Einen besseren Zeitpunkt hätte sich Marvin Weiß für sein erstes Saisontor kaum aussuchen können. Im Heimspiel des TSV Aubstadt gegen den Drittliga-Absteiger SpVgg Bayreuth lief bereits die vierte von fünf angezeigten Nachspielminuten, als der 22-Jährige einen zunächst abgewehrten Ball von der Strafraumgrenze aus zum 2:2 ins Tor schoss und den Grabfeldern so einen kaum mehr für möglich gehaltenen Punktgewinn sicherte. "Es fühlt sich immer noch geil an", sagte Weiß wenige Minuten nach Spielende.
Die entscheidende Szene hatte der eingewechselte Offensivspieler dabei noch genau vor Augen und gestand mit einem Schmunzeln, dass er kurz vor dem Premierentor ein bisschen Angst vor seinem Mitspieler Marcel Volkmuth gehabt hatte. "Ich habe ihn im Augenwinkel ebenfalls auf den Ball zustürmen sehen und nur gedacht: Hoffentlich haut mich 'der Volle' jetzt nicht um." Letztlich ging alles gut aus, und Volkmuth war erster Gratulant, der Weiß für dessen Treffer herzte.
Für den gebürtigen Coburger war es zugleich ein nachträgliches Geschenk, das er sich zwei Tage nach seinem 22. Geburtstag selbst machte. Seit gut eineinhalb Jahren trägt Weiß nun schon das Trikot des TSV Aubstadt, über die Rolle des Ergänzungsspielers kam er bisher aber kaum hinaus. "Für Marvin freut es mich besonders, da er letzte Woche schon ein sehr gutes Spiel gemacht hat und insgesamt einen super Eindruck in der Vorbereitung hinterlassen hat", sagte TSV-Trainer Julian Grell.
Auch Weiß selbst fühlt sich aktuell "richtig gut in Form" und hofft nun auf weitere Einsätze. "Ich hatte zuletzt schon deutlich mehr Spielanteile, dann wächst natürlich auch das Selbstvertrauen." Das dürfte beim flexibel einsetzbaren Offensivspieler, der in der Jugend in Fürth und Hoffenheim ausgebildet wurde, nach seinem ersten Saisontor noch ein Stück größer geworden sein.