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Fußball: Regionalliga Bayern
Die Luft wird dünner: Bei der Niederlage in Nürnberg offenbart der TSV Aubstadt erneut viele Baustellen
Der Negativlauf des TSV Aubstadt nach der Winterpause setzt sich fort. Bei der Analyse der 0:1-Niederlage spart Trainer Julian Grell nicht mit Selbstkritik.
Frustriert analysiert das Trainerteam des Aubstadt um Chef Julian Grell (sitzend) die bittere 0:1-Niederlage beim 1. FC Nürnberg II.
Foto: Anand Anders | Frustriert analysiert das Trainerteam des Aubstadt um Chef Julian Grell (sitzend) die bittere 0:1-Niederlage beim 1. FC Nürnberg II.
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 26.03.2025 02:36 Uhr

Ein Stück weit ratlos wirkten die Spieler und das Trainergespann des TSV Aubstadt am Samstagnachmittag auf dem Max-Morlock-Platz in Nürnberg. Noch lange nach der 0:1-(0:1)-Niederlage beim Tabellennachbarn 1. FC Nürnberg II stand TSV-Chefcoach Julian Grell mit seinen Assistenten zusammen und suchte nach Antworten für die dritte Niederlage im vierten Spiel nach der Winterpause in der Fußball-Regionalliga Bayern. "Unterm Strich war die Leistung leider wieder einmal nicht ausreichend. Uns hat der letzte Zug und auch die für den Abstiegskampf nötige Intensität gefehlt. Das gilt es intern zu analysieren", sagte Grell.

Der TSV Aubstadt hat nun zwei Wochen Zeit zur Aufarbeitung

Nach der Verlegung des Heimspiels gegen den FC Bayern München II auf Mittwoch, 23. April, haben die Aubstädter dafür nun zwei Wochen Zeit, ehe am 29. März beim SV Viktoria Aschaffenburg das nächste Kellerduell auf dem Programm steht. "Uns muss bewusst sein, dass es jetzt nur noch darum geht, den Verein irgendwie in der Liga zu halten. Schönspielerei und die eigenen Interessen dürfen dabei überhaupt keine Rolle spielen", fand Aubstadts Marco Nickel deutliche Worte und stellte sich zugleich auf ein kompliziertes Frühjahr ein. "Das wird jetzt bis zum Saisonende ein harter Kampf um jeden einzelnen Punkt, was wir uns aber selbst zuzuschreiben haben."

Das wird mittlerweile auch beim Blick auf die Tabelle immer deutlicher. Nach nur einem Punkt aus den jüngsten vier Spielen sind die Aubstädter mittlerweile auf Rang 13 abgerutscht, wobei die DJK Vilzing auf dem Abstiegsrelegationsplatz 15 zwar noch fünf Punkte entfernt ist, allerdings auch gleich drei Spiele weniger als der TSV bestritten hat. Besonders prekär: Während die Konkurrenz im Abstiegskampf nach der Winterpause kontinuierlich punktet und sich im Aufwind befindet, ist bei den Grabfeldern nach den jüngsten Negativerlebnissen schon eine gehörige Portion Verunsicherung zu spüren. 

Torhüter Vladyslav Vertiei bekam in Nürnberg den Vorzug vor Max Böhnke und soll auch in den kommenden Spielen das Tor des TSV hüten.
Foto: Anand Anders | Torhüter Vladyslav Vertiei bekam in Nürnberg den Vorzug vor Max Böhnke und soll auch in den kommenden Spielen das Tor des TSV hüten.

Das zeigte am Samstagnachmittag auch die Partie beim Club-Nachwuchs, für die Grell einige Veränderungen im Vergleich zur 2:3-Heimniederlage gegen Ansbach vorgenommen hatte. So kehrte er diesmal zum vor der Winterpause erfolgreichen 4-1-4-1-System mit Marco Nickel als einzigem Sechser zurück und änderte seine Startformation gleich auf fünf Positionen. Während Luke Hemmerich verletzungsbedingt fehlte, saßen Tim Hüttl sowie die beiden Neuzugänge Severo Sturm und Pascal Moll erst einmal auf der Bank. Die größte Überraschung war jedoch der erneute Torhüterwechsel von Max Böhnke zu Vladylsav Vertiei, der auch in den kommenden Spielen das TSV-Tor hüten soll.

