Die SG Urspringen-Sondheim/Rhön hat nach einer langen Odyssee doch noch einen Trainer für die an diesem Wochenende beginnende Saison in der Fußball-Kreisliga Rhön gefunden. Die Brüder Markus und André Herbert gaben ihren Rücktritt vom Rücktritt bekannt und stehen ab sofort – wie in den vergangenen überaus erfolgreichen sechs Jahren - in der sportlichen Verantwortung. Wie kam es zu dieser überraschenden Kehrtwende?
Rückblick: Ende März hatte Markus Herbert bekannt gegeben, dass er zum Ende der Saison 2021/22 seinen Trainerposten aus persönlichen Gründen niederlegen werde. Nach einem Kraftakt sondergleichen gelang seinem Team am letzten Spieltag der Klassenerhalt.
Die Trainersuche der SG Urspringen-Sondheim/Rhön zieht sich über Monate
Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger gestaltete sich für den Verein allerdings als äußerst schwierig. Der Kreisligist handelte sich über 20 Absagen ein und es schien sich anzudeuten, dass die Spieler aus Urspringen, Sondheim/Rhön und Umgebung wohl ohne Trainer in die neue Saison starten würden.
"Als wir die Hoffnung auf einen neuen Coach eigentlich schon aufgegeben hatten, meldete sich doch noch jemand aus dem Spielkreis Rhön, der Interesse an einem Trainerjob bei uns bekundete. Wir waren zuversichtlich, dass es nach den zahlreichen Absagen diesmal klappt", sagt Spartenleiter Marcel Hey im Gespräch mit dieser Redaktion.
Ein Kandidat für den Trainerposten hatte schon eine Einheit geleitet - und sagte danach ab
Doch es kam anders, obwohl, so Hey "unser Mann sich bei der Mannschaft vorgestellt, das erste Training geleitet und anschließend seinen Einstand gegeben hatte. Völlig überraschend bekamen wir einen Tag später am Freitag vergangener Woche allerdings eine Absage aus persönlichen Gründen, die es zu akzeptieren galt."
Vor einer Woche suchte Hey dann das Gespräch mit Markus Herbert und dieser erklärte sich nach kurzer Bedenkzeit bereit, als Spielertrainer zusammen mit seinem Bruder André an der Seitenlinie, weiterzumachen. "Ich wollte nach meinem Rücktritt als Spielertrainer der Mannschaft in der neuen Saison eigentlich nur noch sporadisch als Spieler zur Verfügung stehen", sagt Markus Herbert auf Anfrage dieser Redaktion, "doch ein intensives Gespräch mit unserem Spartenleiter hat mich zum Umdenken bewogen."
Ende dieses Jahres soll für Markus Herbert endgültig Schluss sein
Als weiteren Grund für seinen Sinneswandel nannte der 38-jährige Vollblutfußballer das nach wie vor intakte Verhältnis - "da ist in den letzten Jahren etwas zusammengewachsen" - zur Mannschaft und zur Vereinsführung, der er allerdings unmissverständlich zu verstehen gab, dass er als Trainer definitiv nur noch bis Ende des Jahres zur Verfügung stehen werde: "Familienleben und Freizeit stehen dann an erster Stelle im Gegensatz zu den letzten zwei Jahrzehnten, in denen sich bei mir in erster Linie alles um den Fußball drehte."
Sein Bruder André Herbert dagegen kann sich durchaus vorstellen, auch nach der Winterpause noch in verantwortlicher Position als Coach an der Seitenlinie der SG Urspringen-Sondheim/Rhön zu agieren: "Erst mal sehen, wie sich alles entwickelt und welche Vorstellung bis dahin die Vereinsführung hinsichtlich der sportlichen Leitung hat."
Den klaren Sieg in der ersten Runde des Toto-Pokals will Markus Herbert nicht überbewerten
Nachdem bis zum Start der Vorbereitung vor acht Wochen kein neuer Trainer gefunden werden konnte, bereiteten abwechselnd Michael Heuring, Spielführer Felix Umla und Markus Herbert den Rhöner Kreisligisten auf die an diesem Wochenende beginnende Saison vor. "Alle Spieler, denen es möglich war an den Trainingseinheiten teilzunehmen, haben bislang super mitgezogen. Wir werden auf jeden Fall mit einem absolut konkurrenzfähigen Team in die Saison gehen", sagte Markus Herbert zum Leistungsstand seiner Elf.
Die sich am Mittwochabend in der ersten Runde des Toto-Pokals auf Kreisebene gegen die SG Unterweißenbrunn/Frankenheim überraschend klar mit 6:2 durchsetzte. Trotz einer insgesamt guten Vorstellung wollte Herbert den Sieg beim Kreisklassisten nicht überbewerten und richtete sein Augenmerk bereits auf den Saisonstart: "Am ersten Spieltag sind wir spielfrei, dann haben wir eine Woche Zeit, um uns auf die Heimpartie gegen Aufsteiger SG Oerlenbach/Ebenhausen intensiv vorzubereiten, denn diese Partie wird zur ersten richtigen Standortbestimmung. Danach wissen wir, wo wir stehen."