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FUßBALL: REGIONALLIGA BAYERN
Historisches Heimspiel für den TSV Aubstadt
Nach der 1:2-Niederlage am Montagabend in Schweinfurt wollen die Aubstädter um Michael Dellinger (rechts) und Steffen Behr (links) im Heimspiel gegen Heimstetten die ersten Punkte in der Regionalliga einfahren.
Foto: Rudi Dümpert | Nach der 1:2-Niederlage am Montagabend in Schweinfurt wollen die Aubstädter um Michael Dellinger (rechts) und Steffen Behr (links) im Heimspiel gegen Heimstetten die ersten Punkte in der Regionalliga einfahren.
Von Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:56 Uhr

Fußball

Regionalliga Bayern TSV Aubstadt – SV Heimstetten (Samstag, 14 Uhr, Schulstadion)

Mit dem Heimspielauftakt des TSV Aubstadt gegen den SV Heimstetten findet zum ersten Mal im Landkreis Rhön-Grabfeld ein Fußball-Regionalligaspiel statt, nachdem der TSV Großbardorf seinerzeit seine Heimspiele in Schweinfurt austragen musste. Dort wiederum fand die Auftaktvorstellung des Aufsteigers statt, bei der sich der vormalige Bayernliga-Meister zwar die erste Niederlage (1:2) abholte, aber auch mit viel Lob überhäuft wurde. Währenddessen der Gegner aus Heimstetten, einem Vorort von München, sein Auftaktspiel verschieben ließ. Der Grund für diese Verlegung war das späte Saisonende, weil die Heimstettener bis zum 2. Juni noch in der Relegation tätig waren. Eigentlich wäre man ja als 17. direkt abgestiegen. Als aber Ingolstadts erste Mannschaft aus der 2. Bundesliga abstieg, wurde Ingolstadt II in der Regionalliga auf Rang 18 gesetzt. Heimstetten rutschte auf den Relegationsplatz 16 vor, setzte sich gegen Rain am Lech durch (1:1/2:1) und bleibt dadurch auch in der fünften Saison Regionalligist.

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Dennoch verließen neun Spieler den Club, die durch sieben Neue (allesamt mit Regionalliga- bzw. Bayernliga-Erfahrung) ersetzt wurden. Trainer Christoph Schmitt verfügt aber immer noch in allen Mannschaftsteilen, vor allem in der Abwehr, über erfahrene Recken. Welche, ebenso wie die Jungen, überwiegend in den Nachwuchskadern des FC Bayern München, von 1860 München und Unterhaching ausgebildet wurden. Erfahrenster im Mittelfeld ist der aus Karlstadt stammende Manuel Duhnke (31). Er hatte in seiner Kariere bereits die Stationen Würzburger Kickers (4 Jahre), FC Bayern München (2), 1860 München (7) und nun Heimstetten (6). 23,14 Jahre ist das Durchschnittsalter des Kaders der Gäste des TSV Aubstadt.

Ob es eher ein Vorteil sei, bereits ein Spiel absolviert zu haben oder mehr ein Nachteil, dieses schon mal verloren zu haben, ist für Aubstadts Coach Josef Francic unerheblich. „Ein Vorteil für uns ist es allein dadurch, dass wir die erste Anspannung etwas durchbrochen haben. Dass wir uns damit schon an das höhere Tempo und die härtere Art der Zweikampfführung gewöhnt hätten, wäre doch etwas übertrieben. Die Mannschaft war im Training einen Tag nach Schweinfurt aber positiv. Freilich haben wir mehr Trauer empfunden als wir nachher gezeigt haben. Wir sind auch nur Menschen, so dass bei dieser Kulisse und der Live-Übertragung im Fernsehen der Kopf und die Beine doch nicht so frei waren. Aber besonders auf Grund der letzten 20 Minuten können wir mit unserer Leistung zufrieden sein, mit dem Ergebnis natürlich nicht.“

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Man habe bis zur letzten Sekunde couragiert und ohne Respekt gespielt und konditionell mithalten können. „Man darf das alles aber nicht überbewerten. Wie es in allen Belangen mit uns aussieht, wird man erst nach zehn oder 15 Spielen sehen können, ob der eine oder andere in ein Loch fällt. Das war ein Spiel, in dem wir vielleicht auch über unsere Möglichkeiten gegangen sind und die 05-er nicht all das abgerufen haben, was sie drauf haben. Vielleicht haben wir sie aber auch genau dazu gezwungen.“

Dieses Spiel allein könne keine Auskunft über seine Mannschaft geben. „Es war ein Zuckerbrot-Spiel für uns, während der Druck auf Schweinfurt lag. Jetzt sei es wichtig, diese fanatische Einstellung auch gegen Heimstetten und Schalding zu halten, wo es noch kampfbetonter zugehen werde. „Meine Arbeit ist es jetzt, die Spannung, Motivation und das Selbstvertrauen auf diesem Level zu halten. Wir werden alles tun, dass die Mannschaft genau so motiviert spielt wie gegen die Schnüdel, aber deutlich lockerer.“

So ganz ohne Druck kommen die Abschter diesmal aber nicht davon. Das Spiel zu verlieren, könnte eine negative Signalwirkung auslösen und die Aufgabe kommenden Dienstag in Schalding noch schwerer gestalten. Die Erwartungshaltung vieler Leute, die jetzt einen klaren Sieg erwarten, kann Francic dagegen überhaupt nicht nachvollziehen. „Ich mag Überheblichkeit nicht. Womit ließe sich denn eine Favoritenstellung meiner Mannschaft begründen?“ fragt er. „Heimstetten hat uns fünf Jahre Regionalliga-Erfahrung voraus. Als Aufsteiger ist man zunächst einmal der Außenseiter in jedem Spiel. Es wird Überraschungen geben in dieser Runde und Enttäuschungen. Ich bin als Trainer auf alles vorbereitet. Wir wollen aber alle, auch die Vereinsführung, dafür sorgen, dass keine Unruhe rein kommt. Ein Sieg wäre natürlich überragend für die weitere Motivation und mehr Lockerheit.“ Und zum Gegner: „Wenn du gegen die ein Tor kassierst, stehen die wie eine Wand hinten. Sie werden es versuchen über Standards und Individualität. Wir brauchen einen überragenden Tag und jeder muss über seine Grenzen gehen.“

Premieren-Torschütze fehlt

Verzichten müssen die Aubstädter auf Julius Benkenstein (beruflich) und Jens Trunk (gesperrt und „verletzt, mindestens drei Spiele.“) Ersetzen kann man sie positionsbezogen direkt, etwa mit Kirsten, oder durch eine Verschiebung der erfolgreichen Kette mit Grader von außen nach innen und einen anderen Außenverteidiger, vielleicht Behr. Ebenso etwa mit Kraus für Trunk auf der rechten Sechs. „Wir werden uns für eine Lösung entscheiden und notfalls im Spiel reagieren.“ Die Kassen und das TSV-Sportheim sind jeweils eineinhalb Stunden vor Spielbeginn, also ab 12.30 Uhr, geöffnet.

 
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