Die Unterkante der Latte verhindert kurz vor der Pause den Ausgleich

Geändert hatte der TSV-Coach auch die taktische Herangehensweise, indem sein Team zunächst etwas defensiver stehen sollte. Dieser Plan wurde jedoch schnell bestraft. Ehe sich die Aubstädter vor den gut 250 Zuschauerinnen und Zuschauern einigermaßen sortiert hatten, lagen sie auch schon zurück. Nürnbergs Linksaußen Simon Joachims wurde in der elften Minute nicht wirklich angegriffen und in der Mitte konnte der ebenfalls sträflich allein gelassene Piet Lasse Scobel per Kopf das Tor des Tages erzielen.

Die frühe Führung der Gastgeber war zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient, da sie von Beginn aggressiver und zielstrebiger zu Werke gingen. "In der ersten Viertelstunde waren wir viel zu passiv. Der von uns gewählte Ansatz war daher absolut falsch", sparte Grell nicht mit Selbstkritik. Nach der schwachen Anfangsphase stabilisierten sich die Gäste jedoch schnell, ließen defensiv kaum noch etwas zu und hatten kurz vor der Pause auch die große Chance zum Ausgleich. Nach einer Flanke von Timo Pitter landete die Direktabnahme von Marvin Weiß jedoch an der Unterkante der Latte (44.).

Auch nach dem Seitenwechsel dominierten die Gäste mit viel Ballbesitz die Partie. Was fehlte, waren jedoch zündende Ideen und vor allem zwingende Torchancen. Daran änderten auch die vielen Offensivwechsel nichts. "Wenn ich frische Leute mit viel Offensivpotential bringe, dann erwarte ich mir mehr Zug zum Tor und insgesamt mehr Feuer. Eingetreten ist aber genau das Gegenteil", wählte Grell deutliche Worte und dürfte damit vor allem die beiden Winterneuzugänge Severo Sturm und Pascal Moll gemeint haben.

Marco Nickel hatte in der Nachspielzeit die große Chance auf den Ausgleich für den TSV Aubstadt auf dem Fuß.
Foto: Anand Anders | Marco Nickel hatte in der Nachspielzeit die große Chance auf den Ausgleich für den TSV Aubstadt auf dem Fuß.

So dauerte es dann auch bis zur Nachspielzeit, ehe Nickel die einzige wirkliche Aubstädter Ausgleichschance nach dem Seitenwechsel auf dem Fuß hatte. Sein Drehschuss wurde aber noch von einem Nürnberger auf der Linie geklärt. "Es ist echt frustrierend. Dem Gegner reicht eine Chance zum Sieg und uns fehlt dann eben jetzt auch noch das nötige Spielglück", haderte Nickel und kündigte zugleich eine schonungslose interne Aufarbeitung an. "Wir spielen noch gegen viele direkte Konkurrenten. Das kann durchaus eine Chance sein, aber der Druck wird nun natürlich immer größer. Ich bin aber überzeugt davon, dass wir diese Situation zusammen als Team meistern werden."

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
1. FC Nürnberg II – TSV Aubstadt 1:0 (1:0)

Nürnberg: Ortegel – Heß, Osawe, Menig, Ikene, Irigoyen-Goni – Joachims, Kirsch, Grzywacz (74. Gögce) – Obiogumu (71. Rau), Scobel.
Aubstadt: Vertiei – Heinze, Mrozek (67. Hüttl), Behr, Stahl (76. Feser) – Nickel – Pitter (67. Sturm), Trunk (57. Moll), Hatman (46. Grimm), Maier – Weiß.
Schiedsrichter: Andreas Dinger (Bischofsgrün). Zuschauende: 252. Tor: 1:0 Piet Lasse Scobel (11.). 

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