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Fußball
Angekündigter Rücktritt und emotionale Diskussion: Die 4 wichtigsten Themen der Spielgruppentagung im Fußball-Kreis Rhön
Kreisspielleiter Andre Nagelsmann kündigt eine härtere Gangart beim Umgang mit Spielgemeinschaften an. Das sorgt für Unverständnis bei vielen Vereinen.
Rainer Lochmüller (Archivbild von November 2021) hat angekündigt, spätestens zum 1. Januar 2025 sein Amt als BFV-Kreisvorsitzender im Fußball-Kreis Rhön niederzulegen.
Foto: Günter Madrenas | Rainer Lochmüller (Archivbild von November 2021) hat angekündigt, spätestens zum 1. Januar 2025 sein Amt als BFV-Kreisvorsitzender im Fußball-Kreis Rhön niederzulegen.
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 20.07.2024 02:40 Uhr

Kurz vor Saisonbeginn trafen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Vereine im Fußball-Kreis Rhön zur jährlichen Spielgruppentagung und füllten das Schützenhaus in Rödelmaier. Der Tenor der Verantwortlichen des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) um den Rhöner Kreisvorsitzenden Rainer Lochmüller beim Rückblick: Die Saison 2023/24 verlief erfreulich problemlos.

Dennoch entwickelte sich kurzzeitig eine emotionale Diskussion um die angekündigte härtere Gangart im Umgang mit Spielgemeinschaften. Wir werfen einen Blick auf die vier wichtigsten Themen der Rhöner Spielgruppentagung.

1. Der angekündigte Rücktritt

Für das erste Raunen im Saal sorgte der Rhöner Kreisvorsitzende Rainer Lochmüller mit seiner Ankündigung zu Beginn der Versammlung: "Spätestens zum 1. Januar werde ich mein Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegen. Macht euch daher schon einmal Gedanken über einen geeigneten Nachfolger", erklärte der 72-Jährige. Dass dies kein leichtes Unterfangen werden dürfte, ist den BFV-Verantwortlichen und den Vereinsverantwortlichen bewusst. Das zeigt allein der Posten des Kreisehrenamtsbeauftragten, der nach dem Rücktritt von Klaus Eisenmann vor einem Jahr immer noch unbesetzt ist und vertretungsweise von Lochmüller übernommen wird.

2. Das Streitthema

Als Kreisspielleiter Andre Nagelsmann nach gut einer Stunde eine schärfere Gangart beim Umgang mit Spielgemeinschaften (SG) ankündigte, gab es zum zweiten Mal ein lautes Raunen im Saal und anschließend eine emotionale Diskussion. "Wir in Unterfranken haben den Umgang mit Spielgemeinschaften lange sehr großzügig ausgelegt, wofür wir in der Vergangenheit immer wieder gerügt wurden und daher nun reagieren müssen. Eine SG ist kein Verein und eigentlich auch nur eine vorübergehende Notlösung. Manchmal hat man aber schon das Gefühl, dass eine SG auch gerne einmal zur Leistungssteigerung gegründet wird", erklärte Nagelsmann. Er sei überzeugt, dass SGs langfristig für einen weiteren Rückgang der Mannschaften sorgen würden.

Dieser Ansicht widersprachen gleich mehrere Vereinsvertreter vehement. "Der Verband muss doch auch sehen, dass wir nun einmal ein ländlicher Raum mit immer weniger Menschen sind", sagte beispielsweise Christoph Kenner von der TSVgg Hausen.

Für den größten Ärger sorgte allerdings die Ankündigung, dass im ganzen Bezirk Unterfranken zur neuen Saison bei allen Spielgemeinschaften nur noch der federführende Verein genannt wird. "Dass dadurch eine ganze Reihe an Vereinen auf einmal verschwinden, können wir nicht akzeptieren. Es gibt auch keine schlüssige Begründung, denn es gibt auch eigenständige Vereine, deren Namen deutlich länger sind als der einer SG. Wir haben daher bei einer Vorstandssitzung bereits beschlossen, dass wir mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen diesen Beschluss vorgehen werden", kündigte Johannes Roos, Vorsitzender der DJK Mühlbach, kämpferisch an und erntete dafür lauten Applaus von anderen Vereinsvertretern. 

3. Die erfreulichen Nachrichten

Abgesehen von der Diskussion rund um die Spielgemeinschaften gab es allerdings fast nur positive Nachrichten im Fußball-Kreis Rhön. Nagelsmann berichtete davon, dass in der vergangenen Saison deutlich weniger Mannschaften zurückgezogen worden seien oder nicht angetreten seien als in der Vergangenheit. Vom Spielbetrieb ausgeschlossen werden musste sogar kein einziges Team. Darüber hinaus sei die Zahl der Mannschaften stabil und 2024/25 gebe es netto nur ein Team weniger als in der vorherigen Saison.

Trotz zwei negativer Fälle war auch Schiedsrichter-Obmann Harald Schreiber sehr zufrieden mit der vergangenen Spielzeit. In der Spitze stehe die Schiedsrichtergruppe sogar so gut da wie nie zuvor. Das Stopp-Konzept zur Deeskalation, das in der neuen Saison eingeführt wird, werde in der Rhön wohl kaum zur Anwendung kommen müssen, ist sich Schreiber sicher. "Von Berliner Verhältnissen mit sechs Spielabbrüchen an einem Wochenende sind wir zum Glück meilenweit entfernt." Das bestätigte auch Norbert Kessler vom Kreissportgericht, der von einem Rückgang der Fälle um 24 Prozent berichtete und scherzte: "Wenn das so weitergeht, sind wir bald arbeitslos."

4. Die Auf- und Abstiegsregelungen

Keine großen Änderungen wird es in der neuen Saison beim Auf- und Abstieg geben. Aus der Kreisliga, die diesmal mit 16 Teams spielt, steigt der Meister auf, der Zweit- und Drittplatzierte gehen in die Aufstiegsregelation. Während der Vorletzte und Letzte direkt absteigen, gehen der 13. und 14. der Kreisliga mit den Vizemeistern der beiden Kreisklassen in die Relegation.

Auch aus der A-Klasse nehmen wieder der Zweite und Dritte an der Aufstiegsrelegation teil. Die einzige kleine Änderung betrifft die Kreisklasse 1, die nur mit 13 Teams spielt und daher nur einen Direktabsteiger hat. In der Kreisklasse 2 gibt es bei 14 Teams zwei Direktabsteiger. Die Teams auf den Plätzen 11 und 12 beider Kreisklassen gehen in die Relegation.

 
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