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Tischtennis: Bundesliga
Saisonstart in der Tischtennis-Bundesliga: Diese 6 Themen beschäftigen den TSV Bad Königshofen und seine Gegner
Am Sonntag beginnt für den TSV Bad Königshofen mit einem Heimspiel die achte Saison in der TTBL. Das Team ist gleich geblieben, die Konkurrenz hat aufgerüstet.
Der TSV Bad Königshofen geht mit unverändertem Kader in seine achte Saison in der Tischtennis-Bundesliga: Kilian Ort (von links), Jin Ueda, Martin Allegro, Filip Zeljko und Bastian Steger sind bereit für neue Erfolge.
Foto: Rudi Dümpert | Der TSV Bad Königshofen geht mit unverändertem Kader in seine achte Saison in der Tischtennis-Bundesliga: Kilian Ort (von links), Jin Ueda, Martin Allegro, Filip Zeljko und Bastian Steger sind bereit für neue Erfolge.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 02.09.2024 02:37 Uhr

Ein Vierteljahr ohne Tischtennis-Bundesliga (TTBL) geht an diesem Sonntag (15.30 Uhr) zu Ende. Das letzte Spiel des TSV Bad Königshofen in der Shakehands-Arena fand am 20. Mai statt, als der sensationelle wie historische 3:1-Sieg im ersten Spiel des Play-off-Halbfinales gegen das spätere Meister-Trio aus Düsseldorf Timo Boll, Dang Qiu und Anton Källberg gelang.

Dass das Rückspiel und das Entscheidungsspiel, jeweils in Düsseldorf, verloren wurden, schmälerte den Erfolg um kein Jota. 6 Themen, über die Fans des TSV Bad Königshofen zum Saisonstart Bescheid wissen müssen.

1. Die Mannschaft

Die Erfolge, der Teamgeist und das gegenseitige Vertrauen Verein-Spieler führten fast logisch zum Zusammenhalt des Kaders. Einziger Unterschied zur Vorsaison: Jin Ueda, der mit seiner Familie in Bad Königshofen lebende Japaner (32), ist von Beginn an dabei. Vergangenes Jahr hatte er die Vorrunde wegen eines Formfehlers verpasst. Mit einer 7:6-Bilanz und einer super-schnellen Integration im Team trug er einen erheblichen Teil zum Einzug in die Play-offs bei. Im Einzel wie im Doppel ist er ein absoluter Leistungsträger.

Noch erheblicher war jener Anteil von Bastian Steger (43, Bilanz 18:9). Der zweifache Olympia-Medaillengewinner, er lebt in Düsseldorf, hat sich aus dem weltweiten Turnierzirkus verabschiedet und konzentriert sein sportliches Engagement komplett auf den Teamsport in Bad Königshofen. Der Kapitän erzielte in den letzten fünf Jahren immer positive Bilanzen.

Der spezielle Publikumsliebling, trotz negativer Bilanzen, ist der im kroatischen Zagreb lebende Olympiateilnehmer Filip Zeljko (27). Er reist die 800 Kilometer zu den Spielen an, gewinnt, verliert, sitzt mitunter ohne Murren nur auf der Bank und fährt wieder heim. Vergleichbar Martin Allegro (28), Olympiateilnehmer aus Belgien, der alle seine Einsätze im entscheidenden Schlussdoppel, egal an wessen Seite, gewinnen konnte.

Die bis dahin überaus erfolgreiche Karriere des Bad Königshöfer Eigengewächses Kilian Ort (28) wurde durch zwei Rückenoperationen vor mehr als einem Jahr unterbrochen. Nach eigenen Angaben arbeitet er therapeutisch an einer Rückkehr. Sportlich ist diese wegen Schmerzen bei jeder Körperdrehung noch in weiter Ferne.

2. Der Trainer

Koji Itagaki trainiert nach wie vor die Mannschaft – jeweils nur ein bis zwei Tage vor Heimspielen. Auswärts trifft man sich, oft erst am Spieltag, am Spielort. In den Matches fungiert er als Cheftrainer, spricht mit den Spielern die Aufstellung ab, berät sie vor und während der Matches taktisch und psychologisch.

