Wenn der HSC Bad Neustadt an diesem Samstag, 18 Uhr, in der Landesliga Nord der Männer beim MTV Stadeln antritt, ist es der zweite Versuch, dieses Spiel auszutragen. Ende Oktober 2023 war HSC-Trainer Florian Hauck schon einmal mit seiner Mannschaft nach Fürth gefahren. Nur um vor Ort von der Nachricht überrascht zu werden, dass die Partie ausfallen müsse. Noch heute ärgert sich Hauck über die damalige Absage. Und darüber, dass die Partie neu angesetzt worden ist.
Auf dem Boden der Halle standen mehrere Eimer, sagte Hauck im Oktober, "die bereits gut gefüllt waren und sich weiter füllten". Ihm sei gesagt worden, dass das Hallendach in Stadeln seit Jahren undicht sei. Ähnlich wie dem HSC Bad Neustadt ging es am vergangenen Wochenende der SG Auerbach/Pegnitz. Auch sie stand schon in der Halle, ehe die Partie in Stadeln abgesagt wurde. Fragen und Antworten zur dortigen Hallenproblematik und ihren Folgen.
Was steht in der Spielordnung des Bayerischen Handball-Verbands?
Sofern ein Spiel wegen "besonderer Umstände" nicht ausgetragen werden kann, entscheide "die Spielleitende Stelle über die Wertung oder Neuansetzung des Spiels", heißt es in der Spielordnung des Bayerischen Handball-Verbands. Es gibt dann zwei Möglichkeiten: Falls eine Mannschaft "schuldhaft durch Spielabsage [...] einen Spielausfall verursacht" hat, wird die Partie mit 2:0 Punkten für den Gegner gewertet. Auch Schadenersatz sieht die Spielordnung in diesem Fall vor.
Es ist aber auch möglich, dass eine Partie wegen "höherer Gewalt" vom Verband selbst abgesagt wird. Zum Beispiel, wenn die Witterungsverhältnisse die Durchführung eines Spiels unmöglich machen oder die Spielfläche unbespielbar ist. Sie wird dann an einem anderen Termin neu angesetzt – so wie nun die Partie zwischen dem MTV Stadeln und dem HSC Bad Neustadt. Eine Anfrage beim Verband blieb unbeantwortet.
Warum kann der HSC Bad Neustadt mit "höherer Gewalt" als Absagegrund nichts anfangen?
"Wir waren dort und wir waren spielbereit", erinnert sich Florian Hauck. Er ergänzt: "Unter höherer Gewalt verstehe ich, dass etwas unvorhersehbar passiert." Er habe jedoch in Gesprächen mitbekommen, dass schon in den Tagen vor dem Spiel gegen seine Mannschaft in der Halle Eimer Tropfwasser aufgefangen haben und auf dem Hallenboden Handtücher gelegen haben sollen.
Der HSC habe beim Verband hinterlegt, dass er mit der Entscheidung, das Spiel neu anzusetzen, nicht einverstanden sei. Zumal, so Hauck, "wir auf unseren Kosten sitzengeblieben sind".
Wie erging es am vergangenen Wochenende der SG Auerbach/Pegnitz?
Als die SG Auerbach/Pegnitz in der Halle in Stadeln ankam, lief gerade ein Jugendspiel. "Etwa 20 Minuten vor dem geplanten Beginn unserer Partie hat man uns dann mitgeteilt, dass sie abgesagt werden muss, weil Wasser auf der Spielfläche ist", sagt SG-Trainer Nicholas Neupert. Die Decke der Halle sei mit Planen abgehängt, durch die es getropft habe. Regenwasser könne es nicht gewesen sein, sagt Neupert. "Es hat am Samstag nicht geregnet."
Was sagt ein Verantwortlicher des MTV Stadeln zur Hallenproblematik?
Es regne nicht in die Halle hinein, erklärt Niko Ertel, einer von drei Abteilungsleitern des MTV Stadeln. Undichte Stellen im Dach hatten Wasser eindringen lassen, teilweise käme die Feuchtigkeit auch aus unter dem Dach verlaufenden Rohrleitungen. Weil die Halle im Besitz der Stadt ist, "dürfen wir nichts machen". Bezogen auf die kurzfristige Absage des Spiels gegen Bad Neustadt im Oktober wisse er jedoch nicht, "was wir hätten anders machen sollen".
Gleichwohl betonte er: "Wir möchten uns beim HSC Bad Neustadt entschuldigen." Um weitere Spielausfälle zu vermeiden, hat sich der MTV Stadeln entschlossen, Heimspiele in einer anderen Halle auszutragen. Schon die Partie gegen Bad Neustadt an diesem Samstag wurde in die Schickedanzhalle in der Fürther Südstadt verlegt. "Die ist für Handballspiel nicht gerade ideal. Zuschauer haben in ihr wenig Platz."