Der schier unendliche Geschichte um den Trainerposten bei der SG Urspringen-Sondheim/Rhön wird ein weiteres Kapitel hinzugefügt, denn Spielertrainer Markus Herbert legt am Ende dieses Jahres ebenso wie sein Bruder und Co-Trainer André Herbert sein Amt endgültig nieder. Somit müssen sich die Verantwortlichen des Rhöner Kreisligisten während der Winterpause auf die Suche nach einem neuen Chefcoach begeben.
Ein ähnliches Szenario erlebten sie im Vorfeld der aktuellen Saison. Markus Herbert hatte nämlich bereits im Frühjahr seinen Rücktritt zum Ende der Saison 2021/2022 erklärt, die Suche nach einem geeigneten Coach gestaltete sich jedoch äußerst schwierig. Nach über 20 Absagen schien ein Nachfolger gefunden. Dessen Amtszeit dauerte jedoch nur 24 Stunden, da er aus privaten Gründen wieder absagte.
Auch Co-Trainer André Herbert hört bei der SG Urspringen-Sondheim/Rhön auf
Vereinsintern wurde daraufhin eine Lösung für die Vorbereitung auf die bevorstehende Spielrunde gefunden, ein neuer Trainer allerdings nicht. Etwas überraschend erklärte Markus Herbert ("Ich wollte Verein und Mannschaft nicht im Stich lassen") seinen Rücktritt vom Rücktritt, um im gleichen Atemzug hinzuzufügen, "dass Ende des Jahres aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen definitiv Schluss ist". Auch sein Bruder André Herbert erklärte sich zur einer weiteren Zusammenarbeit bereit und stellte sogar in Aussicht, den Trainerposten eventuell in Eigenregie bis Saisonende zu bekleiden.
"Dass Markus Herbert aufhört, damit hatten wir gerechnet, allerdings darauf gehofft, dass sein Bruder André die Mannschaft zumindest bis Ende der Saison betreut", sagt Marcel Hey, Spartenleiter des TSV Urspringen auf Nachfrage dieser Redaktion. "Dessen Rücktrittserklärung Anfang Dezember, die es allerdings zu akzeptieren gilt, kam für uns doch ziemlich überraschend, zumal die Mannschaft auch nach der Winterpause komplett zusammenbleiben wird."
Akute Knieprobleme zwingen Markus Herbert zum Aufhören
Markus Herbert (38) betont, dass er bereits vor Saisonbeginn mitgeteilt habe, Ende des Jahres endgültig als Trainer aufzuhören. "Der Hauptgrund sind meine akuten Knieprobleme und nach zwei Jahrzehnten, in denen sich bei mir in erster Linie alles um den Fußball drehte, gönne ich mir jetzt eine Auszeit und stelle Familienleben und Freizeit in den Vordergrund."
Die Herbert-Brüder hatten nach sechs Spielzeiten als Trainer-Duo beim TSV Nordheim/Rhön zur Saison 2016/17 die SG Urspringen-Sondheim/Rhön übernommen und den Durchmarsch von der A-Klasse bis in die Kreisliga geschafft. Dort rangiert die SG aktuell im gesicherten Mittelfeld mit 21 Zählern auf dem 7. Platz (bei zwei Nachholspielen). Markus Herbert absolvierte in der laufen Saison 12 von 14 Spielen (3 Tore) und gehört zu den absoluten Leistungsträgern bei den Rhönern.
Acht Zähler Vorsprung auf die Abstiegs-Relegationsplätze
Trotz der guten Ausgangsposition - der Vorsprung auf die Relegationsplätze beträgt acht Zähler - zeigt sich Markus Herbert mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht ganz zufrieden. "Beim Tabellendritten Strahlungen (1:1) hätten wir gewinnen müssen, noch ärgerlicher aber waren die beiden Niederlagen gegen den Zweiten FC Rottershausen (4:5 nach 4:1-Führung) und in Oerlenbach (2:3 nach 2:0-Halbzeiführung)."
Gab es aufgrund der beruhigenden Tabellensituation keine Überlegungen, das Traineramt bis zum Ende der Saison auszuüben? "Zu keinem Zeitpunkt. Mein Entschluss aufzuhören stand unabhängig vom Tabellenstand fest. Wenn es gesundheitlich möglich ist, werde ich als Spieler weiterhin zur Verfügung stehen, mein Spielerpass bleibt bis zum Ende der Saison auf jeden Fall hier", so Herbert weiter. Was danach kommt, lässt er offen. "Eventuell übernehme ich irgendwann wieder ein Traineramt, das hängt natürlich auch von meinen Kniebeschwerden ab. Das lasse ich alles auf mich zukommen."
Einen Nachfolger auf der Trainerbank gibt es bei der SG Urspringen-Sondheim/Rhön noch nicht
Auch André Herbert plant zunächst eine Auszeit vom Fußball. "Ich habe der SG Urspringen-Sondheim/Rhön aus privaten Gründen abgesagt", so der 46-Jährige. "Ein neuer Trainerposten kommt für mich zumindest bis zum Sommer dieses Jahres nicht in Frage, danach ist allerdings alles offen."
Spartenleiter Marcel Hey und Jürgen Umla, Vorsitzender des TSV Urspringen, sind bereits auf der Suche nach einem geeigneten Trainer, konnten bislang allerdings noch keinen Vollzug melden. "Wir hoffen natürlich, bis zum Beginn der Vorbereitung Ende Januar einen geeigneten Coach zu finden, der unsere Mannschaft für den Rest der Rückrunde und eventuell auch darüber hinaus coacht", sagt Hey.
Liegt eventuell schon ein Plan B in der Schublade der Verantwortlichen, falls die Trainersuche erneut erfolglos verläuft? "Sollte dieses Horror-Szenario tatsächlich eintreten, streben wir eine vereinsinterne Lösung an. Zunächst für die Vorbereitung und wenn alle Stricke reißen auch bis zum Saisonende", erklärt Hey.