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Fußball: Regionalliga Bayern
Kritik am Schiedsrichter: Der TSV Aubstadt muss Vilzing ziehen lassen
Durch die erste Niederlage im neuen Jahr ist die Vizemeisterschaft für den Fußball-Regionalligisten in weite Ferne gerückt.
Referee Sebastian Stadtmayr (hier mit Aubstadts Marco Nickel) musste viel Kritik einstecken.
Foto: Anand Anders | Referee Sebastian Stadtmayr (hier mit Aubstadts Marco Nickel) musste viel Kritik einstecken.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 28.03.2024 02:49 Uhr

Wer wird Vizemeister 2023/24 der Regionalliga Bayern? Weder beim TSV Aubstadt noch bei der DJK Vilzing war man bereit, ein "nur" vor das "Vize" zu setzen. Diese Einstellung war beim Duell der Verfolger der Würzburger Kickers zu entdecken, das Aubstadt am Ende mit 0:2 (0:0) verlor. Mit der Erkenntnis nach Ende des Sechs-Punkte-Spiels: Die Oberpfälzer sind wesentlich näher dran am zweiten Platz und den Grabfeldern wieder auf neun Punkte enteilt. Von einem verdienten Spielausgang indes zu sprechen, fällt denen, die es mit dem TSV halten, wahrscheinlich schwer.

Der 23-jährige Schiedsrichter aus Donaumünster erntete viel Kritik von Seiten der über 700 Zuschauerinnen und Zuschauer. Aufgrund der sehr kurzen Nachspielzeit von nur drei Minuten, aber auch, weil er auch nach diversen Fouls im Strafraum keinen Elfmeter pfiff. Das nagte an der Moral der Aubstädter, die sich aber nie hängen ließen und alles in die Waagschale warfen, was verfügbar war.

Luftkampf zwischen Aubstadts Marco Nickel (rechts ) und Jakob Zitzelsberger von der DJK Vilzing.
Foto: Rudi Dümpert | Luftkampf zwischen Aubstadts Marco Nickel (rechts ) und Jakob Zitzelsberger von der DJK Vilzing.

Es standen sich in diesem Spitzenspiel auch wahrlich zwei Spitzenteams gegenüber, völlig ausgeglichen und auf Augenhöhe kämpfend um diesen Vize-Platz. Am Ende waren die Gäste in ihrem zweiten Regionalliga-Jahr einen Tick cleverer, in der Abwehr unbezwingbarer und am Ende auch glücklicher. Eine Punkteteilung hätte dem Spielverlauf mindestens entsprochen. So aber wurde es im vierten Liga-Treffen nach 0:2, 1:2 und 0:1 wieder ein 0:2.

TSV-Trainer Julian Grell hatte seine zuvor angeschlagenen und genesenen Spieler auf der Bank gelassen. Dellinger, Thomann und Hatmann wurden als zweite Welle im Paket (46.) eingewechselt. Bis dahin hatte Aubstadt eine seiner besten Halbzeiten dieser Saison gegen einen der besten Gegner geliefert, aber eben ohne sich belohnt zu haben. Während die Oberpfälzer ihre Freiheiten in Sachen Regelwerk ausgelotet und jede Chance entsprechend unterbunden hatten. Nur ein Mal musste TSV-Keeper Weisbäcker ernsthaft mit einer tollen Parade (25.) eingreifen: Als der Denker und Lenker im DJK-Team Jim-Patrick Müller seinen Kollegen Fabian Trettenbach mit einer Musterflanke bedient hatte und der mit seiner Direktabnahme den TSV-Schlussmann prüfte.

Was beide Teams noch auszeichnete: Es gab keine Vorglühphase in diesem rassigen Spiel, sondern ging sofort mit Vollgas los. Beide waren von Anpfiff an bereit, alles zu investieren, als ob es keine zweite Halbzeit gäbe oder nicht fünf, sondern zehn Möglichkeiten zu wechseln. Wobei sich die Gäste als würdiger Tabellenzweiter präsentierten, die keinen Hauch von Selbstbewusstsein eingebüßt hatten durch ihren Fehlstart nach der Winterpause. Und die Gastgeber als würdiger Anwärter auf deren Tabellenplatz, wenn sie sich denn endlich für ihren immensen Aufwand und ihre spielerische Klasse mit Toren belohnten.

So entschieden am Ende denn zwei Treffer, die der zweitbesten Abwehr der Liga gar nicht gut zu Gesicht standen. Das 0:1 nach feiner Flanke von Tobias Hoch auf Jim-Patrick Müllers Kopf. Und das 0:2, nach Eckball und unstimmiger Abstimmung zwischen Torwart Weisbäcker und seiner Abwehr. Dies zu einem Zeitpunkt (79.), der zum Knackpunkt der Partie wurde. Die Luft war raus, wenn auch die Köpfe nur ganz kurz nach unten gingen.

"Jeder wollte, jeder hat alles versucht zu geben."
Julian Grell, Trainer des TSV Aubstadt

"Jeder wollte, jeder hat alles versucht zu geben", sagte Grell hinterher. "Dass es am Ende nicht reichte, hat seine Gründe, über die wir am Montag reden. Aber jetzt schon: Wir haben unterm Strich keine schlechte Leistung gezeigt. Für den Anspruch, den wir haben und da, wo wir mal hin wollen, muss man aber auch in den ersten 30 Minuten in Führung gehen, dass es sich einfacher spielt. Oder in der zweiten Halbzeit sauberer verteidigen. Aber macht euch keinen Kopf. Wir spielen eine überragende Runde. Man kann auch mal verlieren. Doch nächste Woche muss es dann besser werden."

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
TSV Aubstadt – DJK Vilzin 0:2 (0:0)


Aubstadt: Weisbäcker – Kireski, Hüttl, Behr (63. Heinze) – Weiß, Trunk, Volkmuth (46. Thomann), Pitter (46. Dellinger)– Langhans, Hofmann (46. Hatman) – Nickel (74. Bieber).

Vilzing: Putz – Schröder, Zitzelsberger, Dantscher – Hoch, Grauschopf, Ch. Kufner (87. M. Kufner), Dotzler (79. Kordick) – Müller (71. Wendl), Jünger (90. Fischer), Trettenbach.

Schiedsrichter: Stadlmayr (Donaumünster). Zuschauende: 716. Tore: 0:1 Müller (55.), 0:2 Dantscher (79.)

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