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Fußball: Regionaliga Bayern
Kuriose Schuh-Panne des TSV Aubstadt: So erlebte der Memminger Verkäufer den "Überfall"
Andrew Klos hat Aubstadts vergesslichen Kickern am Karsamstag elf Paar Fußballschuhe auf einen Schlag verkauft. Ein pikantes Detail macht das Geschäft noch ungewöhnlicher.
Julian Grell, der Trainer des TSV Aubstadt, trägt vor dem Auswärtsspiel beim FC Memmingen drei Kartons mit gekauften Fußballschuhen in die Kabine des Fußball-Regionalligisten.
Foto: Daniel Rathgeber | Julian Grell, der Trainer des TSV Aubstadt, trägt vor dem Auswärtsspiel beim FC Memmingen drei Kartons mit gekauften Fußballschuhen in die Kabine des Fußball-Regionalligisten.
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 08.04.2024 02:38 Uhr

Vor einigen Jahren stand Andrew Klos mal im Finale eines Wettbewerbs, bei dem Deutschlands bester Sportartikelfachverkäufer gesucht wurde. Man kann also mit Fug und Recht annehmen, dass der Memminger sein Geschäft versteht und ihm im beruflichen Alltag wenig fremd ist. Eine Situation wie am vergangenen Samstag hat er allerdings noch nie erlebt.

Regionalligist TSV Aubstadt hatte es versäumt, die Box mit den Schuhen seiner Fußballer in den Mannschaftsbus zu verladen. Angekommen zum Auswärtsspiel beim FC Memmingen, fiel das Versäumnis auf. Zur Lösung des Problems gab es für Aubstadt zwei Alternativen: entweder direkt die Heimfahrt antreten und riskieren, dass das Sportgericht dem FC Memmingen die Punkte zuspricht. Oder versuchen, in aller Eile 19 Paar Fußballschuhe zu organisieren. 

Die Wahl fiel auf letzteres Vorgehen. Auch wenn der FC Memmingen mit einigen Garnituren aushalf – selbst Trainer Matthias Günes brachte ein Paar Schuhe aus seinem Spind bei – mussten noch elf Paar vor Ort gekauft werden. Hier kamen Andrew Klos und ein Kollege von Sport Reischmann ins Spiel.

Vor ihnen standen am Samstag vom TSV Aubstadt die Spieler Michael Dellinger und Christian Köttler, Torwarttrainer Julian Schneider und Abteilungsleiter Günther Schirling. Mitgebracht hatten sie einen Zettel, auf dem fein säuberlich notiert war, welcher Spieler Schuhe in welcher Größe benötigt. "Wir hatten alles vorrätig und haben die Liste abgearbeitet."

Er habe schon gemerkt, dass die Kunden aus Aubstadt unter Zeitdruck standen, das Spiel sollte ja möglichst bald angepfiffen werden, sagt Klos. Aber: "Sie waren sehr freundlich." Es komme, sagt er, samstags durchaus vor, "dass jemand ganz schnell ein Paar braucht, weil ein Schuh kaputtgegangen ist. Aber elf Paar? Wir mussten schon schmunzeln."

Ausrüster des FC Memmingen gewährt Aubstadt Rabatt

Pikant: Das Geschäft, in dem die Aubstädter shoppten, ist Ausrüster des FC Memmingen. Der ist durch die 0:1-Niederlage gegen den TSV Aubstadt in der Tabelle auf den letzten Platz abgerutscht. Hätten die Verkäufer nicht also besser die Schuhe nicht verkauft? "Die Frage hat mein Kollege hinterher auch aufgeworfen", sagt Klos und lacht: "Aber nein, es soll ja sportlich zugehen. Der Bessere soll gewinnen."

Elf Paar Schuhe, jedes aus dem Preissegment ab 150 Euro aufwärts – rentiert hat sich dieser Nachmittag für das Geschäft in jedem Fall. Ein paar Prozente Nachlass waren bei dieser Summe dann schon drin, oder Andrew Klos? "Ja, die Aubstädter haben einen Rabatt bekommen." Na immerhin.

 
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