Das hatten sich die Verantwortlichen, Trainerstab und Spieler des Bayernligisten TSV Großbardorf ganz anders vorgestellt. Ein Sieg im Unterfrankenderby gegen den 1. FC Sand sollte der Befreiungsschlag im Abstiegskampf sein. Doch daraus wurde nichts. Die Gäste entführten mit einem sicher nicht einmal unverdienten 2:1-(1:0)-Erfolg die Punkte aus der Bioenergie-Arena.
Diese Niederlage ließ Großbardorfs Cheftrainer Andreas Brendler grübeln, so sehr enttäuschte ihn die schwache Vorstellung seiner Mannschaft. "Heute fehlen mir ganz einfach die Worte. Nur so viel: Das hatten wir uns ganz anders vorgestellt. Wir wussten, dass Sand eine kampfstarke Mannschaft ist. Wir haben es nicht geschafft, in die gefährliche Zone zu kommen."
Matthias Strätz strahlt über das ganze Gesicht
Im Gegensatz zum Großbardorfer Coach strahlte Sands Trainer Matthias Strätz nach den 90 Minuten übers ganze Gesicht: "Das war heute eine geschlossene Mannschaftsleistung und ein äußerst wichtiger Dreier. Man hat bei meinen Spielern gemerkt, dass sie den Sieg mehr wollten. Jeder hat nach der letzten Niederlage gegen Seligenporten gute Moral bewiesen."
Vom Anpfiff des guten Schiedsrichters Simon Schreiner (Reichenberg/Niederbayern) weg agierten die Sander aggressiv und zweikampfstark. Kein Großbardorfer konnte einmal in Ruhe das Leder annehmen, immer verwickelten ihn zwei Sander Spieler in einen Zweikampf, den sie auch meist für sich entschieden. Dazu kamen vor allem in der ersten Halbzeit zu viele Fehlpässe der Grabfeld-Gallier im Aufbauspiel.
Großbardorf fehlt der Zug zum gegnerischen Tor
Die Gäste dagegen konnten sich im Mittelfeld oft ungehindert die Bälle zuschieben. Auffällig auch, dass bei Großbardorf der entscheidende Pass, wenn es einmal hätte gefährlich werden können, fast immer bei den Gästen landete. "Bei uns hat der Zug zum gegnerischen Tor gefehlt. Wir hätten das Mittelfeld schneller überbrücken müssen, um die gut stehende Sander Defensive ernsthaft in Gefahr zu bringen", urteilte Xaver Müller.
Der Höhepunkt der ersten 45 Minuten dieses temporeichen und ausgeglichenen Spiels war sicher das Traumtor von Nicolas John, das das 0:1 bedeutete. Als nach einer Flanke in den Strafraum die Hausherren das Leder wegköpften, nahm John den Ball aus 20 Metern aus der Luft und drosch ihn ins untere kurze Eck; unhaltbar für Großbardorfs Keeper Justin Reichert.
Nicolas John fasst sich noch einmal ein Herz
Kurz nach Wiederanpfiff fasste John sich noch einmal ein Herz und nahm einen von Ronny Mangolds Brust abprallenden Ball volley. Dieses Mal landete das Leder genau unter der Latte. Das 0:2 war perfekt. Doch nur kurz danach keimte wieder Hoffnung bei den Platzherren auf, als Xaver Müller Gästeschlussmann Markus Geier mit einem Schuss von der Strafraumgrenze überwand.
Da Geier einen Reitstetter-Kopfball kurz vor dem Abpfiff entschärfte, konnten die Gäste aus Sand den Sieg bejubeln und Trainer Matthias Strätz durfte in Anbetracht der starken kämpferischen Leistung stolz auf sein Team sein.