Nachdem beim Saisonauftakt in Höchheim noch die Farbe Rot der Vereinstrikots des SC Ostheim dominiert hat, konnte beim 2. Lauf der Rhön-Grabfeld-Cup-Serie in Mühlfeld der Frankenheimer Jan Eyring in die Phalanx der Ostheimer einbrechen. Er gewann den Hauptlauf über 10,2 Kilometer in 40:27 Minuten vor den beiden Ostheimern Bastian Reukauf (40:55) und Jens Fries (41:09). Damit ging der Tipp von Bastian Reukauf auf, der noch den ersten Lauf in Höchheim gewonnen hatte, diesmal aber Jan Eyring vorne sah. Dabei ist Letzterer eigentlich Triathlet und seine größte Stärke ist dabei nicht das Laufen, sondern das Radfahren.
Jan Eyring landete einen Start-Ziel-Sieg und kümmerte sich nicht um die Sprüche, dass man den ersten Kilometer langsam angehen sollte. Er sprach von einer anspruchsvollen Strecke, die einen Wechsel zwischen Asphaltstrecken und Waldwegen vorsah und bis zur "Goldenen Brücke" im Skultpurenpark Deutsche Einheit auf der Schanz zunächst steil anstieg, ehe es die restlichen vier Kilometer bergab ging. Ein bisschen habe er schon mit seinem Sieg gerechnet, so Jan Eyring, der den RGC-Lauf in Mühlfeld als Testwettkampf sah, um seine Form zu bestimmen. Und diese konnte nicht besser sein.
Anna-Lena Klee nimmt sich an ihrer Tochter ein Beispiel
Obwohl er diesmal den Sieg verpasste, zeigte sich Bastian Reukauf mit Platz zwei zufrieden. Er hatte noch Angst, vom "Langen" – gemeint war sein Vereinskollege Jens Fries – eingeholt zu werden. Deshalb zog Bastian Reukauf nochmal das Tempo an und verteidigte so Platz zwei. Im Ziel hatte er vor allem einen Gedanken: "Hoffentlich kriege ich noch eine Bratwurst."
Wie Jan Eyring so landete auch bei den Frauen Anna-Lena Klee einen Start-Ziel-Sieg. Sie brauchte nur 48:20 Minuten und hatte vor der Zweitplatzierten Petra Guck (52:08) einen klaren Vorsprung. "Nachdem meine Tochter Leni bei der U12 gewonnen hatte, musste ich ja nachziehen", so Anna-Lena Klee. Wie Jan Eyring fing sie schnell an. Zum Schluss lief sie aber kontrolliert, weil sie einen Tag später bei einem Bergzeitfahren in Thüringen am Start war. Sie lobte die ideale Streckenführung. "Nach Mühlfeld komme ich immer gerne", betonte Anna-Lena Klee.
Die Sieger der ersten beiden Läufe haben eines gemeinsam: Sowohl U12-Sieger Hennes Rott vom SV Frankenheim als auch der U16-Sieger Luca Eppler vom TSV Mühlfeld sind eigentlich richtig gute Fußballer und haben Ronaldo als Vorbild. Diesen Sport ziehen sie auch dem Laufen vor. Luca Eppler startete im hinteren Feld, eroberte aber schnell Platz eins. Mit seinem Sieg habe er schon gerechnet, schließlich hat er den Mühlfelder Lauf fast immer gewonnen. Einen Tag später kickte er mit dem FC 05 Schweinfurt bei Schwaben Augsburg.
Hennes Rott nahm bisher dreimal am Rhön-Grabfeld-Cup teil und hat jedes Mal gewonnen. In Mühlfeld landete er einen Start-Ziel-Sieg. Erster beim Lauf der U18-U20 wurde Lorenz Wilm von der TG 48 Schweinfurt. Er war zum ersten Mal beim RGC dabei und holte sich gleich den Sieg. Nach 500 Metern eroberte er die Spitze, die er nicht mehr hergab. Eigentlich ist er Triathlet und seine Lieblingsdisziplin ist das Laufen.
Der 19. Grenzlandlauf des TSV Mühlfeld mit knapp über 300 Startern erhielt von allen Seiten Worte des Lobes. "Es ist ein tolles Event, top organisiert. Ein großes Lob an den Veranstalter", so Bürgermeister Michael Kraus, der selbst beim 5,2 Kilometer langen Hobbylauf an den Start ging und am Ende 33 Minuten benötigte. Er selbst erhielt auf der Strecke Lauftipps. Das macht deutlich, dass das Laufen eigentlich ein Teamsport ist.
Das Ehepaar Annette und Robert Stuhl sorgte für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung, bei der auch das Wetter mitspielte, denn es regnete nicht. "Wir sind super zufrieden, hatten richtiges Läuferwetter", resümierte Robert Stuhl. Und auch der Vorsitzende des TSV Mühlfeld, Michael Krautzberger, zog ein positives Fazit: "Es hat alles gepasst."