Wenn an diesem Mittwoch um 18 Uhr der Landesligist TSV Gochsheim im Rahmen der 1. Hauptrunde des bayerischen Toto-Pokals den Bayernligisten TSV Großbardorf empfängt, wäre Nico Kummer nur zu gerne auf dem Rasen gestanden. Daraus wird jedoch nichts. Der 24-jährige Speditionskaufmann, der vor dieser Saison vom TSV Gochsheim ins Grabfeld wechselte, ist derzeit nämlich wegen einer Leistenverletzung noch außer Gefecht. "Diese Verletzung habe ich mir leider im Training zugezogen und sie war äußerst hartnäckig. Jetzt aber hoffe ich, dass sie ausgeheilt ist und ich spätestens übernächste Woche wieder ins Training einsteigen kann."
Kummer schießt Gochsheim zum Aufstieg in die Landesliga
Der Angreifer betont, dass sein Wechsel ausschließlich sportliche Gründe hatte. "Ich wollte fußballerisch weiterkommen. Besonders freut es mich, dass alle Verantwortlichen diesen Wechsel verstanden haben", sagt Kummer, der mit sechs Jahren beim SC Weyer mit dem Kicken begonnen hat. Gochsheims Trainer Stefan Riegler hat eine hohe Meinung von seinem ehemaligen Goalgetter, der in der letzten, abgebrochenen Saison in der Bezirksliga Ost 28 Treffer erzielt und damit maßgeblichen Anteil am Aufstieg der Gochsheimer hatte. "Nico ist ein ganz feiner Kerl und fußballerisch sehr talentiert. Es hätte ihn sicher gereizt, gegen seinen alten Verein zu spielen. Schade, dass ihn eine Verletzung zu Rundenbeginn zurückgeworfen hat. Ich bin aber überzeugt, dass er, wenn er wieder fit ist, eine Bereicherung für Großbardorf sein wird."
Ähnlich sieht das Großbardorfs Trainer Andreas Brendler: "Ich halte viel von ihm. Er ist ein super Stürmer, der weiß, wo das gegnerische Tor steht. Das beweist seine super Quote. Leider hat er sich verletzt und deshalb nur zwei Vorbereitungsspiele mitmachen können. Er wird uns aber sicher noch durch seine Tore helfen." Auch ohne Kummer will Brendler in Gochsheim unbedingt eine Runde weiterkommen. "Mir ist dabei völlig egal, wie wir das schaffen. Wichtig ist nur, dass wir es schaffen. Wir nehmen den Pokal sehr ernst."
Großbardorf nimmt den Pokal ernst und hofft auf attraktive Gegner
Der Großbardorfer Coach träumt davon, in der nächsten Runde dann eventuell einen namhaften Gegner zugelost zu bekommen. "Schweinfurt oder Bayreuth wären zum Beispiel super." Eindringlich warnt er seine Akteure jedoch davor, den Landesligisten zu unterschätzen. "Gochsheim stellt eine sehr erfahrene Mannschaft, die auch gute Einzelspieler in ihren Reihen hat." Dabei denkt er vor allem an Mirza Mekic , ein ehemaliger Großbardorfer, oder Edisan Berisha. Letzterer hat zuletzt in Ebersdorf beim 4:0-Sieg zweimal eingenetzt. "Sie haben sich viel Erfahrung ins Team geholt. Auch Daniel Meusel ist ein herausragender Spieler", findet der Coach der Grabfeld-Gallier. Personell muss Brendler im Vergleich zum 2:0-Ligaheimsieg gegen Don Bosco Bamberg auf zwei Akteure verzichten. Mannschaftskapitän Lukas Illig hat sich gegen die Domstädter verletzt und Routinier Christoph Rützel ist beruflich verhindert. "Ansonsten sind aber alle dabei."
Ganz so einfach will es Riegler mit seiner Elf dem Favoriten nicht machen, "auch wenn wir klarer Außenseiter sind". Für viele der Gochsheimer Spieler sei das Pokalspiel gegen Großbardorf ein fußballerisches Highlight und ein echtes Bonusspiel. "Wir freuen uns riesig darauf, wollen uns bestmöglich verkaufen, dem Bayernligisten einen tollen Fight liefern und ihm das Leben so schwer wie möglich machen. Wir werden unser Herz in beide Hände nehmen und versuchen, unsere kleine Chance zu nutzen", verspricht Riegler, der nach eigener Aussage auch einen guten Draht zu Andreas Brendler hat.