Nachdem beide Kontrahenten des Grabfeld-Derbys der A-Klasse Rhön 2 ihr Auftaktspiel hoch gewonnen hatten, wurde in dieser Partie überaus deutlich, wer von beiden von einer erfolgreichen Saison träumen darf: Der Gastgeber SG Sulzfeld/Merkershausen, der mit einem verdienten 5:0-(2:0)-Sieg dem Kreiskassen-Absteiger SpVgg Sulzdorf/Bundorf seine derzeitigen Grenzen aufzeigte. Der Mannschaft von SG-Trainer Jochen Kress hat die Frischzellenkur in Form von zwölf Neuzugängen, unter ihnen ein paar Hochkaräter für diese Liga, sichtlich gut getan. Sie dominierte vom Anpfiff an den Gegner und das Geschehen droben "Am Hohen Kreuz" und hätte nach zwölf Minuten nicht nur 1:0, sondern bereits 3:0 führen können.
Stürmischer Beginn der SG Sulzfeld/Merkershausen
Bis dahin hatte das Sulzfelder Neuzugang-Angriffs-Duo Timo Helmer (aus Bad Königshofen) und Elias Dahinten (aus Großbardorf) angedeutet, welches Team am Ende die Nase wie weit vorne haben würde. In der siebten Minute stürmte Dahinten mutterseelenallein auf den Gäste-Keeper Johannes Sturdza zu, dann schien ihm das Herz in die Hose gerutscht zu sein. Drei Minuten später legte Louis Meder für Timo Helmer auf und der ließ sich nicht zwei Mal bitten – 1:0. Und in der 12. Minute steuerte Helmer allein auf Sturdza zu – blieb aber nur zweiter Sieger. Die Gäste-Abwehr war bis dahin ein einziges Torso, es schien ein Sieg im Spaziergang zu werden.
Gar so schlimm wurde es es am Ende des Tages nicht, weil die überlegenen Gastgeber frühzeitig und angesichts der tropischen Temperaturen das Tempo drosselten - auch weil nach 47 Minuten die Partie entschieden war. Bis dahin hatte Elias Dahinten das Halbzeit-Ergebnis von 2:0 hergestellt – nach perfekter Vorarbeit von Timo Helmer. Das war in der 34. Minute und Helmer, der an Long-Covid in Form von Atemschwierigkeiten leidet, musste erstmals vom Platz. Womit der Dampf im Angriff erst einmal raus war. Und wieder rein kam, als Helmer (46.) zurück auf dem Platz war und in der 47. Minute die Zeichen endgültig auf Sieg setzte. Erst setzte er einen Kracher an die Latte, um hellwach den zweiten Ball zum 3:0 zu versenken.
Das 4:0 verzögerte sich geringfügig, weil Louis Meder einen Elfmeter nicht einmal schlecht schoss, Gäste-Keeper Johannes Sturdza aber glänzend parierte (58.). Doch Meder nutzte den anschließenden Eckball zu einem satten 18-Meter-Schuss, der unhaltbar zum 4:0 einschlug. Dann hätte Hausherren-Keeper Domenico Riedl beinahe zum ersten Mal eingreifen müssen, doch Matteo Wolfs Schuss strich knapp am SG-Tor vorbei. In der 76. Minute war dann Timo Helmer mit seinem dritten Treffer zum 5:0 zur Stelle. Patrick Herchet hatte abgezogen, Sturdza abgewehrt und Helmer abgestaubt.
Die SG Sulzdorf/Bundorf drängt vergebens auf den Ehrentreffer
Für die Mannschaft von Gäste-Trainer Ralf Seidling spricht, dass sie sich immer fair wehrte, selbst beim Stand von 0:5 auf den Ehrentreffer drängte und sich zwei Topchancen erarbeitete. Bei jener von David Büschelberger rettete Nils Schmitt auf der Linie. Und bei der von Matteo Wolf war SG-Keeper Domenico Riedl zur Stelle. Zwei Erkenntnisse erbrachte dieses "Sulz-Derby": Die Sulzdorfer haben noch viel Arbeit auf verschiedenen Baustellen, aber eine gute Moral. Und die Sulzfelder dürften durchaus eine gute Rolle spielen, sollten aber, besonders gegen stärkere Gegner, die Konzentration bei ihren Chancen hoch halten.
Fußball, A-Klasse Rhön 2, Männer
SG Sulzfeld/Merkershausen – SpVgg Sulzdorf/Bundorf 5:0 (2:0)
Sulzfeld/Merkershausen: Riedl – Wirsching, N. Schmitt, J. Rothaug, Pohl – Fenzlein – Meder, Schneider, Haubold - Dahinten, Helmer. Rückwechselspieler: Erhart, Herchet, Reuß, L. Heusinger, Hey.
Sulzdorf/Bundorf: Sturdza – Kolb, Patrik Schmitt, Peter Schmitt, Albert – Schilling, Schwarz, Börger, D. Büschelberger, S. Büschelberger – Wolf.
Schiedsrichter: Michael Peter (Knetzgau). Zuschauende: 53. Tore: 1:0 Timo Helmer (10.), 2:0 Elias Dahinten (34.), 3:0 Timo Helmer (47.), 4:0 Louis Meder (58.), 5:0 Timo Helmer (76.). Rot: Tim Albert (77., Sulzdorf/Bundorf, Notbremse). Besondere Vorkommnisse: Johannes Sturdza (Sulzdorf/Bundorf) pariert Foulelfmeter von Louis Meder (58.).