Bastian Steger und Kilian Ort, wenn er gesund ist, trainieren im Bundesleistungszentrum in Düsseldorf, Martin Allegro in Lüttich und Filip Zeljko in Zagreb jeweils im nationalen Leistungszentrum. Jin Ueda pendelt auf der Suche nach adäquaten Sparringspartnern zwischen verschiedenen Trainingszentren hin und her.

3. Die Erwartungen

Nach den Erfolgen der vergangenen Saison die Erwartungen auch nur gleich hoch anzusetzen, verbietet ein Blick auf die Verstärkungen, die andere Vereine an Land gezogen haben. Nach dem Aufrüsten nicht nur der Spitzenvereine, sondern quer durch die Liga, wird diese brutal ausgeglichen sein. Selbst die Aufsteiger Dortmund und Bad Homburg sind wesentlich stärker einzuschätzen als der Absteiger Mainz 05. Da diese Runde die Sollstärke von zwölf Vereinen erreicht ist, werden zwei Absteiger gesucht. Von den Play-offs spricht man nicht beim TSV Bad Königshofen, hält den Ball flach. Ein sicherer Mittelfeldplatz sei das primäre Ziel. Wenn der Klassenerhalt gesichert sei, wolle man von Spiel zu Spiel schauen.

4. Die Play-off-Kandidaten

Als sichere Kandidaten für die ersten vier Plätze in der Liga und den Einzug ins Play-off-Halbfinale gelten wie immer im letzten Jahrzehnt Borussia Düsseldorf und der 1. FC Saarbrücken. Für die Plätze drei und vier kommen mehrere Kandidaten infrage: Die TTF Ochsenhausen um den Brasilianer Hugo Calderano sind nach einer unbefriedigenden Saison diesmal ein erweiterter Meisterschaftskandidat. Auch der TTC Bergneustadt um Nationalspieler Benedikt Duda hat die Play-offs im Visier.

Und natürlich könnte der TTC Fulda, in den letzten Jahren stets im Abstiegsstrudel, eine bedeutende Rolle spielen, "hat anscheinend viel Geld gefunden", so die Bemerkung von Kilian Ort. Fulda hat nämlich keinen Geringeren als Dmitrij Ovtcharov und zwei Top-Taiwaner verpflichtet sowie weiterhin Ruwen Filus und Fan Bo Meng im Kader. Alles andere als die Play-offs wäre bei diesem Investment eine Enttäuschung.

5. Die Aufsteiger

Der TTC OE Bad Homburg hat sich den olympischen Team-Silbermedaillen-Gewinner Kristian Karlsson geangelt. "Ich mag ambitionierte Vereine mit Visionen", hat der Schwede als Grund angeführt, beim Aufsteiger anzuheuern. Mit Can Akkuzu, Csaba Andras, Yuma Tsuboi und Benno Oehme kann Trainer Helmut Hampl ein starkes Team bilden. Bad Homburg gilt mit diesem Team nicht als klassischer Aufsteiger.

Eine konkurrenzfähige Auswahl hat auch Borussia Dortmunds Coach Evgeny Fadeev mit Cedric Nuytinck, Simon Berglund, Anders Lind, und dem Chinesen Yon-gyin Li, alles Linkshänder, dazu Dennis Klein und Erik Bottroff. "Eine gefährliche Mannschaft", so Kilian Ort, "die jeden Gegner ärgern kann".

6. Der Auftaktgegner

Mit dem Post SV Mühlhausen aus Thüringen spielt am Sonntag ein alter Bekannter in Bad Königshofen auf. Bei dem ein bisschen Champions-League-Euphorie herrscht, weil der Klub zwei Chinesen verpflichtet hat, die in der TTBL aber nicht spielen dürfen. Es ist bestenfalls ein 50:50-Spiel auf Augenhöhe, zumal Bad Königshofen mit negativem Direktvergleich ins Spiel gehen wird. In der vorigen Saison, der besten des TSV in der Bundesliga, gab es gleich zwei Niederlagen.

 
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