Als souveräner Meister war die SpVgg Bayreuth vor einem Jahr aus der Fußball-Regionalliga Bayern in die Dritte Liga aufgestiegen. Dort wehte den Oberfranken erwartungsgemäß ein rauer Wind um die Ohren und so wurde das Ziel Klassenerhalt am Ende doch deutlich verfehlt. Nach einer kurzen Sommerpause und einem großen Kader-Umbruch fühlen sich die Bayreuther dennoch gut gerüstet für die Regionalliga-Saison 2023/24, die sie an diesem Donnerstag, 20. Juli, mit einem Heimspiel gegen den Aufsteiger SV Schalding-Heining offiziell eröffnen.
Die SpVgg Bayreuth will mittelfristig zurück in die Dritte Liga
"Bei uns ist nach dem großen Umbruch eine gewisse Aufbruchstimmung zu spüren. Nach dem Abstieg befinden wir uns aber allein aufgrund des Umbruchs im Kader in einem Jahr der Konsolidierung", sagt SpVgg-Geschäftsführer Jörg Schmalfuß im Gespräch mit dieser Redaktion. Dass die Bayreuther in Zukunft aber gerne wieder zurück in die Dritte Liga wollen, daraus hatte Schmalfuß bereits im Mai keinen Hehl gemacht: "Wir wollen uns auf Anhieb direkt in der Spitzengruppe etablieren, um dann in der zweiten Saison vielleicht die Rückkehr in die 3. Liga anzupeilen."
Verantwortlich für den Optimismus ist nicht zuletzt der neue Trainer Marek Mintal. Der ehemalige Bundesligatorschützenkönig des 1. FC Nürnberg, der seit 20 Jahren in Röthenbach an der Pegnitz wohnt, war zuletzt als Co-Trainer der slowakischen Nationalmannschaft tätig und hat in den vergangenen Wochen in Bayreuth ein interessantes Team geformt. Was umso bemerkenswerter ist, da nach dem Abstieg ganze 20 Akteure die SpVgg Bayreuth verlassen haben.
Zu ihnen zählt neben Offensivallrounder Alexander Nollenberger, der sich dem Zweitligisten 1. FC Magdeburg angeschlossen hat, auch Martin Thomann. Der 29-jährige Dittelbrunner war erst im vergangenen Jahr vom FC 05 Schweinfurt nach Bayreuth gewechselt, wo er aufgrund von Verletzungen nur zehnmal zum Einsatz kam. Mittlerweile ist Thomann zurück beim TSV Aubstadt, mit dem er bereits Ende August bei der SpVgg Bayreuth zu Gast sein wird.
Überzeugende Testspielergebnisse gegen Lokomotive Leipzig und den FSV Zwickau
Nicht verlängert wurde der Vertrag von Torjäger Markus Ziereis, was beim Bayreuther Anhang zunächst für etwas Unmut sorgte. Mittlerweile hat sich die Stimmung wieder verbessert, wofür auch die vielversprechenden Neuzugänge verantwortlich sind. Elf der 15 neuen Spieler kamen von Regionalliga-Vereinen aus ganz Deutschland und haben ihre Qualität in den Vorbereitungsspielen bereits unter Beweis gestellt. Dort gab es gegen die Nordost-Regionalligisten Lokomotive Leipzig (3:1) und FSV Zwickau (1:0) ebenso Siege wie beim 1:0 gegen den künftigen Ligakonkurrenten 1. FC Nürnberg II.
"Die Vorbereitung hat gezeigt, dass wir trotz der kurzen Sommerpause einen homogenen Kader zusammenstellen konnten", sagt Schmalfuß. Die großen Meisterschaftsfavoriten sind für ihn allerdings der FC Bayern München II und die Würzburger Kickers. "Die Würzburger haben als letztjähriger Drittliga-Absteiger ähnliche Voraussetzungen wie wir, sie sind nur schon einen Schritt weiter." Jenen Schritt wollen die Bayreuther spätestens bis zur kommenden Saison auch gegangen sein und zudem infrastrukturell einige Dinge vorantreiben – dann steigt nämlich der Meister der Regionalliga Bayern ohne Relegationsspiele wieder direkt auf.