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Fußball
Rolle rückwärts: Fußball-Spielgemeinschaften in Unterfranken dürfen sich doch nennen, wie sie möchten
Ein anderslautender Beschluss des Verbands hatte für Unverständnis gesorgt. So müssen Klubvertreter vorgehen, um die gewünschte Namensgebung zu hinterlegen.
In den offiziellen Terminlisten und Tabellen des Bayerischen Fußball-Verbands dürfen sich Spielgemeinschaften (Symbolbild) nennen, wie sie möchten.
Foto: Anand Anders | In den offiziellen Terminlisten und Tabellen des Bayerischen Fußball-Verbands dürfen sich Spielgemeinschaften (Symbolbild) nennen, wie sie möchten.
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 26.07.2024 02:45 Uhr

Die Ankündigung, dass in Unterfranken ab sofort bei allen Spielgemeinschaften (SG) nur noch der federführende Verein in den offiziellen Terminlisten und Tabellen des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) genannt werden soll, hatte bei Kreis-Spielgruppentagungen für Aufsehen und Unverständnis gesorgt. Nun ist der Plan vom Tisch. 

In einem von den sechs Mitgliedern des Bezirksspielausschusses unterzeichneten Schreiben, das dieser Redaktion vorliegt, hat der Verband dieser Tage die unterfränkischen Vereine unterrichtet, "den getroffenen Beschluss wieder aufzuheben". Vereine können bei ihrem zuständigen Kreisspielleiter die "gewünschte Namensgebung" hinterlegen. Eine Frist dafür gibt es nicht, sagt Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter auf Nachfrage.

Hintergrund des Beschlusses sei es gewesen, den Vereinen vermitteln zu wollen, "dass Spielgemeinschaften kein Allheilmittel seien", sagt Reitstetter. Als von Vereinsseite Widerstand angekündigt wurde, habe er den Beschluss von der Rechtsabteilung des Verbands prüfen lassen. "Nachdem hier keine eindeutige Rechtsauslegung möglich war, hat sich der Bezirksspielausschuss einstimmig entschieden, den getroffenen Beschluss wieder aufzuheben", heißt es im Schreiben Reitstetters. "Es war ein Versuch von uns", sagt der Bezirksspielleiter, "jetzt ist die Sache erledigt. Ich sehe das Ganze als nicht so dramatisch an".

Mit "Genugtuung" habe er das Schreiben des Bayerischen Fußball-Verbands zur Kenntnis genommen, sagt Johannes Roos. Der Vorsitzende der DJK Mühlbach – der Verein aus einem Stadtteil von Bad Neustadt schickt mit der DJK Salz II und III zwei SG-Mannschaften ins Rennen – hatte sich bei der Rhöner Spielgruppentagung in Rödelmaier kämpferisch gegeben und angekündigt: "Dass dadurch eine ganze Reihe an Vereinen auf einmal verschwinden, können wir nicht akzeptieren."

In den Tagen nach der Versammlung habe er von anderen Vereinsvertretern viel Zuspruch bekommen, sagt Roos. Insbesondere mit einem Argument konnte er punkten: "Die Namen manch eigenständiger Vereine sind länger als die von Spielgemeinschaften." Ein Beispiel? Am ersten Spieltag der A-Klasse Rhön 2 trifft Roos' – bereits wieder umbenannte – (SG 1) DJK Salz/Mühlbach auf den FV Rannungen/Pfändhausen/Holzhausen II. 

"Der Verband möchte, dass statt Spielgemeinschaften neue Vereine gegründet werden", glaubt Roos. Mit unüberhörbarer Ironie in der Stimme sagt er: "Jeder weiß doch, wie viele Leute die Arme hochreißen und sich melden, wenn Vorstandsposten eines Vereins besetzt werden sollen."

 
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