeitig sind die Schachmiezen ein erst zu nehmender Gegner.
SC Bad Königshofen ist sehr international aufgestellt
Es gibt einige neue Gesichter in der Frauenmannschaft des SC Bad Königshofen. Die Bad Kissinger Mannschaft "KissChess" war für die Frauenbundesliga gemeldet, trat aber wegen Unstimmigkeiten während der Corona-Einschränkungen in der vergangenen Saison nicht an. Jetzt übernimmt Bad Königshofen drei der Spielerinnen aus diesem Team: Oliwia Kiolbasa und Aleksandra Maltsevskaya, beide aus Polen, sowie Irine Kharisma Sukandar aus Indonesien. Dazu kommen Larisa Kalinina und Marianna Grineva, beide aus der Ukraine, sowie Viktoria Radeva aus Bulgarien.
Jana Schneider steht an der Spitze der Mannschaft
An der Spitze der Mannschaft steht Jana Schneider, die meistens das Brett eins besetzen wird, dazu die bisherigen Mannschaftsmitglieder Olga Girya, Iulija Osmak, Dinara Wagner, Tatjana Melamed, Anastasia Savina, die jetzt Französin ist, Olga Babiy, Alexandra Obolentseva, Irina Zakurdjaeva und Maria Schöne. Die Meldeliste wurde von 14 auf 16 erhöht.
Verzicht auf den Einsatz russischer Spielerinnen
Wie der Vereinsvorsitzende Jürgen Müller mitteilte, ist der Einsatz von russischen Spielerinnen weiterhin schwierig, wenn sie nicht im Ausland leben, da Direktflüge nach Deutschland nicht möglich sind und somit die Kosten für die Anreise für den Verein unbezahlbar sind. Auf einige russische Spielerinnen wurde deshalb verzichtet.
Vorsitzender Jürgen Müller setzt auf Teamgeist der verjüngten Mannschaft
Bad Königshofen als dreimaliger deutscher Meister, würde gern am Ende der Saison wieder auf dem Treppchen stehen. Müller rechnet sich aber keine großen Chancen aus, da die ganz großen "Zugpferde" mit ELO 2500 fehlen. "Wir sind aber sehr gut aufgestellt und gleichmäßig über alle Bretter besetzt. Das Fehlen der Spitzenspielerinnen kompensieren wir durch unseren einmaligen Teamgeist und den Ehrgeiz unserer sehr verjüngten Mannschaft", so Müller. "Wenn wir Platz drei erreichen, ist das ein großer Erfolg." Die letzte Runde, in der Corona vieles durcheinander gewirbelt hatte, schloss das Bad Königshöfer Team mit Platz vier ab.
Was bereits feststeht, ist eine Ehre für die Stadt und eine logistische Herausforderung: Die zentralen Endrunden für alle Mannschaften werden in Bad Königshofen am 30. April und 1. Mai 2023 stattfinden.