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Tischtennis: Bundesliga
Irgendwo zwischen Krimi und Romanze: Der TSV Bad Königshofen wendet das Spiel gegen Aufsteiger Homburg
Der Tischtennis-Bundesligist holt den dritten Sieg im vierten Spiel.
Koji Itagaki, Trainer von Tischtennis-Bundesligist TSV Bad Königshofen (hier auf einem Archivbild), kann sich über den dritten Sieg im vierten Spiel freuen.
Foto: Rudi Dümpert | Koji Itagaki, Trainer von Tischtennis-Bundesligist TSV Bad Königshofen (hier auf einem Archivbild), kann sich über den dritten Sieg im vierten Spiel freuen.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 02.10.2024 02:46 Uhr

Was für ein Krimi, dieser "Tatort Bad Homburg", Tischtennis-Bundesliga! Der wie eine Romanze begann, dann dramatische Wendungen und Züge annahm und nach zwei Stunden hätte beendet sein können. Mit einem Happy End für den TSV Bad Königshofen, dem Stamm-Bundesligisten gegen den Aufsteiger TTC OE Bad Homburg. Doch dann wechselte die Dramaturgie, steuerte auf einen neuen, ganz anderen Höhepunkt zu. Ehe nach etwas weniger als vier Stunden doch die Routiniers vom Grabfeld das Blatt wieder wendeten, ihr Happy End selbst bastelten und im vierten Saisonspiel ihren dritten Sieg eintüteten: Ein 3:2 nach 2:0-Führung, 2:2-Gleichstand, 2:2 im fünften Satz des Entscheidungsdoppels und 10:8 im fünften Satz, um dann mit dem sechsten Matchball den Sack zuzumachen.

Dabei hatte diese veritable Samstagabend-Unterhaltung mit einem so nie erwarteten Glückserlebnis für die Gäste begonnen. Ihr Filip Zeljko war vermeintlich als taktischer Zweier dem TTC-Einser, Welt- und Europameister Kristian Karlsson, vorgesetzt worden. Es kam nicht nur ein achtbarer Auftritt, sondern ein völlig überraschender Sieg des Lieblings der Grabfelder heraus. Der sich von seiner allerbesten Seite zeigte, den Favoriten entzauberte, Nerven wie Drahtseile bewies und mit einem sensationellen taktischen Konzept den Schweden entzauberte. Mit 3:1 bereitete er – vermeintlich –den Weg zum raschen Sieg. Der Grundstein saß schon mal.

Den nächsten Stein, es sollte der Brückenbogen-Stein sein, setzte Bastian Steger: Ebenso mit einem 3:1 gegen den Japaner Yuma Tsuboi. In den ersten drei Sätzen stand es jeweils 6:6. Den ersten holte sich Tsuboi, die nächsten zwei Steger. Im vierten zog Steger aber bei 6:5 auf 11:5 davon und gab mit der 2:0-Führung Jin Ueda den Auftrag mit in die Box, die Brücke ins Glück zum ersten Auswärtssieg fertigzustellen: Gegen den TTC-Ersatzmann Benno Oehme (24), immerhin Nationalspieler, aber zum ersten Mal im Einsatz vor lauter hochkarätigen Neuzugängen.

Benno Oehme erwischt Jin Ueda auf dem falschen Fuß

Ueda war die erste von drei Optionen zum Sieg; man dachte, die sicherste. Doch Oehme spielte sich in einen Rausch hinein und erwischte den Königshöfer "Mister Zuverlässig" auf dem falschen Fuß. Mit 3:1 holte er den Gastgeber ins Spiel zurück: nur noch 1:2. Und auch Basti Steger musste im Einser-Duell gegen Karlsson, passen. Denkbar unglücklich: Bei drei der letzten vier Bälle im fünften Satz (8:11) gegen ihn machten die Tischkante und das Netz den Punkt – 2:2. Also rein ins Schlussdoppel, das die TSVler in den letzten anderthalb Jahren nie verloren hatten. Doch Historisches zählt nicht, zumal wenn der Gegner, besonders dieser durch seinen Einzelsieg aufgeputschte Oehme, über sich hinauswächst. Auch die rund 20 mitgereisten TSV-Fans wuchsen über sich hinaus und machten die Homburger Arena zum Ort eines Heimspiels.

Doch das Doppel nahm den gleichen Verlauf wie das ganze Spiel. Rasche 2:0-Satz-Führung für Ueda, den Verlierer im Einzel, und Martin Allegro, den Ausgeruhten: Ersatzmann und Doppel-Spezialist. Dann drehten Oehme/Tsuboi den Spieß um, zweimal 12:10 für sie. Im dritten Satz wehrten sie einen Gesamt-Matchball ab, im vierten sogar drei bei 10:7-Führung TSV. Im fünften wieder zwei Matchbälle bei 10:8 – und dann der grenzenlose Siegesjubel der TSV-Delegation.

Tischtennis: Bundesliga, Männer
TTC OE Bad Homburg – TSV Bad Königshofen 2:3


Kristian Karlsson – Filip Zeljko 1:3 (11:6/6:11/9:11/9:11)
Yuma Tsuboi – Bastian Steger 1:3 (11:8/8:11/8:11/5:11)
Benno Oehme – Jin Ueda 3:1 (11:9/5:11/11:9/11:5)
Karlsson – Steger 3:2 (11:7/6:11/8:11/11:8/11:8)
Tsuboi/Oehme – Ueda/Allegro 2:3 (8:11/8:11/12:10/12:10/8:11)

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