Ein durchwachsenes Fazit zog Hauptorganisator Dietmar Schultheis nach dem vom TSV Oberstreu ausgerichteten Kolmberglauf. "Wir sind nicht gänzlich unzufrieden mit unserem Kolmberglauf. Ein paar einheimische Teilnehmer – vielleicht die Fußballspieler des Vereins - hätte ich mir aber schon gewünscht" bemerkte er mit einem Anflug von Enttäuschung. "Klar, wir sind halt auch mitten in den Pfingstferien, ein Teil ist im Urlaub und der andere aufgrund des guten Wetters im Schwimmbad."
SV Herschfeld verlegt das Sonntagstraining nach Oberstreu
Im Vergleich zum Vorjahr seien deutlich weniger Läuferinnen und Läufer am Start gewesen. Und das, obwohl es erneut keine Zeitmessung gab und der Lauf eigentlich für jeden geeignet gewesen wäre. Am sechsten Wettbewerb der Laufserie des Rhön-Grabfeld-Cups (RGC) konnte Schultheis an den beiden angebotenen Lauftagen dennoch rund 250 Aktive begrüßen. Die meisten kamen aus den am RGC teilnehmenden Vereinen des Leichtathletik-Leistungs-Zentrums (LLZ) Rhön-Grabfeld. Allen voran vom SV Herschfeld, der sein Sonntagstraining mit einer 15-köpfigen Gruppe zum Hauptlauf nach Oberstreu verlegt hatte.
Bereits am Samstagnachmittag war ordentlich Betrieb am TSV-Gelände, egal ob joggend oder mit Walkingstöcken. So nutzten auch die beiden Lauffreundinnen Katharina Topitsch und Simona Greier vom SC Ostheim den Lauf zu einem Wiedersehen in der Heimat. "Auf zehn Kilometern und einem gechillten Tempo kann man sich viel erzählen", lachten sie hinterher. "Hamburg, Katharinas Studienort, und Nürnberg, wo Simona längst ihre Zelte aufgeschlagen hat: Man trifft sich gerne wieder in der Rhön", freuten sich auch Jutta und Eberhard Helm, langjähriger Trainer und Betreuer über den Heimatbesuch der beiden Frauen.
Gar nicht genug vom Laufen bekam der Wülfershäuser Arno Albert. Am Samstagmorgen startete er beim Borderland Ultra-Trail in Thüringen über 20 Kilometer, am Nachmittag lief er den Kolmberglauf. "Eigentlich wollte ich hier nur zum lockeren Auslaufen mitmachen, doch dann haben meine Kollegen doch wieder ein flottes Tempo angeschlagen. Da bin ich halt mit", schmunzelte der 56-Jährige im Trikot des SV Herschfeld.
Leichter Wind auf dem höchsten Punkt der Strecke sorgt für willkommene Erfrischung
Für ihn und die anderen schnellen Läuferinnen und Läufer blieb damit aber vielleicht wenig Aufmerksamkeit für die herrliche Umgebung und Natur. Diese genossen umso mehr die Hobbysportler, deren Strecke an weit duftenden Holunderbüschen und blühende Wiesen entlangführte. "Wir sind immer wieder stehen geblieben und haben uns an dem Ausblick erfreut, den man nach der langen Steigung geboten bekommt", sagten drei Walkerinnen aus den Nachbarorten übereinstimmend. "Außerdem war es zwischen den hohen Getreidefeldern ganz schön heiß. Da war man um eine kleine Pause und den leichten Wind auf dem höchsten Punkt der Runde dankbar".
Hinterher wurde die Läuferschar am Sportgelände mit Kaffee, Kuchen, Erfrischungen und anderen Leckereien ausreichend versorgt. Außerdem lobten die Teilnehmenden die gut ausgeschilderten Strecken.
Weiter geht es im RGC-Programm schon am kommenden Wochenende. Die DJK Salz veranstaltet dann ihren Fitness-Lauf, der auch in diesem Jahr ohne Zeitmessung ausgerichtet wird. Nähere Informationen gibt es unter www.llz-rhoengrabfeld.de